Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Stuhlfauth, Georg; Vigenère, Blaise de [Übers.]; Artus, Thomas [Übers.]
Die Bildnisse D. Martin Luthers im Tode — Weimar, 1927

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28042#0024
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6

Die Bildnisse v. Martin Luthers im Tode.

lverden wohl auch die in gleicher Linie mit seinem Sammlerzeichen stehenden
Worte stammen: „IIsLaars. Lser om.", d. h. „Etwas Seltenes. Wende um!"^)

Doch auch in Holland verblieb unsere Zeichnung nicht. Wohl infolge der Auf-
lösung des Geschäftes und der Sammlungen Zoomers nach dessen Tode kam sie,
sei es direkt, sei es auf Umwegen, über den Kanal nach England. Von ihrem Auf-
enthalt daselbst gibt sie Kunde in dem Namenszuge U Nb, den wir zusammen
mit der Papierschramme, die seitlich unter dem Kinne des Kopfes nach links
aufwärts bis zum Rande läuft, bereits erwähnten und unter dem sich der Name
des Kunsthändlers John Thane in London (1748—1818) birgt?)

Hiermit sind die Aussagen erschöpft, die das Blatt selbst über seine Wander-
fahrten an die Hand gibt. Und doch können wir seine Geschichte noch um einen
Schritt über John Thane hinaus verfolgen. Nach Thanes Tode kamen nämlich
seine zahlreichen graphischen Blätter unter den Hammer. Und der Versteigerungs-
katalog (Osuuirrs Oollsotiou ok oriZiu-rl OrLvviuAs. rV OLtisloZuo ot tüs Osuuius
aucl trul^ Lslellt Oollsotiou ok vorzc kius OriZiuLl vruviuZZ ok tlrs lats Nr.
-lolin Hraus sto. 11y Llr. OoorZs Uouss. 25. u. 26. März 1819) Verzeichnet
unter Nr. 63 (o): „Orauaolr (Uuoas), Naslr ok Nartiu Uuttisr tulcsu ou IÜ8 OsLtlr
Lscl, 6-rtrwW 1." Dazu vermerkt die handschriftliche Beischrift im Exemplar
des Kataloges des Berliner Kupferstichkabinettes, daß das Blatt — es kann
nur das unsere gemeint sein — um den Preis von 8 sü in das Eigentum des
großen Londoner Sammlers Robert Stayner Holfort (1808—1892)^) über-
ging. Über seine weiteren Schicksale aber auf englischem Boden bis zu seiner
Rückkehr in die deutsche Heimat ist nichts mehr bekannt.ch

I>) Aünstlerische Weurtetlung und Gegenstnnd.

Was nun den Gegenstand des Blattes selbst anlangt, so handelt es sich in
ihm, um zunächst beim Technischen und Äußerlichen zu bleiben, um eine Pinsel-
zeichnung in Bister, die im Haar (mit breiterem Pinsel) zwischen den einzelnen
dunklen Locken weiß gehöht ist, so daß das Haar einen melierten Einschlag be-
kommt; dieselbe Tönung tritt auch an der linken, dem Beschauer zugekehrten

4) Der von Lugt genannte „oatnIoZns äs son sndinst <ts clsssins st sstninpss, avso titrs orns cls
son xortrait par vnn klalsn, clrsssö par lui-rnsins vsrs 1a tin cls sa vis st xndliä sans äats" ist
mir nicht zugänglich. Doch schreibt mir Herr Lugt auf die Frage, ob in diesem Katalog Zoomers,
sofern er ihm näher bekannt sei, unsere Zeichnung aufgeführt werde, folgendes (6. 12. 1918): „Der
mir nun bekannt gewordene Katalog gab nur eine sehr allgemeine Beschreibung der von Zoomer
aufgehäuften Schätze, und einzelne Blätter sind nicht erwähnt; er hat diesen Katalog selbst, gegen
das Ende seines Lebens, verfaßt für den freihändigen Verkauf seiner Sammlung."

1) Jhr Verstündnis danke ich gleichfalls Herrn Lugt. — Das Lssr om — Vsrts ist natürlich
Verweis auf die Aufschrift der Rückseite.— Sollte übrigens nicht nm ehesten Zoomer es gewesen
sein, der den neuen Papierstreifen unten ansetzte und dadurch die Zeichnung vor weiterem Schaden
sicherte, da er gerade arlf diesen Streifen seinen Stempel drückte und seinen Vermerk schrieb?

2) ,Lugt a. a. O. Nr. 2393. 3) Lugt a. a. O. 2243.

4) Der Versteigerungskatalog der Sammlung Holfort vom Jahre 1893 verzeichnet es nicht
 
Annotationen