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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 1.1910-1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.31770#0461

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kleidet ünd schaut heiter und bflau in die Welt,
obwohf auch er sicher nicht von Königen abstammt.

Ich gestehe, daß ich aus Langeweile und Viel-
leicht aus mitleidiger Sympathie mit den beiden
ein wenig plauderte.

Ich tat, al!s w.äre ich mein Oroßvater, und fragte
sie nach Neuigkeiten aus und bewirtete sie mit
Früchten und VC'ein.

Und ich dachte mir, nichts wäre gewisser, a!s
der Tod, mit dem sich morgen der Schwarzäugige
vermählt.

5.

Ein großer Festtag ist gekommen.

Der reicher Gekkidete, der so heiter und blau
in die Welt schaut, hüt alle Rätsel meiner Tochtcr
gelöst.

Ein großer Festtag, au dem zum letzten Male
Blütgeruch meinen Oarten erfüllt.

Den letzten — er war wie ein Bettler, und
Hunger und Liebe brannten in seinen schwarzetn
Augen — tötete meine Tochter selbst.

Und keiner meiner Bogenschützen hätte besser
in das Herz seines Herzens getroffen. Wie ein
goldener Vogel blitzte der Pfeil in der Sonne. Und
am Ende (des ; goldenen {Fajdens schrie es rubinrot auf.

. . . So war der Abüdhied meiner Tochter von
ihrer keuschen Jugend.

„Ach, dieser war von allen der dümmste/ 1 —
seufzte sie mit sehnsüchtigem Lächeln — „und er
hatte so merkwürdige Augen . . .“

Mir sChien es umgekehrt, der Sieger wäre viel
dümmer. Aber da er Sieger ist, sö kann man das
Wort nicht ibrechen! und piußj ihm die einzige Tochter
und die Hälfte des Palastes und des Parkes und
später einmal das ganze Reich geben.

Und So nahm ich denn die liiebe Hand meiner
Tochter und die fremde Hand des künftigen Königs
und drückic beJöp und hub an zu reden:

Ein großer Fes.ttag ist gekonnr.en. . .

Meine Tochter sitzt in ihrem Oemach.

„So habe ich, großer König, einen Teil der
seltsamen Abenteuer meines Lebens dir erzählt,“
spricht der künftige Oemahl meiner Tochter, „näm-
lich bis dorthin, wo ich nach der Tötung der
Schlänge mit den dreihundert Köpfen Beherrscher
der Alabasterstadt wurde. . .

„Ja, ja . . .“ murmelte ich gedankenlos und
schaue auf ihh wie ein soeben Erwachter: Ich
sehe, daß seine Gestal't passabel ist. Und ich frage.

„Sagt mir, welcher Eltern Kind seid ihr, welchen
Standes und aus welchem Reiche?“

Verwundert blickte er mich an:

„Da werde iCh wohl 1 noch einmal den An-
fang meiner siebenundzwanzig Abenteuer erzälilen
müssen. Nun denn: Es lebte in Bagdad eine arme

deren jüngster

=_ n-al Raschid ...“

= " (i, „nun weiß ich

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E-^ rj{ izigste und letzte

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Der Pudel
 
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