phoren von Berenice-Euergates und der Canephoren von
Arsinoe Philadelpha oder von Arsinoe Philopator, die auf den
Gräbern Thebens oder von Beni-Hanan dargestellten religiösen
Tänzer befruchteten seine Phantasie. Schnell vorübergehende
Visionen bewegten ihn sehr heftig.
Mit Erstaunen hatte er die barbarischen Gesichtszüge der
Götzen afrikanischer Volksstämme auf den Bas-Reliefs des
Speos von Beit-Qualli aufgenommen und die sonderbaren Ge-
bärden der kriegsgefangenen Neger auf dem großen Speos von
Ipsamboul dargestellt erfüllten ihn leidenschaftlich.
Er betrieb seine Forschungen weiter und lernte die chine-
sische Kunst kennen. Der Sakya-Mouni des India-House-
Museums ließ ihm die Oberflächlichkeit der griechischen Kunst
erkennen.
Die Darstellungen der Geburt Buddhas, des Bambusgartens
der Kiä-lan-Hio und des Zyklus der Verwandlungen hatten
seine frommsinnige Seele erregt. Jetzt fühlte er erst seine
eigentliche Berufung, begann er liebevoll menschliche Formen
zu bilden. Mit Klugheit studierte er das Verfahren der
modernen Meister, deren Temperament dem seinigen am
meisten verwandt schien. Die florentinische Zeit mit ihrer
Sensualität wirkte auf ihn ein und Vinci, Boticelli und Johann
von Bologna offenbarten ihm nach und nach die Geheimnisse
ihrer Kunst. Auch Jean Goujon beeinflußte ihn und die fran-
zösische Sensualität des achtzehnten Jahrhunderts mit Falconet
und Clodion. Er lernte von diesen Meistern die Praxis seines
Berufs, die man kennen, aber nur bedingt verwerten muß. In-
dessen: seine künstlerischen Darbietungen erschienen ihm
inhaltslos. Die Feinheiten dieser Meister gefielen seinem wilden
Temperament wenig. Nach dem Worte des Philosophen fühlte
er, daß man ein kleines Körnchen Torheit in diese Weisheit
mischen müsse. Er sah nur manuelle Geschicklichkeit und
oberflächliche Sensualität. Sein Schönheitssinn fand in dieser
Kunst nur eine Darstellung von Wünschen der Sinnlichkeit,
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Arsinoe Philadelpha oder von Arsinoe Philopator, die auf den
Gräbern Thebens oder von Beni-Hanan dargestellten religiösen
Tänzer befruchteten seine Phantasie. Schnell vorübergehende
Visionen bewegten ihn sehr heftig.
Mit Erstaunen hatte er die barbarischen Gesichtszüge der
Götzen afrikanischer Volksstämme auf den Bas-Reliefs des
Speos von Beit-Qualli aufgenommen und die sonderbaren Ge-
bärden der kriegsgefangenen Neger auf dem großen Speos von
Ipsamboul dargestellt erfüllten ihn leidenschaftlich.
Er betrieb seine Forschungen weiter und lernte die chine-
sische Kunst kennen. Der Sakya-Mouni des India-House-
Museums ließ ihm die Oberflächlichkeit der griechischen Kunst
erkennen.
Die Darstellungen der Geburt Buddhas, des Bambusgartens
der Kiä-lan-Hio und des Zyklus der Verwandlungen hatten
seine frommsinnige Seele erregt. Jetzt fühlte er erst seine
eigentliche Berufung, begann er liebevoll menschliche Formen
zu bilden. Mit Klugheit studierte er das Verfahren der
modernen Meister, deren Temperament dem seinigen am
meisten verwandt schien. Die florentinische Zeit mit ihrer
Sensualität wirkte auf ihn ein und Vinci, Boticelli und Johann
von Bologna offenbarten ihm nach und nach die Geheimnisse
ihrer Kunst. Auch Jean Goujon beeinflußte ihn und die fran-
zösische Sensualität des achtzehnten Jahrhunderts mit Falconet
und Clodion. Er lernte von diesen Meistern die Praxis seines
Berufs, die man kennen, aber nur bedingt verwerten muß. In-
dessen: seine künstlerischen Darbietungen erschienen ihm
inhaltslos. Die Feinheiten dieser Meister gefielen seinem wilden
Temperament wenig. Nach dem Worte des Philosophen fühlte
er, daß man ein kleines Körnchen Torheit in diese Weisheit
mischen müsse. Er sah nur manuelle Geschicklichkeit und
oberflächliche Sensualität. Sein Schönheitssinn fand in dieser
Kunst nur eine Darstellung von Wünschen der Sinnlichkeit,
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