DOI Heft:
Zwölftes Heft
DOI Artikel:Hoffmann, Franz: Gedichte
DOI Artikel:Seuphor, Michel: Te Parijs in Trombe
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.47213#0220
die ganze Erde eines Bogens Glanz und
Grün
Gottes grüne glanzgeneigte Wangen
Lustbögen Menschen-Wunder
Stirne
strahier Himmelshelm
und Auge
loderndes Ur
und Braue dunkel golden silbernes Segel-
schiff
Lustbögen Arme Schenkel umjauchzende
Frühlingsnacht
Lustbögen eines Weibes Nacken
pfeilerloses Weltgeschehn
Licht
strahlende Menschen-Wunder
strahlende Menschen-Wunder
Lustbögen Mondlichtschalen-Brüste
Lustbögen Lippen Blutsonnen-Früchte
rundsüss und Spangen-straff
o ein Leib das spange buchsne Holz
worein Gott seine Wunder schneidet
Glanz und Süsse leuchtet
und Härte
ein stahlgeschweiftes Schauen
Denken Denken
o Leibes brennender Saal
Schöpfen Dichten
Lieben Zernichten
blutspringendes Herz ins Nichts
Qual
Lustbögen meine domhohe Herrlichkeit
Lustbögen mein säulengetragenes Leid
Lustbögen grosser Ichbaum greift ins Weite
Lustbögen ich reite zerreite mein bäu-
mendes Ich
* *
*
Lustbögen o hohe
jubelnde jauchzende Bögen
Mannes Stirn und Weibes Auge
leuchtender Turm und dunkle See
deine Augen feuchten giessen
deine Haare fluten manteln
und über deines Leibes
rauschen Berg
und Bogen
fahre ich hoch hinaus ins Meer
o du und deine Seeblumen-Brust
o Bögen der Lust
Rufe Lüste
Rufe
Mann
zitternde bebende Brücke
ein Berg nach oben
ein bäumendes Ross der Bergwacht
hueion hueion
deine mutweckende Stimme Mann
hueion
Weltschlacht und jüngster Tag
Zerstörung und neuer Gesang
hueion
hueion
Lust-Sinne
Lust-Liebe
Lust-Denken
drei Wurzeln drei Reiche
Baum Yggdrasil
wo die Lustseligen wohnen
wo Wadel der Mond
mit seinen Hörnern am Schaukelzweig hängt
wedelnd umarmend
wo Sterne Himmelszungen sind
wo die nachtfahre Frau
schöner Dunkelstern
lustend zum Morgenstern fährt
wo Luzifer funkelt
fernste Stahlblume
der höchste Bogen der lustseligen Flut
Te Parijs in Trombe
M. Seuphor
I. Brüssel—Paris
Das tragische Abenteuer von Brüssel
— ein Herz gevierteilt zwischen Nord und
Süd —
ist in das eiskalte Wasser gefallen.
Bei der verlangsamten Wiedergabe stehen
die Herzen aller still
kein Gestrüpp längs der Felswand
kein Tuch von geheimen Händen gespannt
kein verliebter Flieger
sogar keine Bahnsteigkarte mehr zu erstehen
denn der Bahnhof wird geschlossen
und der endliche Plumps
ist das Abfahrtssignal des Nachtzuges nach
Paris.
Ein Seufzer aus tausend Brüsten . . .
FINALE
188
Grün
Gottes grüne glanzgeneigte Wangen
Lustbögen Menschen-Wunder
Stirne
strahier Himmelshelm
und Auge
loderndes Ur
und Braue dunkel golden silbernes Segel-
schiff
Lustbögen Arme Schenkel umjauchzende
Frühlingsnacht
Lustbögen eines Weibes Nacken
pfeilerloses Weltgeschehn
Licht
strahlende Menschen-Wunder
strahlende Menschen-Wunder
Lustbögen Mondlichtschalen-Brüste
Lustbögen Lippen Blutsonnen-Früchte
rundsüss und Spangen-straff
o ein Leib das spange buchsne Holz
worein Gott seine Wunder schneidet
Glanz und Süsse leuchtet
und Härte
ein stahlgeschweiftes Schauen
Denken Denken
o Leibes brennender Saal
Schöpfen Dichten
Lieben Zernichten
blutspringendes Herz ins Nichts
Qual
Lustbögen meine domhohe Herrlichkeit
Lustbögen mein säulengetragenes Leid
Lustbögen grosser Ichbaum greift ins Weite
Lustbögen ich reite zerreite mein bäu-
mendes Ich
* *
*
Lustbögen o hohe
jubelnde jauchzende Bögen
Mannes Stirn und Weibes Auge
leuchtender Turm und dunkle See
deine Augen feuchten giessen
deine Haare fluten manteln
und über deines Leibes
rauschen Berg
und Bogen
fahre ich hoch hinaus ins Meer
o du und deine Seeblumen-Brust
o Bögen der Lust
Rufe Lüste
Rufe
Mann
zitternde bebende Brücke
ein Berg nach oben
ein bäumendes Ross der Bergwacht
hueion hueion
deine mutweckende Stimme Mann
hueion
Weltschlacht und jüngster Tag
Zerstörung und neuer Gesang
hueion
hueion
Lust-Sinne
Lust-Liebe
Lust-Denken
drei Wurzeln drei Reiche
Baum Yggdrasil
wo die Lustseligen wohnen
wo Wadel der Mond
mit seinen Hörnern am Schaukelzweig hängt
wedelnd umarmend
wo Sterne Himmelszungen sind
wo die nachtfahre Frau
schöner Dunkelstern
lustend zum Morgenstern fährt
wo Luzifer funkelt
fernste Stahlblume
der höchste Bogen der lustseligen Flut
Te Parijs in Trombe
M. Seuphor
I. Brüssel—Paris
Das tragische Abenteuer von Brüssel
— ein Herz gevierteilt zwischen Nord und
Süd —
ist in das eiskalte Wasser gefallen.
Bei der verlangsamten Wiedergabe stehen
die Herzen aller still
kein Gestrüpp längs der Felswand
kein Tuch von geheimen Händen gespannt
kein verliebter Flieger
sogar keine Bahnsteigkarte mehr zu erstehen
denn der Bahnhof wird geschlossen
und der endliche Plumps
ist das Abfahrtssignal des Nachtzuges nach
Paris.
Ein Seufzer aus tausend Brüsten . . .
FINALE
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