DOI Artikel:
Kohler, J.: Heidelberg und Mannheim: Erinnerungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0112
stksoL ifalümonat>&frtjrift
für beut fege %n uiiö ftunft.
X° 4. ßiucites Jcörnar^cft 1901.
Qeiöelberg mtö tltanttljetm.
(Erinnerungen von profeffor 3- Kotjler (Berlin).
SUtfyeibelberg, bu feine!
©s mar im Dftobet 1868, at§ id) §um erfien 9JMe Reibet
berg fa£). ®as |)erbftlaub auf ben f)err(id)en Mügeln um bie
Stabt tjatte fiel) gefärbt unb umrahmte ba§ ©djlofj mit feinem
vötlicf) falben ($(anje; ein beiterer (Sonnentag voatB, bie Stimmung
etroas gebrückt, neroöei, bod) ber ©laube an ba§ £eben uoll unb
reief). sJfod) allerbings lag bie $ufunft oor mir rote ein bunfler
Sdmtten, unb bie mir angeborene Sd)eu oor altem llnftdjerett unb
ßmeifetbaften bebrängte mid) fetjr. ÜBon ber SBelt batte id) nod)
nid)t oiet gefeljen. ©tmas mar id) in ben Sdjmeijer $ura ge-
fommen unb fiatte bort 2eute f'ennen gelernt, bie ber beimifdjen
3Bett gar nicbjt entfpracfjen: bie dauern maren in if)rer Sebent
meife tief unter, bie rjörjeren Stäube über bem, mas id) geroolntt
mar, 51t fdjauen — im (Sanken mar Sübroeftb eutf d)tanb ber
@eftd)t§minf'el, unter bem id) bie Söelt betrad)tete, roärjrenb bod)
fd)on ein unbeftimmter Srjatenbrang bas @emüt burd)bebte. £)as
mar ein Söiberforuci), unb biefer Söiberfprud) üefj in meiner ^ugenb
aüe§ anbere, als £)eiterfeit unb $rof)finn auff'ommen.
für beut fege %n uiiö ftunft.
X° 4. ßiucites Jcörnar^cft 1901.
Qeiöelberg mtö tltanttljetm.
(Erinnerungen von profeffor 3- Kotjler (Berlin).
SUtfyeibelberg, bu feine!
©s mar im Dftobet 1868, at§ id) §um erfien 9JMe Reibet
berg fa£). ®as |)erbftlaub auf ben f)err(id)en Mügeln um bie
Stabt tjatte fiel) gefärbt unb umrahmte ba§ ©djlofj mit feinem
vötlicf) falben ($(anje; ein beiterer (Sonnentag voatB, bie Stimmung
etroas gebrückt, neroöei, bod) ber ©laube an ba§ £eben uoll unb
reief). sJfod) allerbings lag bie $ufunft oor mir rote ein bunfler
Sdmtten, unb bie mir angeborene Sd)eu oor altem llnftdjerett unb
ßmeifetbaften bebrängte mid) fetjr. ÜBon ber SBelt batte id) nod)
nid)t oiet gefeljen. ©tmas mar id) in ben Sdjmeijer $ura ge-
fommen unb fiatte bort 2eute f'ennen gelernt, bie ber beimifdjen
3Bett gar nicbjt entfpracfjen: bie dauern maren in if)rer Sebent
meife tief unter, bie rjörjeren Stäube über bem, mas id) geroolntt
mar, 51t fdjauen — im (Sanken mar Sübroeftb eutf d)tanb ber
@eftd)t§minf'el, unter bem id) bie Söelt betrad)tete, roärjrenb bod)
fd)on ein unbeftimmter Srjatenbrang bas @emüt burd)bebte. £)as
mar ein Söiberforuci), unb biefer Söiberfprud) üefj in meiner ^ugenb
aüe§ anbere, als £)eiterfeit unb $rof)finn auff'ommen.