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Lekisch, Hermann: Wie der Seppl seiner Frau den Herrn zeigte
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0126
er bie Minfe rtieber unb trat ein. $n bei* ruhigen Äüdje mar es
[tili unb rufjig. £>as Sßeib faf? im ^erbroinfet unb tiotte ben
£opf fdjroer in bie |)änbe geftü^t.
©inen fytlffofen 33licf marf er hinüber, einen feiten auf ben
unbebecften Stifcf), bann näherte er fid) mit gef'rümmten ÖÜtd'en unb
ftampfenbent Schritt bem ^eerbe.
„Marie"
£>ie regte fid) nid)t. 2)a fafjte er fie mit ber zittrigen
9ied)teu am &iuu unb bob ben gefenfteu $opf empor; bod) t'aum
fjatte er einen s33(icf in bas metfe, runzelige ©efid)t geworfen, als
er aud) jcf)on erfd)rod:en gufammengucfte.
„®u meinft ja! SXber gel) ÜJJlarie, roas fjaft be benn?"
ßangfam tief} fie bie |)änbe nieberftnfen unb marf ib,m
einen 53Ucf gu, ber tljtn tief in bie Seele fcfjnitt.
„2öas 3)u mir antbuft! —"
„2lber Sftarie — fo arg roar's nit gemeint!"
„^reitid) nit! Sftein 3Sater — ber Herrgott fd)euf ibm bie
emige 9iuf)e! — b,at oft ju uns SHnbern gefagt: Sßenn mir ein;
mal bas ©ffeu nit fd)mecft unb meine s^feif aud) nit, bann iffs"
aus mit mir! — Unb ridjtig fo mai§. ©r f)at einmal feine
$ßfeif jman^igmal angeftecft, aber immer b,at fie ibm nit ge-
fdjmed't, unb aud) bas ©ffen f)at ibm nit meb,r gemunbet! Söatb
barauf b,at er fid) gelegt unb fcbjon in etlidjen Stögen fjaben mir
if)n hinausgetragen! (Seppt, menn id) benf, e§ — — es ronnf
mit Sir roas fein!" — 2tuffd)lud)äenb barg fie ba§ runzlige
©eftd)t in ber «Sdjür^e. £>er 2üte mar gufammengefnidt raie ein
£afd)enmeffer, feine rodfferigen 2lugen fud)tenj ben ^öoben unb
müf)fam, faft meinerlid) ftotterte er heraus: „9)larie, lafj ba§
SBeinen fein! $cf) tjab' 3)ir nur einmal ben |)errn geigen motten,
aber id) feb/ ein, id) bin §u bumm baju, oiet §u bumm bin icbj!"
©inen erfcrjrocfenen ©eitenfprung madjte ber (Beppl, mie fie
fo fjaftig emporfd)netIte.
,,©o ^alt' ein anbersmat gleid) 's Sftaul!" roetterte fie unb
fd)ob einen brennenben ^ienfpan unter bie tjatb oerfofjlten
©ct;eite..... Hermann Lekisch (9Jlain§).
[tili unb rufjig. £>as Sßeib faf? im ^erbroinfet unb tiotte ben
£opf fdjroer in bie |)änbe geftü^t.
©inen fytlffofen 33licf marf er hinüber, einen feiten auf ben
unbebecften Stifcf), bann näherte er fid) mit gef'rümmten ÖÜtd'en unb
ftampfenbent Schritt bem ^eerbe.
„Marie"
£>ie regte fid) nid)t. 2)a fafjte er fie mit ber zittrigen
9ied)teu am &iuu unb bob ben gefenfteu $opf empor; bod) t'aum
fjatte er einen s33(icf in bas metfe, runzelige ©efid)t geworfen, als
er aud) jcf)on erfd)rod:en gufammengucfte.
„®u meinft ja! SXber gel) ÜJJlarie, roas fjaft be benn?"
ßangfam tief} fie bie |)änbe nieberftnfen unb marf ib,m
einen 53Ucf gu, ber tljtn tief in bie Seele fcfjnitt.
„2öas 3)u mir antbuft! —"
„2lber Sftarie — fo arg roar's nit gemeint!"
„^reitid) nit! Sftein 3Sater — ber Herrgott fd)euf ibm bie
emige 9iuf)e! — b,at oft ju uns SHnbern gefagt: Sßenn mir ein;
mal bas ©ffeu nit fd)mecft unb meine s^feif aud) nit, bann iffs"
aus mit mir! — Unb ridjtig fo mai§. ©r f)at einmal feine
$ßfeif jman^igmal angeftecft, aber immer b,at fie ibm nit ge-
fdjmed't, unb aud) bas ©ffen f)at ibm nit meb,r gemunbet! Söatb
barauf b,at er fid) gelegt unb fcbjon in etlidjen Stögen fjaben mir
if)n hinausgetragen! (Seppt, menn id) benf, e§ — — es ronnf
mit Sir roas fein!" — 2tuffd)lud)äenb barg fie ba§ runzlige
©eftd)t in ber «Sdjür^e. £>er 2üte mar gufammengefnidt raie ein
£afd)enmeffer, feine rodfferigen 2lugen fud)tenj ben ^öoben unb
müf)fam, faft meinerlid) ftotterte er heraus: „9)larie, lafj ba§
SBeinen fein! $cf) tjab' 3)ir nur einmal ben |)errn geigen motten,
aber id) feb/ ein, id) bin §u bumm baju, oiet §u bumm bin icbj!"
©inen erfcrjrocfenen ©eitenfprung madjte ber (Beppl, mie fie
fo fjaftig emporfd)netIte.
,,©o ^alt' ein anbersmat gleid) 's Sftaul!" roetterte fie unb
fd)ob einen brennenben ^ienfpan unter bie tjatb oerfofjlten
©ct;eite..... Hermann Lekisch (9Jlain§).