Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 1.1901

DOI Artikel:
Wille, Bruno: Der Lyriker Albert Geiger
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0325

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
fid) bie $reunbe einer feinen ©timmuugsfunft, bie alle 5itred)t-
gemachten Gcffefte tjerfdj.mcÜjt unb mit uornefymer ©adjücfyfett ba§
mirftid) ©rlebte treu 51t geftalten r»erftef)t. SOBer freilief) neue
lt)rifct)e SJloben, patente SGSeifen unb ^ofen ber ©entalttät fucfjt,
ber mag biejem fd)üd)ten Mnftter Heber fern bleiben. 9Hd)t al§
ob Ulbert (Seiger oljne ben ©djmung ber ©röfje märe — fauftifdjer
£itanenfinn gebort fogar burd)äu§ §u feiner Gcigenfyeit - ■ aber
met)r beimtid), burd) (Ergebung unb fpinogiftifdje Dfribe oerfcfyteiert,
bittet er aus beut bunfeln, me(and)o(ifd)en 2luge. Seine ©eifte§-
fürml)eit paart fid) mit gärttic^et Eingabe an ba§ fjeimifcl) Gmge;
einem Ralfen ift er äfjnlid), bem bie ftappe übergewogen mürbe
unb ber, uou ber iperrin getraut, fid) ^aban benimmt, ^n biefer
|)mftcf)t fenn^eicrmet unfern ®td)ter ba§ ©ebidjt ,,©ef)nfucf)t":

Jcb fitje bafyeim. <£s gebt 5er VOvnb
Wie ein ftölmenbes trrenöes HTenfcfyenftnb.
Die Ser;nfud)t fttjt am Dorfen.
ZTTit naffen 2tugen öas Cos fie fptnnt
$ür ein Ceben, bas im Saab jerriunt.
^ern läuten bie Cotenglocfen . . .

XTEeine Cräume bab idi begraben läugft
Don ber grofen gewaltigen IDcife.
Du armes £jer-5, rooran ön fyängft,
$üt mas 5u jitterft, iras bu umfängft,
2Iües im fleinen Kreife.

Jcb möchte binans, rr>o bas £ebeu brauft
Don ben eroigeu Ulenfdibeitsfragen.
VTtiv ift es ju HTut rote bem Doftor tfauft,
Per im fpinneuummobeneu IPinfel fyauft
(^mifdien 03riibehi unb £ntfagen.

3<ä? fluche bem fymmel unb ber (Bebulb
Unb bem (Troff pon ben beffereu Cagen.
2Xnbere mögen es preifen als £)ulb,
JDenn eine £)anbr>olt 031ücf unb Scbulb
2Xuf labmem Ko§ fie erjagen.

Jcf; träume mich grof unb ftols unb frei,

Dom Hufym gerötet bie IPangeu.

Da, in bie beraufebeube IHelobei

Cönt es leife unb bitter: Dorbei! Vorbei . . .

Du mirft es nimmer erlangen . . .
 
Annotationen