Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 1.1901

DOI Artikel:
Ein hoher Feiertag der deutschen Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0349

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
(Ein f)oljer Feiertag öer öeutfdKn Kunft.*)

Unfere Sage jinb tote Si8,
fremb unb feinb ift uns baS 2eben,
bod; mir mödjten Eingegeben,
fingen feiner ©djönfjeit $rei§ ....

Ser Sidjter fingt'S — unb irf) meine, bie 235ett ba sWifctyeu ben bunten
©ren^fäfjleu auf bei 3J2at()i(beu£)öf)e Ijeute glaubte ifjm. ©ie fang mit, fte em-
fjfanb mit am großen Sarmftcibter Sage, bei' enbtidj bie er fte (Erfüllung ber
2Bünfd)e — Söfuug ber 3weifel — bringen füllte.

%Rit ber 9)corgenfouue über ben weiftleudjtenben 3)äd)em ber {'leinen
Sünftlerfjäufer möge ein neuer oielgolbener Sag über ben beutfdjen ®eift in ber
beutfdjen Äuuft eingebrochen fein, ein ^reubentag, wttnfcbett mir: ein ewiger, eine
feftlidje mieber tjoffenbe £,tit, beginne beute äitgtetd) mit ber ©tttnbe, ba unfern
ibeattofen Ö&odje ein neuer SebeuSftrom ^ugefü£>vt wirb. Sa unfere fünftler nitfjt
metjr neben bem Seben Vertrotteln brausen. Sa fte e§ auffudjen bitrfen, um auö
it)tn beraub für baS Sieben ]\i fdjaffen. Sa§ finb mieber Sorte, Sßorte, elenbe
Jßorte. ©ie muffen tiein fdjeinen angefid)ts erfüllter Söat. @te motten greifen,
bie eifrigen unb bie „übereifrigen" Sebent, unb fie muffen nad) alten SBorten für
neue Stuten fudjen.

Stber bod] baben beute wenige einfache Sichtmorte ben fommerlaugeu f5efttag
Wie fd)lid)te &ird)euglod'enfläuge eingeläutet, Seutfcfje eljrfame SBeifen fabelt ben
2ßeg 511 iljth gefunben; man gab ben ©inu jur Sbctty alles ©erränge üer-
fd)mä£)eub. Scan bat fid) bei ©eorg gud)S 51t bebanfen.

©d)ier, als ob fie langem flauen eine Snbe bereiten motten, traten jum
Sidjtworte Kon unb 93ilb, baS erfte „3eid)en" gebenb, 51t fünf tigern gemein»
famen SBirfen. Unb eS fab, nocf) deiner bon Sitten, bie ba aus beutfdjem Horben
unb ©üben herbeigeeilt waren, ein gleidjes ^3ilb: SJom Srnft SubmigSfjaufe berab
fdjeiuen bie gemaltigen Sünglinge i'ubwtg §abich/8 gur Slnbadjt maljnen 51t wollen,
unb fdion teilen fid) bie &or!jänge, bie ©tufen biuab fdjrciten äTcenfcfjengeftalten in
©eWanbern, bie erfüllte Sräume beS bilbenbett ÄünftterS finb. Slus il)ueu töfen
fid) bie berufen finb, auSguflprecfjeu, was über bem Sag beute unb feiner 3ö'nnft
liegt.

SaS SGBerf beS Äünftlers Seljrens, beS Siebter« gud)S, be8 ÜRuftfer«
Sßittem be §aan.

* *

Sann eilt ber Süuftler ju feinem gürften, um i()tn baS fertige SBerf 51t
jeigen, baS feiner §anb gelungen ift. Unb bamit banft er if)in, ber tt)n nirfjt nur
gerufen l)at, mit bem er manch, ernfte ©tunbe beraten bitrfte. Unb ©roüljerjog
©ruft Snbwig barf fr ob, lein über ben ©egen feines 2öed'rufeS. (Sr wirb über bie
beutfdjen Sanbe hinaufbringen. Unb AjeffenlanbS SJiante mit tt)m. 3d) möchte fie
nid)t alle aufnähten, bie taufenberlei Singe in ben ©emädjern beS SlrbeitstjaufeS,
ein jebeS ift ein SSemeiS beS äftnbenS unb können« ber ©ieben. 2öir wollen
in biefeu ^Blättern lieber öfters fagcn bürfen, wie es fid) bem Sltde mancher @iu-
fidjtiger fpiegett.

9cur t>ott ben Äüuftleru ein Sd)tteHbitb: 3m großen Torraum beS (§rnft-
i'ubmigSbaufeS barf ber junge SBürcf fein Äünftlerftüd geben, weiter in'S Snnere

*) Ser „Sarmftäbter Silber" erfteS.
 
Annotationen