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Mensch, Ella: Eine Erinnerung an Kaiserin Friedrich: zu den Trauertagen im Taunus
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0526
498 i^—
„äftqefictt i)aben in btefer 33e§ie£)ung gewif$ jd)on traurige
Erfahrungen gemacht?!", entgegnete id).
,,2XUerbing§! ©ehr oft würbe bas Vertrauen erfd)lid)en."
„sJhm", fo bemerfte id), „bie 2lbreffe bes Kaufes Battenberg,
welcher icf» biefe Slubteng oerbanfe, bürgt of)nef)in ja für meine
3)i§?retton."
$d) t)abe treutid) mein SBort gehalten unb balte es über bas
Seben ber SMferin hinaus. $d) oerbinberte feiner 3ett, bafj irgenb
eine ?Roti§ über meine Slubieng in bie ^reffe tarn, unb aud) fjeute
teile id) aus ber ilnterrebung nur bas Allgemeine mit. 35od)
biefes giebt immerhin einige d)araftertfttfd)e $üge im Bilbe ber
©atttn unferes „^üblingsfaifers" (biefer Ausbrucf ftammt aus
. einem ©ebidjt (Sonrab Jeimanns), ba§ nur abficl)tlid)es Uebel-
motten entftellen fonnte.
.£>uman unb grofjbenfenb mar biefe $rau, felbft rcenn in if)r
bie Gcnglänberin bie ®eutfd)e bod) nod) überwogen haben fotlte.
(Sntfcrjulbtgungsgrünbe bafür lägen ohnehin reichlich oor. 3)as fid)
als „offiziös" gebärbenbe 5)eutfd)lanb bes Jahres 1888 fonnte fie
nid)t gemimten unb l)at t£)r fd)weves Unrecht gettian.
„®ie beutfcf)en grauen roiffen gamid)t, was fie oertoren
haben, ba ^atferin ^rtebrtcfj mit ihrer $nitiattt>e aus bem öffent-
lid)en fiebert ausfd)eibet", fagte mir einmal ^ringefftn Battenberg.
Gcin fleiner fö'reis wufjte es bod), unb ber fjat laut unb im
(Stillen aud) ftets feft 51t ber oft fo fd)roer oerfannten $rau ge;
galten, bie oielleidjt nur besbatb nid)t „populär" werben fonnte,
weil fie fid) bie SJienfcrjen, bie bie $ürfttid)feiten nur ftets 00m
Nimbus umftral)tt fefjen wollen, 51t nalje fommen tiefj.
3tn bie in $riebrid)roba tagenbe fonftituierenbe üßerfantmtung
beutfd)er Sehrerinnen hatte bie ^aiferin ein ©lücfmunfd)tetegramm
gerichtet. Als. delegierte bes 3)armftäbter Sehrerinnenoereins
fonnte id) it)r gan§ frifd) über ben ©inbrucf berichten, ben bas
uon ber Setterin %xl. Slugufte ®d)mibt mit fonorer ©timme oer-
lefene Telegramm auf bie Sßerfammtung gemacht f)atte.
®as intereffierte fie ftd)tlid). @s führte uns auf bie grauem
frage. 35ie $aiferin war über alle Details unterrichtet, fannte bie
einfcfjtägige Sitteratur unb begleitete bie @ad)e feineswegs nur in
ber oberflächlichen 2trt ber engtifd)en „lady patroness". sMer-
bings fd)ien fie an ber 2lnfid)t feftgutialten, bafj bie männliche
„äftqefictt i)aben in btefer 33e§ie£)ung gewif$ jd)on traurige
Erfahrungen gemacht?!", entgegnete id).
,,2XUerbing§! ©ehr oft würbe bas Vertrauen erfd)lid)en."
„sJhm", fo bemerfte id), „bie 2lbreffe bes Kaufes Battenberg,
welcher icf» biefe Slubteng oerbanfe, bürgt of)nef)in ja für meine
3)i§?retton."
$d) t)abe treutid) mein SBort gehalten unb balte es über bas
Seben ber SMferin hinaus. $d) oerbinberte feiner 3ett, bafj irgenb
eine ?Roti§ über meine Slubieng in bie ^reffe tarn, unb aud) fjeute
teile id) aus ber ilnterrebung nur bas Allgemeine mit. 35od)
biefes giebt immerhin einige d)araftertfttfd)e $üge im Bilbe ber
©atttn unferes „^üblingsfaifers" (biefer Ausbrucf ftammt aus
. einem ©ebidjt (Sonrab Jeimanns), ba§ nur abficl)tlid)es Uebel-
motten entftellen fonnte.
.£>uman unb grofjbenfenb mar biefe $rau, felbft rcenn in if)r
bie Gcnglänberin bie ®eutfd)e bod) nod) überwogen haben fotlte.
(Sntfcrjulbtgungsgrünbe bafür lägen ohnehin reichlich oor. 3)as fid)
als „offiziös" gebärbenbe 5)eutfd)lanb bes Jahres 1888 fonnte fie
nid)t gemimten unb l)at t£)r fd)weves Unrecht gettian.
„®ie beutfcf)en grauen roiffen gamid)t, was fie oertoren
haben, ba ^atferin ^rtebrtcfj mit ihrer $nitiattt>e aus bem öffent-
lid)en fiebert ausfd)eibet", fagte mir einmal ^ringefftn Battenberg.
Gcin fleiner fö'reis wufjte es bod), unb ber fjat laut unb im
(Stillen aud) ftets feft 51t ber oft fo fd)roer oerfannten $rau ge;
galten, bie oielleidjt nur besbatb nid)t „populär" werben fonnte,
weil fie fid) bie SJienfcrjen, bie bie $ürfttid)feiten nur ftets 00m
Nimbus umftral)tt fefjen wollen, 51t nalje fommen tiefj.
3tn bie in $riebrid)roba tagenbe fonftituierenbe üßerfantmtung
beutfd)er Sehrerinnen hatte bie ^aiferin ein ©lücfmunfd)tetegramm
gerichtet. Als. delegierte bes 3)armftäbter Sehrerinnenoereins
fonnte id) it)r gan§ frifd) über ben ©inbrucf berichten, ben bas
uon ber Setterin %xl. Slugufte ®d)mibt mit fonorer ©timme oer-
lefene Telegramm auf bie Sßerfammtung gemacht f)atte.
®as intereffierte fie ftd)tlid). @s führte uns auf bie grauem
frage. 35ie $aiferin war über alle Details unterrichtet, fannte bie
einfcfjtägige Sitteratur unb begleitete bie @ad)e feineswegs nur in
ber oberflächlichen 2trt ber engtifd)en „lady patroness". sMer-
bings fd)ien fie an ber 2lnfid)t feftgutialten, bafj bie männliche