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Schriften des Württembergischen Alterthums-Vereins — 2.1869-1875

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Paulus, Eduard: Ueber vorrömische Alterthümer in Württemberg
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Ausgrabungen, Entdeckungen und Restaurationen in Württemberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.13155#0154
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Ringwall, der sog. Kessel, von dem die Sage geht, es sei hier ein Schloß
versunken. Mit diescr Befestigung wird vermuthlich der Wachpostcn auf der
Hohwart in Verbindung gestanden sein.

Ueber die in neuester ZeiL in unserem Land entdeckten Pfahlbauten
s. unten S. 103.

Württemberg ist in Beziehung auf römische Ucbcrreste, Grabhügel und
Neihengräber mit einer Gründlichkeit durchforscht wie selten ein andcres Land,
allcin der Erforschung vorrvmischer Straßen, Wohnorte, Kulturanlagen und
Bcfestignngcn wurde bis jetzt zu wenig Aufmerksamkeit geschcnkt und hier
liegt noch cin weites Feld, daS eincr gründlichen und umsichtigen Bebannng
von Seiten dcr Altcrthumsforscher wartet. Um zu dieser schwierigcn Arbcit
anfzumuntern und dieselbe einigermaßen zu crleichtern, habe ich hier in Kürze
einige Fingcrzeige gegeben.

ImsSmblmgM, IllkllkLMMkl! lltt^ RsMllmklollkll

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dm Jahreu 1873, 1874, 1875.

Stuttgilrt, 16. Okt. 1873. (Eröffnung eines Grabhügels.)
Den 11. d. M. wurde in dcm einc Viertelstunde nordwestlich von Klein-
Hohenheim gelegenen Staatswald „Langenhau" unter der Leitung des
Landeskonservators vr. Paulus ein Grabhügel geöffnet. Derselbe licgt
tief im Waldesdickicht verstcckt nahe dem Abhaug des von Degerloch her ziehcn-
den Namsbachthälchens, hat bei 75 Fuß Durchmesser 4'/,, Fuß Hvhe und
ist aus steinfreier Erde aufgcworfen; nur eiu Fuß unter der Oberfläche,
gerade iu dcr Mitte des Hügels, fand sich, 8 Fuß von einander entfernt,
gegen Often und Westcn je eine Lage aus unbehanenen mittelgroßen Steinen
(Liaskalk und Liasstandstcin), und baruutcr stieß man auf dem natürlichen
(gcwachsencn) Boden, also 4'/^ Fuß unter der Spitze des Hügels, auf eine
eigcntliche Grabstätte. Die Leiche des Bestatteten war spurlos vergangen
 
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