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Erster Teil. Die Zeit des Orients.

insbesondere die weiblichen betrifft, so liegen ihre Ursprünge jenseits unseres Materiales.
Innerhalb dieses aber müssen wir für alles technisch oder künstlerisch irgend Ent-
wickeltere den geschichtlich gegebenen Vorsprung des südöstlichen Bezirkes gegenüber
dem nordwestlichen im Auge behalten. Am weitesten zurückgeblieben war die Peripherie,
der Norden. Die „Muschclhaufcn" Dänemarks (die Kjökkenmöddinger), stellen sich
als die Herdplätze seiner Fischer- und Jägerzeit dar; neben neolithischem Steinzeug
erscheint nur erst vereinzelt einmal ein irdener Topf, primitiv, ohne Glieder, sclnnucklosd)

Zweite Periode. Das zweite Jahrtausend.


Was wir vorbei' betrachteten, das waren
teils die Frühkulturen, welche sieh überall ein
wenig ähnlich sehen, weil sie sich eben noch in
unentwickelten und ungefestigten Formen be-
wegen, teils aber gerade die Anfänge solcher
Ausprägung und Verfestigung der Eigenarten,
mithin eher Ansätze zu Einzelgeschichten als
zur Weltgeschichte. Die neue Periode aber er-
hält ihren Stempel durch eine gewisse Auf-
hebung der nationalen Gegensätze im inter-
nationalen Verkehr.
Die alte Welt ist ein grosser Körper,
welcher, unbeschadet des Finzellcbcns seiner
Glieder, Blutumlauf hat und Pulsschlag. Als
Adern dienen die Verkchrsstrassen zu Fand und
zu Wasser, auf welchen sich ein immerwähren-
der, also zeitloser Austausch vollzieht. Bis-
weilen aber wird der Pulsschlag kräftiger, der
Kontakt energischer und geschichtlich greifbar;
ein Volk erhebt sich zu überwältigender Stärke,
die Spannung entlädt sich mit Kriegszügen, in
welchen die Staaten feindlich aufeinanderstossen,
um sich erst recht innig zu berühren und mit-
einander in Kulturaustausch zu treten.
Gott Besä. Die Karawanenstrassen verbinden die Län-
der, ohne in Jahrtausenden ihren Zug zu ändern;
die End- und Knotenpunkte verschieben sich höchstens innerhalb enger Grenzen.
Ein wichtiger Saumweg, in den kommenden Kriegszeiten die grosse Heerstrasse,
ist es, welchen die Bibel den Abraham führt aus Ur in Chaldäa den Euphrat hinauf,
nach Nordsyrien, dann durch Kanaan hinab nach Ägypten. Andere Linien ver-

b Sizilien: Forschungen Orsi's, Nachweisungen hei Hörnes und Petersen. Stentinello:
Hürnes, PIrgesch. Europas 281. Petersen, Röm. Mittli. 1898, 152. 1899, 175. Mitteleuropa:
Hörnes 258. Pfahlbauten, neoiithisch; Keller, Antiq. Ges. Zürich. Mitth. 1854, 65. Munro,
Lake dwellings of Europe 1890, 494. Bertrand, La Gaule avant les Gaulois 1891, 163. Norden:
Sophus Müller, Nordische Altertumskunde I 1897, 3.
 
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