Flammen über dem grauen Aschenhaupte glühen, und die Ströme von
blutigem Schweiß zu Lava erkalten."
„Das Schicksal, das er in der Welt einfüh.rte, hat ihn ewig in
den Berg gebannt Aber freilich hindert ihn die Gefangenschaft nicht,
seine verderblichen Einflüsse weit ausserhalb desselben fühlen zu lassen,
er begräbt Städte, tödtet Menschen und ihre Anpflanzungen, und
hat es oft schon versucht, durch unterirdische Wege und Verbindungen
meine Inseln zu entzünden und zu erschüttern. Nur die Tochter der
Urwelt, nur die Macht meines Stabs beschirmt das Reich vor dem
feindlichen Nachbar/,
„ Er ist unterdessen alt geworden, denn Schmerz und Leidenschaft
zerstört auch geistige Kräfte. Von seinem dampfenden Hause ist die,
Fruchtbarkeit gewichen, graue Lava und Asche bedeckt es, und wo der
Mensch seine edeln Reben dem heißen Boden vertraut, ist er nicht
sicher, daß der bösartige Geist in einem Ausbruch seines Grimms die
reifende Frucyt verderbe."
„Aber Manfred, es dämmert der Morgen, und meine Erzäh-
lung ist zu Ende, denn was dich betrifft, so muß ich schweigen. Daß
die Tochter der Urwelt ihre Erlösung von dir erwartet, hast du ver-
nommen, daß Manuele dir genommen worden, fühlst du schmerzlich,
ob du sie aber wieder erreichst, das hängt einzig von dir ab. Und nun
verschwindet, Lilien, und tragt eure reinen Strahlen in die Felskam-
mer des Magnets zurück."
Damit verschwanden die glänzenden Blumen, und sch.n erhellte
der Morgen auch den östlichen Himmel, und die stammenden Seufzer-
hauche des Königs im Berge erblaßten. Endlich stieg die Sonne
strahlend über den Horizont, und beleuchtete die unermeßliche Meeres-
welt, welche der Blick von der Felsspitze des Eilands aus beherrschte,
Hie schönen Inseln, welche am Ende des Meerbusens in sanften Linien
aus dem Azur der Fluth emporduftetcn, als wären sie nur Wellen,
als hätten sie kein bestimmtes Daseyn, als schimmerten die mor-
genröthlichen Lüfte durch sie, während die Sireneninseln am Vor-
gebirg der Minerva schroff aus dem Meer stiegen, und nur die Ufer
blutigem Schweiß zu Lava erkalten."
„Das Schicksal, das er in der Welt einfüh.rte, hat ihn ewig in
den Berg gebannt Aber freilich hindert ihn die Gefangenschaft nicht,
seine verderblichen Einflüsse weit ausserhalb desselben fühlen zu lassen,
er begräbt Städte, tödtet Menschen und ihre Anpflanzungen, und
hat es oft schon versucht, durch unterirdische Wege und Verbindungen
meine Inseln zu entzünden und zu erschüttern. Nur die Tochter der
Urwelt, nur die Macht meines Stabs beschirmt das Reich vor dem
feindlichen Nachbar/,
„ Er ist unterdessen alt geworden, denn Schmerz und Leidenschaft
zerstört auch geistige Kräfte. Von seinem dampfenden Hause ist die,
Fruchtbarkeit gewichen, graue Lava und Asche bedeckt es, und wo der
Mensch seine edeln Reben dem heißen Boden vertraut, ist er nicht
sicher, daß der bösartige Geist in einem Ausbruch seines Grimms die
reifende Frucyt verderbe."
„Aber Manfred, es dämmert der Morgen, und meine Erzäh-
lung ist zu Ende, denn was dich betrifft, so muß ich schweigen. Daß
die Tochter der Urwelt ihre Erlösung von dir erwartet, hast du ver-
nommen, daß Manuele dir genommen worden, fühlst du schmerzlich,
ob du sie aber wieder erreichst, das hängt einzig von dir ab. Und nun
verschwindet, Lilien, und tragt eure reinen Strahlen in die Felskam-
mer des Magnets zurück."
Damit verschwanden die glänzenden Blumen, und sch.n erhellte
der Morgen auch den östlichen Himmel, und die stammenden Seufzer-
hauche des Königs im Berge erblaßten. Endlich stieg die Sonne
strahlend über den Horizont, und beleuchtete die unermeßliche Meeres-
welt, welche der Blick von der Felsspitze des Eilands aus beherrschte,
Hie schönen Inseln, welche am Ende des Meerbusens in sanften Linien
aus dem Azur der Fluth emporduftetcn, als wären sie nur Wellen,
als hätten sie kein bestimmtes Daseyn, als schimmerten die mor-
genröthlichen Lüfte durch sie, während die Sireneninseln am Vor-
gebirg der Minerva schroff aus dem Meer stiegen, und nur die Ufer