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Terschak, Emil
Die Photographie im Hochgebirg: praktische Winke in Wort und Bild — Berlin: Verlag von Gustav Schmidt (vorm. Robert Oppenheim), 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.70053#0014
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übrigen muss ich das Vorwort der ersten Auflage wiederholen,
da ich an dieser Stelle nichts Neues zu sagen wüsste.-
Wenn das Photographieren schon im allgemeinen
eine nicht leichte Sache ist, so gipfelt die Schwierigkeit
desselben hauptsächlich in den hochalpinen Aufnahmen,
ich möchte sagen in den Aufnahmen über dem gewöhn-
lichen Standpunkte der Photographie. Die Schwierigkeiten,
welche dem Hochgebirgsphotographen überall entgegen-
treten, sind meistens kaum zu bewältigen, die Bilder nur
eine schwache Wiedergabe des Erschauten. Welche emi-
nente Schwierigkeiten treten nur in der wechselnden Be-
leuchtung, in den Wolken (ob still oder sich bewegend),
in ziehenden Nebelstreifen, in den verschiedenen Tages-
und Jahreszeiten entgegen! Wie oft sehen wir in alpinen
Prachtwerken Bilder, welche dem geübten Auge auf den
ersten Blick zeigen, ein wie armseliges Ding die Photo-
graphie der Natur gegenüber ist; manche Bilder sind ver-
quält und künstlich auf eine gewisse Stufe des dekorativen
Effektes gebracht, so dass nicht mehr viel von der Original-
aufnahme übrig geblieben; z. B. wie oft sieht man Bilder,
auf welchen die Luft direkt hineingemalt ist. Sobald ein-
mal der sehr unangenehme Moment eintritt, dass der
Hochgebirgsphotograph sich durch Misserfolge gezwungen
sieht, seine Platten künstlich zu dem zu machen, was sie
sein sollen und demnach naturgemäss nicht werden können,
so ist es besser, von einer Reproduktion abzusehen. Der
Wert einer Aufnahme ist wohl nicht in der verquälten
Mache, sondern in der reinen, keuschen Platte, ohne

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