Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
anstaltet werden, die, wie ihre Nachfolgerin im Jahre 1936, außerordent-
lich beachtet, schließlich von der Reichskammer übernommen und in viele
deutsche Städte geleitet wurde. Während aber früher einzelnen Leipziger
Künstlerverbänden des öfteren die Räume überlassen wurden, wie dem Leip-
ziger Künstlerverein, der allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, der Lia,
dem Leipziger Künstlerbund, wurde mehr und mehr versucht, das künstle-
rische Gesicht Leipzigs als Ganzes in Erscheinung treten zu lassen.
Diesem Bestreben diente besonders die große Sommerausstellung Leipziger
Landschaft (1934) und Leipziger Künftlerselbstbildnksse (1935), während die
neuerdings von der gesamten Künstlerschaft Leipzigs getragene Leipziger
Kunstausstellung glücklicherweise ebenfalls ihre Pflegstätte in den Räumen
des Kunstvereins erhalten konnte.
Was der Kunstverein sonst in der Pflege lebender Kunft und in der
Förderung vieler einzelner Künstler geleistet hat, davon können am besten die
jährlichen Berichte zeugen, auf die in diesem Zusammenhänge hier nur ganz
allgemein hingewiesen werden kann. Aber auch die Vortragsarbeit, das
andere Aufgabengebiet, das sich der Kunstverein seit vielen Jahrzehnten ge-
wählt hatte, ist in den letzten Jahren in einer Weise ausgebaut worden, die
die schönsten Früchte gezeitigt hat. Eine große Reihe namhafter Redner aus
Leipzig und vor allem auch außerhalb der Stadt haben in den letzten Jahren
zeitnahe kunstgeschkchtliche Themen, aber auch brennende Fragen der eigenen
Gegenwart oft im Rahmen großer Vortragszyklen behandelt, so daß die
Vortragsarbeit des Kunstvereins ebenfalls in lebendigste Beziehung zu
den eigensten Aufgaben des Museums gebracht wurde und sich daher auch
eines besonders gehobenen Rufes bis Heute erfreut Hat. Es kann jeden-
falls mit Genugtuung behauptet werden, daß die vergangenen 25 Jahre
der Geschichte des Kunstvereins erwiesen haben, wie notwendig gerade für
ein lebendiges Museum die Arbeit eines Hilfsvereines gewesen
ist und auch in Zukunft sein kann. Hierzu muß der Tag der 100jährigen
Zusammenarbeit beider Institute ganz besonders auffordern. Gewiß hat die
Ankaufsarbeit des Kunstvereins hinter wichtigen Tagesaufgaben zurückstehen
müssen,- auch werden sicher die praktischen Vorteile, die früher durch zahlreiche
Verlosungen und Ankäufe den Mitgliedern des Kunstvereins zugegangen sind,
obwohl in den letzten Jahren immer wieder Iahresgaben an Mitglieder ver-
teilt wurden, von vielen nicht ganz leichten Herzens entbehrt worden sein.
Auf keinen Fall aber kann man behaupten, daß der Kunstverein je in seinen

43
 
Annotationen