bey Breitkopf, gr. 8°, sauber mit lateinischen Lettern gedruckt, und mit säu-
bern Vignetten. Der Ladenpreiß davon ist, denk ich, 2 thlr. 12 gr. Die Be-
schreibungen sind alle sehr poetisch. Von diesem Verzeichnis liegen auf dem
Tische im ersten Zimmer zwey Exemplare zum Nachlesen und Vergleichen
derer, die sich hier umsehen." Der Katalog ist ekngeteilt in eine Zuschrift an
Winckler, eine Chronologie der Italiener, Deutschen, Niederländer und Fran-
zosen und den historischen Erklärungen der vier Schulen. Ausgeschmückt ist
derselbe mit dem schon vorher erwähnten Stich von Bause nach Tischbein
als Titelbild und verschiedenen Vignetten und culs cke lampe von Bause
nach Oeser. Zu diesen Verzierungskupsern gibt Kreuchaus auch Erklärungen,
die hier nur kurz ausgeführt sind. Auf dem Titel vereint sich der Geschmack
mit der Handlung in den Armen der Glückseligkeit. Über der Chronologie
gräbt man den Laokoon aus, während am Ende vier geschäftige Kinder als
nachahmende Künstler aller Völker die Büste der Natur umgeben. Bei den
Italienern zeichnet ein Jüngling nach der Marmorstatue des Tiber, ein an-
derer malt eine Madonna, während eine Konsole mit steinernen Fragmenten
den Schluß bildet. Eine Kupferstecherwerkstatt eröffnet den Abschnitt der
Deutschen, während eine Konsole mit Werkzeugen der Kupferstecherkunst den-
selben beendet. Bei den Niederländern malt ein Jüngling eine Landschaft,
zuletzt sieht man eine Konsole mit Palette und Pinsel. Vor den französischen
Bildern malen in einer Akademie Künstler nach dem Modell, während ein
Wandbild den in den Armen Franz des Ersten sterbenden Leonardo da Vinci
zeigt, am Schluß hängt von einer Konsole mit den Werkzeugen der Künste
der die Künstler adelnde Orden des heiligen Michael herab. 2n der Samm-
lung Kippenberg Leipzig befindet sich ein sehr schöner Kreuchauf-Katalog in
einem Ledereinband mit Goldpressung, der früher in der Sammlung Or. Schu-
bert-Czermak war. Auf dem ersten Blatt steht in Tinte: „Rud. Weigel. Mit
Osers Originalzeichnungen zu den von Bause radierten Vignetten. Probe-
drucke und Skizzen. Aus Osers Nachlaß, jedenfalls Osers eigenes Exem-
plar." Der Rand ist 2 am breiter als bei den sonstigen Katalogen, die Vig-
netten sind Zeichnungen in Sepia, Röthel und Kohle, bei einzelnen sind die
Atzdrucke und ersten Abzüge an die Seite geklebt. Die Skizzen sind viel
wirkungsvoller als die Stiche und weichen von den letzteren zum Teil
sehr ab.
Für die Leipziger Stadtgeschichte ist die Zuschrift an Herrn Winckler sehr
interessant und ist deshalb auch von Wustmann in den Leipziger Neudrucken,
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bern Vignetten. Der Ladenpreiß davon ist, denk ich, 2 thlr. 12 gr. Die Be-
schreibungen sind alle sehr poetisch. Von diesem Verzeichnis liegen auf dem
Tische im ersten Zimmer zwey Exemplare zum Nachlesen und Vergleichen
derer, die sich hier umsehen." Der Katalog ist ekngeteilt in eine Zuschrift an
Winckler, eine Chronologie der Italiener, Deutschen, Niederländer und Fran-
zosen und den historischen Erklärungen der vier Schulen. Ausgeschmückt ist
derselbe mit dem schon vorher erwähnten Stich von Bause nach Tischbein
als Titelbild und verschiedenen Vignetten und culs cke lampe von Bause
nach Oeser. Zu diesen Verzierungskupsern gibt Kreuchaus auch Erklärungen,
die hier nur kurz ausgeführt sind. Auf dem Titel vereint sich der Geschmack
mit der Handlung in den Armen der Glückseligkeit. Über der Chronologie
gräbt man den Laokoon aus, während am Ende vier geschäftige Kinder als
nachahmende Künstler aller Völker die Büste der Natur umgeben. Bei den
Italienern zeichnet ein Jüngling nach der Marmorstatue des Tiber, ein an-
derer malt eine Madonna, während eine Konsole mit steinernen Fragmenten
den Schluß bildet. Eine Kupferstecherwerkstatt eröffnet den Abschnitt der
Deutschen, während eine Konsole mit Werkzeugen der Kupferstecherkunst den-
selben beendet. Bei den Niederländern malt ein Jüngling eine Landschaft,
zuletzt sieht man eine Konsole mit Palette und Pinsel. Vor den französischen
Bildern malen in einer Akademie Künstler nach dem Modell, während ein
Wandbild den in den Armen Franz des Ersten sterbenden Leonardo da Vinci
zeigt, am Schluß hängt von einer Konsole mit den Werkzeugen der Künste
der die Künstler adelnde Orden des heiligen Michael herab. 2n der Samm-
lung Kippenberg Leipzig befindet sich ein sehr schöner Kreuchauf-Katalog in
einem Ledereinband mit Goldpressung, der früher in der Sammlung Or. Schu-
bert-Czermak war. Auf dem ersten Blatt steht in Tinte: „Rud. Weigel. Mit
Osers Originalzeichnungen zu den von Bause radierten Vignetten. Probe-
drucke und Skizzen. Aus Osers Nachlaß, jedenfalls Osers eigenes Exem-
plar." Der Rand ist 2 am breiter als bei den sonstigen Katalogen, die Vig-
netten sind Zeichnungen in Sepia, Röthel und Kohle, bei einzelnen sind die
Atzdrucke und ersten Abzüge an die Seite geklebt. Die Skizzen sind viel
wirkungsvoller als die Stiche und weichen von den letzteren zum Teil
sehr ab.
Für die Leipziger Stadtgeschichte ist die Zuschrift an Herrn Winckler sehr
interessant und ist deshalb auch von Wustmann in den Leipziger Neudrucken,
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