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„Was wir hier bieten ist Alles, ohne Ausnahme, was wir von den uns
nachgelassenen Gemälden des Winklerschen Cabinets jetzt besitzen und nicht
für uns selbst zu behalten entschlossen sind — mithin alles uns Verkäufliche/'
Ferner, daß man in dem Kataloge nicht viel Namen großer Meister finden
wird, daß auch das eigenhändige „Angeblich" des Sammlers in seinem Kata-
log dem Künstler beigefügt ist, die Gemälde nicht geputzt oder aufgefrischt
sind und daß es auch Stücke giebt von nicht ausgezeichnetem Wert und hoher
Kostbarkeit. Am 14- Juni 1819 schickt Rochlitz je einen Katalog an Goethe
und Meyer und empfiehlt von seinem Anteil, der bei Nr. 98 anfängt, 14 Bil-
der. Er schreibt, daß das in der Vorrede Gesagte für seinen Anteil zuverlässig
wäre „und auch, was von den früheren Nummern durch einen Andern bey-
gebracht ist, nicht unwahr, hätte dieser auch noch Manches, was gleichfalls
wahr, nicht unbemerkt lassen sollen. So ist z. B. Nr. 87 van der Werff nur
eine gute Copie". Schon am 21. Februar 1812 hatte er an Goethe ge-
schrieben, daß er aus der Gemäldesammlung seinen Hausbedarf gewählt, ge-
ordnet und aufgestellt hat, die noch vorhandenen ZOO Nummern wird er von
der Vormundschaft genötigt, entweder im ganzen, wozu jetzt wenig Hoffnung
ist, oder einzeln zu verkaufen. Auf einem Blättchen nennt er ihm die besten
und sehr gut erhaltenen und vollkommen gesunden Bilder. Goethe Hatte darauf
am 7. August 1812 geschrieben, daß er das Verzeichnis höheren Orts weiter-
gegeben hätte und macht Hoffnungen trotz der schlechten Zeit. In dem Katalog
von 1819 kommen nur einige Bilder vor, die weder im schriftlichen noch ge-
druckten Katalog vorhanden sind, so z. B. Nr. 110 ein Peter de Hooghe 48
Zoll hoch 42 Zoll breit „Eine jugendliche Dame mit weißer Feder in der Hand
sitzt im Freien", der zum Anteil von Rochlitz gehörte und sich noch heute bei
einem Nachfahren des Daniel Winckler, von Thümmel, Dresden, befindet.
Das Bild war früher im Kabinett von Winter in Amsterdam und wurde
unter dem Namen des van Dyck durch Vissher gestochen. Friedländer schreibt
es dem van der Helst und Wichmann dem van der Tempel zu.

4. Der Katalog von 1844
Die von Gottfried Winckler III, dem Sohne des Sammlers hinterlassenen
Gemälde wurden am 24. April 1844 im Lokale des Vereins der Hiesigen
Kunstfreunde in der Katharinenstraße Nr. 411 verkauft. Dieser Verein, der

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