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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0027
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A. Der Fremde. §8—11

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hingestellt werden soll — was der Dichter mit einem Worte,
das die vedisch ari von Oedenberg- zugeschriebenen Be-
deutungen gehabt hätte, überhaupt nicht irgendwie hätte
deutlich machen können.
Dem ydvam . . . aryah „die Gerste des Fremden“ unseres
Verses steht gegenüber yavasddo jdnänäm „die Weidenden
(Kühe) der Leute“ des nächsten. In welchem Sinne dies
Verhältnis aufzufassen, wird später (unten 31) erörtert
werden.
10 RV. 10. 86. 1 vi M sötor dsrksata
nendram devdm amamsata
ydtramadad vrsdkajnr
aryah pustesu mdtsakhä . . .
„Vom Pressen (des Soma) haben sie abgelassen,
nicht haben sie Indra als Gott geehrt, da wo
sich ergötzte an den wohlgediehenen [Saaten,
Früchten] des Fremden der Vrsäkapi, der mich zum
Freund hat.“
11 RV. 10. 86. 3 kirn aydm tvam vrsdkapis
cakara harito mrgdh
yasmä irasydsid u nv
äryö vä pustimdd väsu . . .
„Was hat dir dieser, der Vrsäkapi, getan, das
gelbe Tier, daß du ihm zürnst, oder [was hat er
getan] dem gedeihenreichen Besitz des Fremden.“
Die beiden letztgegebenen Übersetzungen öffnen den Weg
für eine Auffassung des Beginns des Vrsäkapi-Liedes, die als
einfacher als andere gelten darf: In Vers 1 wundert sich
Indra, den man wegen mdtsakhä als Sprecher denken wird,
daß er nicht mehr zum Opfer eingeladen und geehrt wird
von den Leuten, [bei denen er früher zu schwelgen pflegte
und] in deren Gärten und Feldern Vrsäkapi, der „Bullen-
affe“, sein Freund, Früchte gestohlen hat. Da die Lust an
fremdem Obst dem Wesen des Affen durchaus gemäß ist,
denkt er nicht daran das Benehmen des Freundes und das
Aufhören der Einladungen in ursächlichen Zusammenhang
 
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