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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0084
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2. Kapitel: ari im KY.

Ich kann demnach den Ausdruck: aryö dgrbhitasocis nur
interpretieren als „dessen Glut dem Fremdling unentnehmbar
ist“.
RV. 5. 54. 12 ab tarn nakam aryö dgrbhitasocisam
rüsat pippalam maruto vi dhünutha
Ihr schüttelt, o Marut, von diesem Himmel,
dessen Glut dem Fremdling unentnehmbar ist,
die weiße Beere herab.
Man braucht nur wörtlich zu übersetzen, um alsbald zu
wissen, was gemeint ist. Her Himmel soll als gänzlich un-
gastlich gekennzeichnet werden: er gewährt ja kein Obdach,
er versagt der Bitte das Wasser, ja er duldet nicht einmal das
Entnehmen von Feuer, das die geringste der Freundlich-
keiten gegen den Fremden darstellt: die Marut aber zwingen
ihn sogar zur Herausgabe von labender Nahrung (rüsat
pippalam). Was man sich unter der „weißen Beere (Feige)“
vorzustellen hat, finde ich freilich schwer zu sagen.

E. Syntaktisch Schwieriges
65 RV. 8. 51. 9 (Väl. 3. 9) ydsyäydm visva aryo
däsah sevadhipa arih
tirds cid arye rüsame paviravi
tübhyet so ajyate rayih
Hie für das Verständnis des Verses entscheidende Frage
lautet: Womit ist tirdh zu konstruieren? Man hat in Er-
wägung gezogen einen Akk. plur. arydh, den Oldbn'bebg
früher (ZHMG. 54 S. 175 Anm. 4) für arye in c hersteilen
wollte, und den Geldneb,1) für haplologisch verschwunden
halten möchte: „Haplologie anzunehmen für tiräscid aryö
arye.“ Beide Annahmen sind schon deshalb bedenklich, weil
sie etwas hersteilen, das es sonst nicht gibt: arydh wenn
auf tirdh folgend, ist immer Gen. sing.; der mit tirdh zu
x) Festgabe A. Kaegi S. 104 und in der nicht herausgegebenen
Übersetzung (mir gelegentlich zugänglich gemacht durch die Güte
von H. Dr. W. Neisser).
 
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