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Thiersch, Hermann
Pharos: Antike, Islam und Occident ; ein Beitrag zur Architekturgeschichte — Leipzig, Berlin, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.6241#0149
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Zur Geschichte der Minarette

Charakters, ganz aus Stein und hat wie der Turm von Rabat und die Giralda eine stufenlose Rampe, nicht eine Treppe
als Aufgang. Saladin nennt den Turm mit Recht ein „klassisches" Werk Nordafrikas. Abb. 160.

Ibn Ali Zar, Raud al-Kartas, ed. Törnberg 151 berichtet über diesen Turm und die ihm verwandten Bauten: „Bereits
vor der Schlacht al-Arka (also 590 oder 591) hatte Almansur befohlen zu bauen 1. das Kastell von Marrakesch mit
der gegenüberliegenden Moschee und ihrem Minaret, 2. das Minaret der Moschee al-Kutubijja, 3. die Stadt Rabat mit
der Moschee Hassan (und ihr Minaret) ... Im Jahre 593 (1197) ließ er die Moschee von Sevilla fertig bauen und
das Minaret befestigen usw. . . ."

Jünger als all diese monumentalen Werke und gleichzeitig den gleichartigen Minaretten in Algerien sind die aus
Reisewerken bekannten Türme zugänglicherer Städte wie Tanger (Abb. 162 nach Uhde, Baudenkmäler in Spanien und
Portugal I, 23), Fez, Tetuan usw. Abbildungen dieser Türme klein z. B. in den Ansichten bei Reclus, Geographie uni-
verselle: Afrique Septentrionale.

Algier erlebt den andalusischen Einfluß hauptsächlich im 13. u. 14. Jahrhundert. Die Folgen der christlichen Er-
oberungen in Spanien machen sich fühlbar: 1236 fällt Cordoba, 1248 Sevilla. Um die Mitte des 13. Jahrh. verlassen
Hunderttausende von Arabern die iberische Halbinsel. Damals also setzte sich in Algier der einheitlich viereckige
Turmtypus fest, der im Kern die Giralda zum Vorbild hat, der aber mit dem Reichtum eines Schmuckes bekleidet wird,
welcher keinen anderen Ausgangspunkt als Granada mit seiner Alhambra haben kann. Über diesen Sachverhalt hat

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Abb. 163. Die Minarel-Ruine in Mansura, Vorderansicht (nach Lefebre).

Abb. 164. Ruine des Minarels von Mansura, Innenseite (Phol. Michle).
 
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