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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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56

Zeichnungen

liehe Grundrisse. — Feder. — Frey 267. — Auf welchen Bau
die Skizzen zu beziehen, ist unsicher. Frey denkt an einen
Entwurf zur Kuppel der Medicikapelle.
122. XXXVII, 71. Entwürfe zu den Medicigräbern. I. Skizze
für einen Unterbau des Freigrabes. Zwischen breiten Pfeilern
in Nische der Sarkophag, und zwar von der Schmalseite, also
der Länge nach, in die Nische gestellt. Er ruht auf stark
gekrümmten, als Thierbeinen mit grottesken Thierhälsen ge-
formten Trägern und hat einen im Segment geschlossenen
Deckel. In dem Pfeiler rechts oben ein Feld, nicht ganz deut-
lich, ob ein solches auch an dem linken geplant war. Der
obere Aufbau scheint ähnlich gedacht, wie auf einem Lon-
doner Entwurf zum Freibau, in dem auch die gleiche Stellung
dem Sarkophag gegeben ist (s. u. N. 287). Dort, wie hier,
sind auf den Pfeilern gekuppelte Säulen geplant. II. Kleiner
Grundriss, kreuzförmig, aber durch schräge, die Ecken ver-
bindende Linien in eine achteckige Form übergeführt. III. Skizze
zum oberen Theil des Freigrabes, aber nicht für das in II
entworfene: von Pilastern gerahmte hohe rundbogige Nische.
IV. Ähnlicher oberer Mitteltheil, aber, wie es scheint, mit recht-
eckigem Tabernakel. -— Schwarze Kreide. — Vgl. Krit. Unt. I,
445. 450. •— Ber. 1435. v. Geymüller S. 18. Burger 352,
Abb. XXXIII, I. Frey 267b. — Die dem Grundriss gegebene
achteckige Form liess mich an den achteckigen Bau auf dem
Grundriss des Zentralbaues hier LV, 121 (s. u. N. 170) denken.
Ich habe diese Beziehung jetzt aufgegeben. Frey irrt sich,
wenn er meint, die beiden Skizzen III und IV gälten dem Ober-
bau von I. Dieser hatte gekuppelte Säulen und war gewiss
nicht so hoch, sondern niedrig, wie der in dem ganz ver-
wandten Londoner Entwurf (s. u. N. 287), gedacht. Diese
Skizzen entsprechen vielmehr der in einer anderen Gruppe
auftretenden Idee der triumphbogenartigen Anordnung (vgl.
z. B. hier XLVII, 88, s. u. N. 134). Die beiden Vorstellungen:
Kastenform und Triumphbogen beschäftigen M. zu gleicher
Zeit.
123. XXXVII, 72. Skizzen zu den thronartigen Aufsätzen
auf den Medicigräbern. I. Leicht skizzirter, nicht voll-
ständiger Entwurf: eine rechteckige Tafel über zwei geschwun-
genen, sich kreuzenden Voluten, etwa in der Form der Beine
eines Klappstuhles. Links angränzend ein Baluster mit einer
Art Kapitäl, auf dem ein Gegenstand in Form einer zwei-
henkligen Vase steht. Es ist offenbar, in seltsamer Form, ein
Aufsatz gemeint, wie er in der ausgeführten Skizze II dann in
 
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