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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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London, British Museum

117

(s. o. N. 122). Man beachte, dass auch auf diesem Blatte eine
achtseitige Anlage vorkommt.
288. 1859 —6—25—546. Entwurf einer aus einem Octogon
gebildeten dreiseitigen Apsis. Sie springt von einer
Mauer vor, und zwar so, dass die vierte und fünfte Seite des
Octogons in den durch die Mauer abgegränzten Raum hinein
ausgeführt sind, der Grundriss also etwas mehr als ein halbes
Octogon darstellt. Vier Säulen gränzen die drei Seiten der
Apsis ein, in deren starker Mauermasse Nischen eingelassen
sind: in der mittleren Seite eine viereckige, in den zwei
anderen Seiten halbrunde, jede von zwei Pilastern flankirt.
Eine Attika bekrönt den Bau. Das Blatt enthält links den
Grundriss, rechts die perspektivische Ansicht, in der die
Mauern links und rechts, an denen sich die Gesimse fortsetzen,
angegeben sind. — Ein zweiter, flüchtiger Grundriss zeigt eine
andere Anordnung der Säulen, ein anderer kleinerer eine
Säule und den angränzenden Pilaster. Schrift: 7 (?) Sg (sg
oder s q) und ein 7 ähnliches Zeichen. — Feder. — Vgl. Krit.
Unt. I, 450. — Fagan LI. Ber. 1503. v. Geym. S. 36. Frey
186. — v. Geym. meint, es könne ein Entwurf für die Apsis
von S. Peter vorliegen, den M. im Hinblick auf das Julius-
grabmal 1 505 gemacht; dies erscheint ausgeschlossen, sowohl
der Anlage, als der Datirung der Zeichnung nach, die in die
Zeit der Medicigräber verlegt werden muss. Ich verwies auf
eine gewisse Ähnlichkeit mit der eben (N. 287) besprochenen
Ansicht einer octogonalen Anlage für den Freibau, bemerkte
aber, der Entwurf bleibe geheimnissvoll; auch Frey, der nur
beiläufig die Möglichkeit einer Aedicula in einer Villenanlage,
etwa jener für den Marchese Federigo von Mantua, erwähnt,
findet keine definitive Deutung.
289. 1859—6—25—547. Weibliche Kostümstudien. Vorder-
seite: Halbfigur einer etwas nach links gewandten Frau, die
mit einem der Delphica verwandten grossen Blicke heraus-
schaut. Eine kranzförmige Haube mit herabhängenden Enden
bedeckt ihr Haupt; das Gewand mit deutlicher Umgränzung
der Brüste, von Schulterstreifen gehalten, ist hoch gegürtet,
die Ärmel haben epauletteartige Schulterverzierung. Unter
der rechten Hand gewahrt man eine zuerst auf dem Blatte
befindliche nackte Studie einer nach rechts gewandten, den
Oberkörper vorneigenden, die Hände ausstreckenden Ge-
stalt. — Rückseite: Halbfigur einer jungen Frau nach links
gewandt. Kopf und Blick etwas gesenkt. Eine anliegende
Haube mit zwei diademartigen vortretenden Wulsten bedeckt
 
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