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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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226

Zeichnungen

Vorderseite: Jüngling en face, rechtes Standbein, linkes etwas
zurückgestelltes Spielbein (weniger sorgfältig modellirt); der
rechte Arm (nur Ansatz) gesenkt, der linke im Ellenbogen
gekrümmt, nach oben erhoben (nur angedeutet). Kopf ein
wenig nach rechts gewandt. Rückseite: Studie zu Haman am
Baumstamm im Gegensinne; der Figur im Fresko schon
nahe verwandt. Das eine Bein stärker gekrümmt, wie knieend.
Der nach vorne gestreckte Arm etwas tiefer gehalten und mit
gesenkter Hand, der andere Arm über dem Kopf erhoben
und gebogen. — Daneben ein gesenkter rechter Arm, vielleicht
für den Jüngling rechts über der Delphica und, leicht hinge-
kritzelt, der Kopf des Noah im Opfer. Einige Schriftzüge:
oben: laur; in der Mitte: Rachoglietele, darunter: A pie (nicht
si puo, wie Frey liest) del tristo Cie; (neue Zeile:) sto; unten:
omo dio tuss; darunter: In pensier, und Schnörkel. —
Feder. — Vgl. Bd. III, 342. 390. Krit. Unt. I, 246. 249.
258. — de Chennevieres 6 (Vorderseite), de Tauzia 1974.
Ber. 1590. St. 596, Abb. S. 631. 632. Frey 88. 64. Gir.
1398 (Rückseite). — Der jugendliche männliche Akt, von
Studien der Antike (Apollo von Belvedere) zeugend, zeigt,
ähnlich wie der Merkur (s. o. N. 477), die sorgfältige Art der
Modellirung, wie die Aktstudien für den Karton der Schlacht.
Für ein bestimmtes Werk aber scheint er nicht gedacht. Die
Skizzen auf der Rückseite zeigen flottere Behandlung und sind
offenbar auch erst einige Jahre später auf das Blatt gesetzt
worden. Ber. wurde durch den bärtigen Kopf an den Moses
erinnert; ich wies auf die Beziehung zu Noah hin und halte
an der Ächtheit dieser flüchtigen Skizze, die Frey leugnet,
fest.
(499 ). N. 799. Skizze zum Lorenzo Medici. Kleine Zeichnung.
— Schwarze Kreide. — Vgl. Krit. Unt. I, 482. — Könnte ächt
sein, doch lässt sich etwas Bestimmtes nicht sagen.
500. N. 815. Skizze zur Leda. Sie nähert sich den Gemälde-
kopieen schon sehr, denn die Haltung des Kopfes, der Beine
und aucli des linken Armes entspricht ihnen ganz. Das Ge-
wand im Rücken wirkt hier ballenartig. An Stelle des Dia-
dems trägt der Kopf ein Tuch. Die Stellung des Schwanes
ist noch nicht die definitive, auch sind die Flügel nicht aus-
gespannt. — Röthel. — Vgl. Bd. III, 485. Krit. Unt. II, 316.
— Dieser wichtige ächte Entwurf war früher nicht be-
achtet.

501. N. 836. Skizze zur Kreuzabnahme. Eine Wiederholung
 
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