London, British Museum
13 1
scheinlich dünkt. St. betrachtete sie als Entwurf für den
Jüngling rechts von der Delphica (so auch Frey). Die Mög-
lichkeit, trotz der vorhandenen Verschiedenheiten, gebe ich
zu — ich kann mich aber nicht von der Vorstellung befreien,
die Studie sei viel später, etwa Zeit des J. Gerichtes.
312. 1859—6—25 — 569. Akte einer lagernden (die Nacht?)
u. einer schreitenden Figur. Vorderseite: Oberleib (Kopf
und Arme nicht ausgeführt) und linker Oberschenkel eines Mannes.
Der Oberleib zurückgelehnt und dem Beschauer etwas zugewandt,
das linke Bein aufgestemmt. — Rückseite: nach rechts hinten
schreitender Mann (Kopf und rechter Arm nicht ausgeführt). Das
rechte Bein Spielbein, der linke Arm, im Ellenbogen gekrümmt,
nach der Brust zu bewegt. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III, 456.
Krit. Unt. I, 495. — Fagan XLII. Ber. 1498. Frey 146. 147. —
In der liegenden Figur erkannte Ber. die „Nacht", worin Frey
ihm beipflichtet. Ich hatte die Studie auf das Thonmodell des
Flussgottes bezogen, weil mir die Zeichnung des Kniees (und
ein Pentimento) eine eher ihm ähnliche Stellung des Unterbeines
annehmen liess. Ich gebe aber gerne zu, dass man ebensogut
an die „Nacht" denken kann. Übrigens verwerthet hier Frey
für seine Ansicht ein Argument, das er mir gelegentlich der
Studie für „Venus und Amor" (s. o. N. 295) nicht zu ver-
werthen erlaubt: dass nämlich M. auch in später Zeit männ-
liche Akte für weibliche Figuren benutzt habe. — Die Be-
stimmung der Studie des schreitenden Mannes bleibt ungewiss.
— Frey kam im Verlauf seiner Veröffentlichung dazu, die
Ächtheit der Zeichnung anzuzweifeln (auf S. 106), was ich für
unbegründet halte.
(313 ). 1859—6—25 —570 und 571. Studie nach einer antiken
Venus. 570. Torso bis zu den Oberschenkeln (Kopf nicht
angegeben, die beiden Arme fehlen). Rechtes Standbein, linke
Schulter etwas höher als die rechte ; die Bewegung der Arme und
des Kopfes wohl etwas nach rechts zu denken. — 571. Der
Rücken der gleichen Figur. — Schwarze Kreide. — Fagan L.
Ber. 1686 (nicht M., vielleicht Ammanati). — Ob von M., ist
sehr fraglich. Die Studie erinnert an ein M. zugeschriebenes
Modellfragment der Hähnel'schen Sammlung, s. Taf. III bei
Burger: Studien zu M. S. u. Modelle N. 575 g.
314. 1859—5 —14—818. Madonnenstudien. I. Maria sitzt etwas
nach links gewandt, den Oberleib en face, und umfängt mit
beiden Händen das Kind, das, den linken Fuss auf einen Stein-
9*
13 1
scheinlich dünkt. St. betrachtete sie als Entwurf für den
Jüngling rechts von der Delphica (so auch Frey). Die Mög-
lichkeit, trotz der vorhandenen Verschiedenheiten, gebe ich
zu — ich kann mich aber nicht von der Vorstellung befreien,
die Studie sei viel später, etwa Zeit des J. Gerichtes.
312. 1859—6—25 — 569. Akte einer lagernden (die Nacht?)
u. einer schreitenden Figur. Vorderseite: Oberleib (Kopf
und Arme nicht ausgeführt) und linker Oberschenkel eines Mannes.
Der Oberleib zurückgelehnt und dem Beschauer etwas zugewandt,
das linke Bein aufgestemmt. — Rückseite: nach rechts hinten
schreitender Mann (Kopf und rechter Arm nicht ausgeführt). Das
rechte Bein Spielbein, der linke Arm, im Ellenbogen gekrümmt,
nach der Brust zu bewegt. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III, 456.
Krit. Unt. I, 495. — Fagan XLII. Ber. 1498. Frey 146. 147. —
In der liegenden Figur erkannte Ber. die „Nacht", worin Frey
ihm beipflichtet. Ich hatte die Studie auf das Thonmodell des
Flussgottes bezogen, weil mir die Zeichnung des Kniees (und
ein Pentimento) eine eher ihm ähnliche Stellung des Unterbeines
annehmen liess. Ich gebe aber gerne zu, dass man ebensogut
an die „Nacht" denken kann. Übrigens verwerthet hier Frey
für seine Ansicht ein Argument, das er mir gelegentlich der
Studie für „Venus und Amor" (s. o. N. 295) nicht zu ver-
werthen erlaubt: dass nämlich M. auch in später Zeit männ-
liche Akte für weibliche Figuren benutzt habe. — Die Be-
stimmung der Studie des schreitenden Mannes bleibt ungewiss.
— Frey kam im Verlauf seiner Veröffentlichung dazu, die
Ächtheit der Zeichnung anzuzweifeln (auf S. 106), was ich für
unbegründet halte.
(313 ). 1859—6—25 —570 und 571. Studie nach einer antiken
Venus. 570. Torso bis zu den Oberschenkeln (Kopf nicht
angegeben, die beiden Arme fehlen). Rechtes Standbein, linke
Schulter etwas höher als die rechte ; die Bewegung der Arme und
des Kopfes wohl etwas nach rechts zu denken. — 571. Der
Rücken der gleichen Figur. — Schwarze Kreide. — Fagan L.
Ber. 1686 (nicht M., vielleicht Ammanati). — Ob von M., ist
sehr fraglich. Die Studie erinnert an ein M. zugeschriebenes
Modellfragment der Hähnel'schen Sammlung, s. Taf. III bei
Burger: Studien zu M. S. u. Modelle N. 575 g.
314. 1859—5 —14—818. Madonnenstudien. I. Maria sitzt etwas
nach links gewandt, den Oberleib en face, und umfängt mit
beiden Händen das Kind, das, den linken Fuss auf einen Stein-
9*