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Thon, Theodor; Durand, Ferdinand [Hrsg.]
Dr. Theodor Thon's weiland Professor der Philosophie zu Jena Lehrbuch der Reißkunst oder der wahren Grundsätze des theoretischen und praktischen Zeichnens sowohl mit Lineal und Zirkel, als auch aus freier Hand nach Musterzeichnungen, besonders aber nach der Natur: Mit specieller Rücksicht auf Bauhandwerker und Gewerbsschulen, Bildhauer und Maler. Mit einem neu gezeichneten Atlas von 40 erklärenden Tafeln — Weimar, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.18822#0169
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mit der Reißfeder. Unentbehrlich sind dem Zeichner
Rabenfedern, weil die gewöhnlichen Gansekiele sich
nie so fein schneiden lassen, als man die Feder manch-
mal braucht. In Gegenden, wo es viele Raben
gibt, besonders an Orten, wo viele Erlen stehen,
kann man sich die besten Rabenfedern leicht selbst
verschaffen, wenn man im August unter den Bau-
men sucht, denn um diese Zeit mausern sich diese
Vögel. Diese ausgefallenen Federn sind bei Weitem
vorzüglicher, als die von geschossenen Raben. Die
letzteren müssen übrigens, wenn sie brauchbar werden
sollen, ebenso gezogen werden, wie die andern Fe-
dern. Man steckt zu dem Ende den Kiel einige Se-
kunden in heiße Asche und zieht ihn dann unter einem
stumpfen Messer auf einem Stückchen Leder oder
Tuch, welches man auf das Knie legt, so zweimal
durch, daß man der Messerscharfe einmal die vor-
dere, dann die Hintere Seite des Kiels bietet, so daß
derselbe ganz flach gedrückt wird; dann reibt man
denselben zwischen einem wollenen Lappen ab und
gibt ihm wieder die cylindrische Form.
 
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