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Baden / Generalstab [Hrsg.]; Baden / Topographisches Bureau [Hrsg.]
Topographische Karte über das Grossherzogthum Baden: nach der allgemeinen Landesvermessung des Großherzoglichen militairisch topographischen Bureaus: Ueber die topographische Karte von dem Grossherzogthum Baden in 56 Blättern nach 1:50000 Maasstab — Karlsruhe, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.24020#0001
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Ueber

die topographische Karte

von dem

Die Materialien zu dieser Karte sind die Ergebnisse geodätischer
Arbeiten, welche seit dem Jahre 1820 und zwar zu dem speciellen
Zweck einer allgemeinen Landesvermessung vorgenommen
werden. Alle frühere Operationen dieser Art, wie z. B. jene, welche
sich auf die zwischen Schwetzingen und Heidelberg von Cassini de
Thury gemessene Basis, oder auf die bei Salem am Bodensee von
Ainann und Bohnenberger im Verein mit französischen Ingenieuren
vorgenommene Basismessung beziehen, sind , als ungenügend, nicht
benützt worden. Selbst die von Henry ausgeführte Triangulirung des
angrenzenden Elsasses, welche auf die, im Jahr 1804 gemessene
Basis von Ensisheim am Ober-Rhein sich gründet, ist bei der allge-
meinen Landesvermessung des Grossherzogthums gleichfalls nicht
berücksichtigt, obgleich diese französische Triangulirung mit Coordi-
naten auf die Pariser Sternwarte, der von Baden bearbeiteten Rhein-
grenz-Karte von Basel bis Lauterburg zu Grunde gelegt ist.

Die Basis der neuen über das ganze Grossherzogthum ausge-
dehnten Triangulirung' ist die im Spätjahr 1819 mit einer Genauig-
keit von '/.ooooo gemessene Grundlinie Speier (Dom, nördlicher Thurm)
und Oggersheim, (südlicher Thurm der Lorettokirche). Die Spitze des
ersten und Granddreiecks ist die Mannheimer Sternwarte (Spitze des
Thürmchens), welche zugleich als Nullpunkt der Coordinaten sämt-
licher durch die neue Triangulirung bestimmten Punkte angenommen
wurde. Durch Anwendung vorzüglicher Repetitions-Theodolite war
es möglich, in den Dreiecken des ersten Rangs die Genauigkeit der
Basismessung nämlich y20oooo durchschnittlich zu erhalten, indem
sämtliche Winkel dieser Dreiecke bis auf sechs bis acht CentiSecunden
schliessen; das Genauigkeits-Verhältniss der Positionen des zweiten
Rangs kann durchschnittlich zu V10o0oo angenommen werden. Dieses
Genauigkeits-Verhältniss wurde desshalb so hoch beizubehalten gesucht,
damit diese Triangulirung für jeden Staats-Zweck genüge, und keine
Wiederholung dieser schwierigen und kostspieligen Operationen nöthig
werde. Das Primär-Netz über das gesamte Grossherzogthum wurde
schon im Jahr 1827 vollendet, während die Secundär-Triangulirung
mit der topographischen Vermessung übereinstimmend, in der Art
vorgenommen wird, dass sie letzterer immer wenigstens um ein
Jahr voraus ist.

Seit dem Jahr 1833 wird gleichzeitig mit der Horizontal-Triangu-
lirung ein vollst findiges Hivellement über das Grossherzogthum
ausgeführt, und zwar wird zunächst durch Messung der Vcrtical-
Winkel mit achtzölligen Multiplications-Höhenkreisen die Höhenlage
aller trigonometrischen Punkte bis auf wenige Zolle ermittelt. Die seit
dem Jahr 1828 vorgenommenen Höhenbestimmungen mit dem Barometer
haben sich für solch ein specielles Nivellement nicht genügend genau
gezeigt. Die sämtlichen Höhen sind auf die Höhelage des mittellän-
dischen Meeres verglichen, indem man dieselbe sehr sorgfältig aus der
Höhe des Bodens im Münster in Strassburg abgeleitet hat, welcher
Ausgangspunkt zuverlässig zu 485,84 badischen Fussen absoluter
Höhe ermittelt ist.

Die topographischen Aufnahmen, die schon im Jahr 1825,
jedoch mit geringem Mitteln begonnen haben, werden seit dem Jahr
1835 in dem Maasstab von lliSa<s0 Verjüngung, in grösserm Umfange
fortgesetzt, und mit dem Messtisch und Diopterfernrohr (Distanzcn-
messer) ausgeführt. Das zuletzt genannte Instrument ist zwar zum
Ablesen von Distanzen bis zu 300 Ruthen (= 1200 gewöhnliche Schritten)
eingerichtet, die mit einer Sicherheit von % pr. Ct. abgelesen werden
können, doch wird dasselbe nur selten über 150 bis 200 Ruthen ange-
wendet. Die Anzahl der auf eine Quadratmeile kommenden trigono-
metrischen Punkte ist durchschnittlich zu 6 bis 10 anzunehmen; über-
diess sind ausserhalb des Sections-Randes noch weitere 15 bis 20
trigonometrische Positionen auf dem Messtischblatt eingetragen. Die
Anzahl der geometrischen Netz - und Statiouspunktc ist zu 250 bis
300 und der durch Ablesen bestimmten Detailpunkte zu 3000 bis 5000
auf die Quadrat-Meile anzunehmen.

Durch ein geometrisches Nivellement wird gleichzeitig
die Höhenlage aller Netz- und Stationspunkte, so wie die Position
der Quellen, Brücken, Schleussen etc. bestimmt. An dem Dislanzen-

|^ m (ü) n? nn hj |p* n

in 56 Blättern nach /soooo Maasstab

bearbeitet durch den

GROSSHERZOGLIGH BADISCHEN GENERALSTAB.

messer ist hiezu ein Gradbogen angebracht, der die Messung der
Vertical-Winkel von oder nach trigonometrisch nivellirten Punkten
zuverlässig bis auf eine Centi-Minute erlaubt. Die Vertical-Winkel
und die aus den Aufnahmen entnommenenHorizontal-Distanzengestatten
die Berechnung von mindestens 300 Höhencoten auf die Quadratmeile
mit einer Genauigkeit bis auf 1 — 2 Fuss.

Mittelst Benützung dieser sehr beträchtlichen Anzahl von Höhen-
coten , und der in die Aufnahmen eingeschriebenen Böschungswinkel
der Unebenheiten des Bodens, ist es möglich, die auf dem Terrain,
theils mit dem Distanzenmesser wirklich gemessenen, theils nach
dem Augenmaas eingezeichneten horizontalen Kurven zur Bezeichnug
der Terrain-Formen auf Gleichabslände {equidistances) zu construiren,
und dadurch ein Material zu erhalten, auf welches die verschiedensten
technischen Entwürfe gegründet werden können. Die conventionelle
Annahme, dass jede Kurve 20 Fuss über der vorhergehenden erhöht
liegt, gestattet, mit der grössten Einfachheit zuverlässige Profile, längs
der Flüsse, Strassen, oder überhaupt nach jeder beliebigen Richtung
zu construiren. Damit die Kurven gleicher Höhe durch die Original-
Aufnahmen aller Gegenden des Landes, am Bodensee wie bei Heidel-
berg, bei Freiburg oder Wertheim leicht aufgefunden oder deren
Höhenlagen einfach verglichen werden können, sind alle Kurven
numerirt, und zwar in der Art, dass das Niveau des mittelländischen
Meeres als Nullpunkt angenommen ist. Die 20 Fuss höher liegende
Kurve erhält Nro. 1, die 40 Fuss über das Meeresniveau erhöhte
Kurve wird mit Nro. 2. bezeichnet, und sofort von 20' zu20' folgen
die Nummern 3, 4, 5 etc. Es wird sonach z. B. die 63Kurve 63x20
oder 1260' über dem Niveau des Meeres erhöht liegen.

In diese nur der Benützung der Techniker vorbehaltene Original-
Aufnahmen werden keine Bergschraffirungen — mit Ausnahme kleiner
Tcrrainnüancen — eingezeichnet, um hierdurch das Material länger
brauchbar zu erhalten. Durch Tuschanlagen wird aber den Terrainformen,
die sich dem Techniker schon durch die Entfernung der Kurven dar-
stellen , ein deutlicheres Relief gegeben, damit auch der Nichtgeübte
solche richtig auffassen kann.

Auf diese allgemein angezeigte Art sind die Materialien zu dem
topographischen Atlas von Baden gewissenhaft bearbeitet und strenge
controlirt worden.

Ueber die Benützung derselben zur Redaktion der Karten-
blätter mögen die nachfolgenden Erläuterungen dienen, welche nach-
weisen werden, dass auch hiebei in wissenschaftlicher wie in künst-
lerischer Beziehung dieses Kartenwerk, wie seine Materialien, den
Anforderungen der Zeit entsprechen dürfte.

Die topographische Karte über das Grossherzogthum wird ein
zusammenhängendes Ganzes bilden. Alle Dimensionen sind auf eine
Ebene zurückgeführt, auf welcher die sämtlichen Blätter aneinander
angeschlossen werr1 .n können.

Die modificirte Flamsteed'sche Methode ist der Kartenpro-
jection für das Grossherzogthum zu Grunde gelegt. Die Längen
des mittleren Meridians, die Juängen aller Parallel-Kreise, so wie
die Flächen auf der Karte, entsprechen genau den gleichnamigen
Längen und Flächen auf dem Erdolypsoide, dessen Abplattung zu
/308.6+ d.i. I0%0864 una" der Radius des Aequators zu 2,125662 Ruthen
angenommen ist. Der mittlere Meridia,. , welcher zur geraden Linie
entwickelt, als Projectionsaxe dient, ist der Meridian 6° 30' östlich
von Paris, und den Principien derProjectitMismethodc entsprechend,
ist der Mittelpunkt der Karte von Baden ungefähr in der Mitte der
allgemeinen Ausdehnung des zu kartirendenLandes gewählt, nämlich
auf 6° 30' östlicher Länge und 49° nördlicher Breite.

Durch Parallele zur Projectionsaxe und deren Perpendikel ist zur
Abtheilung der ganzen Karte in einzelne Kartenblätter ein
Netz von fünfzehnzölligen Quadraten gebildet, und für dasselbe eine
solche Lage angenommen, dass die möglichst geringste Anzahl von
Kartenblättern zur Darstellung des ganzen Umfangs des Grossherzog-
thums erzielt wurde. Hiernach hat sich diese Anzahl, wie das Ueber-

sichtsblatt darstellt, zu 56Sectionen bestimmt, die in einem Atlas von
eben so vielen Blättern herausgegeben werden.

Die Grraduirung betreffend, erschien es zweckmässig, zum
Anschluss an die Nouvelle Carte de France sowohl die neunzig - wie
hundertteilige Eintheilung anzugeben, und damit die gleichen Meridiane
mit den correspondirenden Zahlen beider Theilungen bezeichnet werden
konnten, musste für beide auch eine und dieselbe Ausgangslinie daher
der 20° östlich von Ferro liegende Meridian von Paris, gewählt werden.

Die Lage der Projectionsaxe ist auf die geographische Lage des
Nullpunktes der Triangulirungs- Coordinaten (Mannheimer Sternwarte)
bezogen, deren östliche Länge nach den neusten Bestimmungen 6°
7' 27" beträgt, die nördliche Breite aber = 49° 29' 13". Bei der Con-
struetion des Karten-Netzes sind die Knotenpunkte der geographischen
Linien von 5 zu 5 Minuten wie die Position der Durchschnitts-Punkte
der von 2000 zu 2000 Ruthen zu dem Mannheimer Meridian und
Perpendikel gezogene Parallelen, in Projections-Coordinaten berechnet,
und unmittelbar auf die Original-Kartenblätter, wie auf die Steinplatten
aus den berechneten Maasen aufgetragen. In dieses in seinen kleinen
Vierecken als geradlinig zu betrachtende Netz werden sodann die
Hauptpunkte der Triangulirung durch unmittelbare Construction aus den
Triangulirungs-Coordinaten bestimmt, so dass die Richtigkeit der
Hauptdimensionen mehr als hinreichend gesichert und controlirt ist.

In dem Detail der Karte wird nichts Wesentliches vermisst
werden, und alle vorhandene Gegenstände sind ihrer Form nach so
genau wieder gegeben, als es der Maasstab erlaubt. Ueber die Wahl
der Charaktere und deren mehr oder minder kräftige Haltung im
Kartenbilde dienen folgende allgemeine Grundsätze:

Die Ortschaften der verschiedenen Grössen müssen sich wie in
der Natur , so auch aus der Karte markirt hervorheben. Die Angabe
der Häuserreihen wurde vorgezogen, da ohnehin die Anzahl der
Häuser nicht angegeben werden kann.

Nächst den bewohnten Orten muss das Fluss - und strassennets
deutlich in die Augen fallen, und leicht und übersichtlich zu verfol-
gen seyn. Die kleinen Flüsse und Bäche erscheinen daher manchmal
ausser dem wirklichen Maasverhältniss. Dasselbe ist auch bei Land-
strassen der Fall, die sich in der Ebene durch kräftige Conturen,
im Gebirge aber, durch den grossem weissen Zwischenraum aus-
zeichnen, und sich als weisse Bänder über die schraffirten Berge
leicht verfolgen lassen, und zugleich den Eindruck der Anschauung
derselben in der Natur erzeugen. Die Unterscheidung der Wege nach
vier Galtungen dürfte am zweckmässigsten seyn. Unter der ersten
Gattung, den Landstrassen oder Chausseen, werden nämlich die
drei Classen der Haupistrassen des Grossherzogthums verstanden,
welche je nach ihrer Bestimmung 24', 28' oder 30' Breite haben,
aber sämmtlich vom Staate unterhalten werden. Die Verbindungs-
oder Vicinalstrassen sind zur Verbinduug grösserer Orte auf beträcht-
lichere Entfernungen, zum Transport von Gütern, vorzugsweise
jenem der Productionen des Landmanns bestimmt. Unter Aufsicht
der Aemter werden diese Strassen von den betreffenden Gemein-
den ständig gut unterhalten. Die Fahrwege sind je nach der Beschaf-
fenheit der Gegend und dem nahe liegenden Material mehr oder
minder gute Naturwege, die seltener, und nur dann von den
Gemeinden, die sie benützen, ausgebessert werden, wenn es ihr
eigenes Interesse verlangt. Die Wald- und Feldwege sind Natur-
wege , welche wie die Fahrwege nicht das ganze Jahr hindurch mit
schwerem Fuhrwerk befahren werden können.

Für die Kulturarten sind allgemein verständliche Bezeichnungen
gewählt, und die Wiesen, Wälder etc. so stark im Ton gehalten,
dass sie nicht hart erscheinen, und im Totalüberblick die Aehnlichkeit
des Kartenbildes mit dem der Natur möglichst erhöhen. Die der fran-
zösischen Waldbezeichnung ähnliche Zeichnung der Waldungen, ist
dem so viel möglich überall beibehaltenen Princip der Vertical-Ansicht
am entsprechendsten. Auch ist in der topographischen Karte von
Baden, wie in jener von Frankreich, Baiern, Würtembcrg und Hessen
nur eine Waldbezeichnung angenommen.

Die Berfcschrafilrung ist nach der Lehmann'sehen Theorie, bei
dem halben rechten Winkel schwarz, ausgeführt. Wenn sich bei
dieser Annahme für die steilern Partien des Schwarzwaldes zwar
dunkle Kartenbilder voraussehen lassen, welche schwächern Augen
nicht angenehm sind, so muss bei einer topographischen Karte das
Relief des Bodens auch für die gewöhnlichem Böschungs-Winkel
von 10° bis 25° deutlich und kräftig ausgedrückt sein. Eine Modification
des Schwärzungs-Verhältnisses von 50° auf 60° schwarz, würde den
Zweck einer lichtem Haltung nur sehr unvollkommen haben erreichen
lassen, was für die Karte von Baden unvorteilhaft gewesen wäre,
da die anstossenden Karten von Würtemberg und Hessen das ange-
führte Schwärzungs-Verhältniss enthalten. Die Vergleichung angren-
zender Bergpartien wäre dadurch schwieriger geworden, und der
Ausdruck der minder dunkel gehaltenen Karte hätte auch minder
deutlich und wahr erscheinen müssen.

Für die Schrift sind kräftige, leicht lesbare Schriftarten gewählt,
welche das Bild nirgends stören, nur als Erläuterung dienen, und
den Charakter des Bodens wie den ganzen Ausdruck der Karte nicht
beeinträchtigen dürfen.

Besondere charakteristische Zeichen für einzelne Gewerbsgebäude
etc. sind nicht angenommen, sondern überall die Position und Form
des Grundrisses eingezeichnet und die Erläuterung beigeschrieben.

statistische Notizen und darauf bezügliche Bezeichnungen sind
ebenfalls unterblieben, und es ist nur die Ureintheilung aller politischen
und administrativen Abtheilungen, nämlich die der Gemarkungs-Grenzen
angegeben, übrigens aber auch diese nur in unterbrochenen Linien, da
sie sich nicht als topographische Gegenstände darstellen. Die Hoheits-
Grenze ist stark angegeben, was besonders längs des Rheins sehr
nöthig ist, woselbst der sehr veränderliche Lauf des Thalwegs diese
Grenze bildet. Aus der zuletzt angeführten Beziehung, und um über-
haupt der Karte die möglichste Vollständigkeit zu geben, werden
sämtliche Veränderungen des Rheins und seiner Ufer, neue Chaussee-
Anlagen , Eisenbahnlinien, Fluss-Correctionen etc. bis wenige Wochen
vor der Ausgabe des Kartenblatts durch die betreffenden Dienststellen
nachgetragen.

Damit die Karte für die Grenzbewohner brauchbarer werde, ist
die vollständige topographische Darstellung längs der Grenze in das
Nachbarland fortgesetzt, und das Fluss- und Strassennetz über das
ganze Blatt so vollständig ausgeführt, als es die Materialien nur
immer erlaubten. Längs der Grossherzoglich Hessischen, der König-
lich Würtembergischen und Königlich Baierischen Grenze, mit Aus-
nahme der baierischen Pfalz, wo die frühern Katasteraufnahmen benützt
wurden, sind officielleMittheilungen, längs des Rheins aber, die mit
Frankreich gemeinschaftlich vorgenommenen Rheingrenz-Vermes-
sungen , zu Grunde gelegt. Es dürfte somit auch in dieser Beziehung
nichts vernachlässigt, und der Zweck meist erreicht sein: zuverlässige
Kartendarstellungen des angrenzenden Gebiets zu geben, und den
Werth der Karte durch eine ausgedehntere Brauchbarkeit zu erhöhen,
wenn auch die Kosten des Stiches hierdurch sehr beträchtlich gestei-
gert werden.

Die Höhencoten beziehen sich sämtlich auf die Position des
zunächst angegebenen stärkern Punktes, bei Ortschaften aber auf
den Boden im Thurme der Kirche etc., welche unter dem Orts-
namen näher bezeichnet ist, wenn mehrere Thürme in dem Orte
sich befinden, oder die Höhenangabe für einen andern Punkt daselbst
bestimmt ist. Bei Fluss-Pegel bezieht sich die angegebene Höhencote
aber auf den Nullpunkt desselben, welcher gewöhnlich dem bekannten
höchsten Wasserstand an dem betreffenden Orte entspricht.

Die in der Karte angezeigten Zahlenresultate sind in Badischen
Fussen angegeben, wie überhaupt kein anderes Maas bei derselben
zur Anwendung gekommen ist. Einige Vergleichungeu des Badischen
Fusses = 0,3Meter, mit denMaasscn der Nachbarstaaten ist auf dem
Uebersichtsblatte in genauen Verhältnissen angegeben, um die Höhen-
zahlen mit andern Messungsresultatcn etc. vergleichen zu können.

Carlsruhe ■ im Februar 1839.
 
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