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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Editor]
Trierer Jahresberichte: Vereinsgabe d. Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — NF 13.1921/​1922(1923)

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Lehner, Hans: Bericht über die Verwaltung des Provinzialmuseums in Bonn vom 1. April 1921 bis 31. März 1922
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https://doi.org/10.11588/diglit.45059#0047
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Bericht
über die Verwaltung des Provinzialmuseums in Bonn
vom 1. April 1921 bis 31. März 1922.
Von Museumsdirektor Prof. Dr. Lehner
mit Beiträgen von Direktorialassistent Dr. Oelmann und Kustos Hagen.
Hierzu Tafel VII u. VIII.
A. Ausgrabungen.
Auch in diesem Jahre nötigte die immer steigende Teuerung das Museum
dazu, sich in seiner Arsgrabungstätigkeit im Wesentlichen auf gefährdete
Objekte und solche Unternehmungen zu beschränken, welche sich aus den
Anforderungen des Ausgrabungsgesetzes ergaben.
1. Bei Medard im Kreis Meisenheim am Glan war eine Untersuchung
und Vermessung eines durch Steinbruchsbetrieb gefährdeten Ringwalles
notwendig. Dieser sog. „Schlackenwall“ wird schon von Schaaffhausen B. J.
77, S. 188 und von Mehlis, B. J. 94, S. 52 erwähnt. Unsere Untersuchung
wurde im November 1921 unter Leitung von Herrn Direktorialassistent
Dr. Oelmann durch die beiden Ausgrabungsarbeiter J. und A. Krämer
ausgeführt. Herr Dr. Oelmann berichtet darüber folgendes: „Der Mariaiskopf
ist eine oben abgeplattete und zur Zeit mit Buschwald bestandene Melaphyr-
kuppe, die etwas abseits vom Glantal durch ein Seitentälchen erreichbar, ver-
steckt liegt und so zur Anlage einer kleinen Fluchtburg einlud. Die Ab-
plattung hat etwa 160 m Länge und 80 m grösste Breite und war ehemals
durch eine rings am Rande umlaufende Befestigung geschützt. An der Ost-
und Südseite, wo der Berg ziemlich steil abfällt, ist die Befestigung heute
fast ganz abgestürzt, nur vereinzelte aber sichere Spuren zeugen noch von
ihrem ehemaligen Vorhandensein. Dagegen ist sie an der ganzen NW.-Seite,
wo nur eine flache Mulde die Kuppe von der anschliessenden Hochfläche
abtrennt und daher der Abfall weniger steil ist, auf eine Länge von rund
150 m gut erhalten. Sie stellt sich jetzt als ein flacher Wall aus Melaphyr-
bruchsteinen dar, von denen die oben liegenden durch Brand oft stark ver-
schlackt sind. Ein Quersclmitt ergab, dass der Wall ursprünglich als eine
5 m dicke Mauer ohne Mörtel als Bindemittel errichtet worden ist, die durch
eingelegte Holzanker zusammengehalten wurde und bei einem Brande dieser
Holzeinlagen Zusammenstürzen musste. Die Innenkante der Mauer war
in dem Schnitt bis 0,70 m, die Aussenkante bis 1,60 m hoch erhalten und
 
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