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durch den französischen Krieg noch ganz entkräfte-
nen Unterthanen zu verlängern wünschte: eben so
sehr bestrebte sich entgegen Töckely, das Haupt
mißvergnügter Ungarn, die Türken zum Friedens--
bruch zu reizen. Es hatte dieser bereits einen gro-
ßen Theil von Oberungarn zum Abfalle betrogen;
weil er aber einsah , daß er ohne auswärtigen
Beystand nicht im Stande wäre, den kaiserlichen
Waffen zu widerstehen: so trachtete er, durch das
Versprechen eines jährlichen Tributs von 40002
Reichsthalern, die Hilfe der Pforte zu erkaufen.
Der osmannische Hof stund lange bey sich an:
ob man diesem berufnen Rebellen den verlangten
Beystand gleich öffentlich leisten, oder nur unter
der Hand so lange beystehen sollte, bis der 2ojäh-
rige Stillstand, der erst mit dem Jahre 1634 zu
Ende gieng, erloschen wäre. Der letzten Mei-
nung waren alle Ulema, (*) des Sultans Mut-
ter , und endlich der Sultan selbst zugethan , weil
man es für ungerecht hielt, einen Fürsten zu be-
kriegen , der keine Gelegenbeit zu Beschwerden ge-
geben , sondern bisher die Bedingungen des Still-
stand
(*) Dieses ist ein allgemeiner Name, mit dein man alle jene
zu benennen pflegt, die sich durch ein gewisses geistliches
Amr von den übrigen unterscheiden; sie stehen bey dem
Wolke in grossem Ansehen.
 
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