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Uhse, Erdmann [Editor]
Des neu-eröffneten Musen-Cabinets aufgedeckte Poetische Wercke: in welchen Auserlesene Gedichte Auf Geburth- und Begehung der Geburths-Täge, Vermählung- Beylager- und Hochzeiten ... und letzlich auf Leichen und Begräbnisse zu befinden, und mit einem vierfachen Register versehen: Auch kan man zugleich mit und ohne dieses Werck haben Den Wohl-informirten Poeten ... — Leipzig, 1715 [VD18 10518843]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.35086#0166
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*4? Hochzeit-Gedichte.
Er giebet im Gericht den Ausschlag nach den Rechten/ '
Wenn sich was falsches will mit rn die flechten/
So hat das scharffeSchwerd dreKnoten b üd zerttannt/
Drum wird Er em Junst/und guter Christ genannt.
Mr«» will nunmehr nicht eine Göttin heissen/
Eie last sich nn porrrrir der Chrrsten-Lreb abreissen:
Ist ein Jurist ein Christ / sie liebet Ihn als Braut/
Und will die Christm seyn/dre sich Ihm gantz vertraut.
Sie stehet hier vor Ihm in voller Liedes - Flammen/
Sie schlagt die zarte Hand in seine Hand zusammen/
Er als em guter Christ und der Mr«en Freund/
Verstehet wol wie es die Jungfer Christm meint.
In Ihr lebt die Zu iUtz/der Auszug aller Tugend/
Das schönste Jungfer-Bild/die Blüte zarter Jugend/
Sie misset Lreb und Treu in voller Wage zu/
In ihren Armen ist die angenehmste Ruh.
So nun der Sorgen Last Herr Trreren will erdrücken/
Da kan dle zarte Brust mit neuer Kraffc erquicken/
Sie flösset Anmuth ein / die Lkra»r übertrifft/
Wenn der verdammte Neid fern Vohlergeh'n vergisst.
Wenn Er rn Rechten sich gantz müde hat gesprochen/
Eo wird von Ihrem Mund em Rösgen abgebrochen
Durch den verlrebten Kuß / der Seel und Geist erfreut/
Die Sorge wird daher mit Ambra überstreut.
Cie betet stets zu GOtt rn ChristlichemVertrauen/
Eie kan das game Haust in Gottesfurcht erbauen/
Wo ein Jurist und Christ also beysammen steh'n/
Da muß das liebste Paar auf lauter Rosen geh'«.
Ja Hochgeschätztes Paar/ sie leben unzertrennet/
Sie lieben/weil man noch Juristen Ehr sten nennet/
Die junge Mannfchaffr wird bey reder Braut bestellt/
Damit dergleichen Volck nre mangle bey der Welt.
Sie Jungfer Christin sott nunmehro eblrch leben/
Das Braut-Recht wird sich schon m einem Jahre geben/
Da sie den jungen G.chn der Nachwelt lreffern muß/
Er ist zugleich ein Christ und kleiner kr^tcu».
 
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