*8o Hochzeit-Gedichte.
Sie sind ja keines nicht aus dieser Eh" entsprossen/
Nachdem diß Ehebano von Eltern ist geschloffen/
Dadurch erst Mann und Weib ein Fleisch geworden find-
Was geht das diese an / die schon die Ehe find t.
Gleich wie s (9) einfältig war/ wenn man also wolt schliessen:
Weil an dem eusern End zwey Feld zusammen stiessen/
Drum wär der mittler Platz / so vor dem Ende liegt/
Gleichfals wie's letzte End am Grentz-Platz angefügt;
So wird zu einem Fleisch zwar gar genau verbunden
Das Ehweib mit dem Manu; mit Nichten doch gefunden
Ein gleich Verbündnüß bey der Anverwanten Schm/
So dem Verehlichten vorhin befreundet war.
Nun ists zwar auch an dem/ man karr mehr Weiber finden/
Meine irr der Welt / wenn manche nicht anstünden:
Es ist des Weiber-Volcks ja keine Han d nicht voll/
Und darff deßwegen sich kein Mann nicht gramen toll;
Doch soll man allezeit im Freyen darauf sehen/
Daß man ein Weibgen kriegt / die einem kan anstehen/
Die man wohl hat erforscht/ und ihr Gemüthe weiß;
Sv wird sein Ehestand erlangen jetzt den Preiß/
Wei! er zum Ehgemahl dieselben sich ersehen/
Von derer selber wird fre - öffentlich gestehen/
Daß er nun gute Zeit sie habe wohl geprüfft/
Und sich nicht unbedacht in ihrer Lieb vertiefst.
Drum wüntschen viel Geluck die werthen Eltern beyde/
Die liebsten Brüder auch bezeugen ihre Freude
Mit wlindschen/ und wie lieb die Heyrath ihnen sey»
Wirfügen demnach auch jetzt mrsern Wundsch darbey:
Der Höchste gebe selbst sein Göttliches Gedeyeu/
Und alles Wohlergehn zu diesem ihren Freyen/
Damit sie überall vergnüget / in der That
Die milde Seegens-Hand verspühren früh und spat.
^9) 8rm!1e Koc tuxpecUcant L. Oerkarctu?; lom. VH. Ikeo!. P9«
p. 492. iremHue. R. Lkemnirius loc. c!r. sc ex eo L. VAlinkMe.
rus HiLvI, con!c!enr. karr. I.
Sie sind ja keines nicht aus dieser Eh" entsprossen/
Nachdem diß Ehebano von Eltern ist geschloffen/
Dadurch erst Mann und Weib ein Fleisch geworden find-
Was geht das diese an / die schon die Ehe find t.
Gleich wie s (9) einfältig war/ wenn man also wolt schliessen:
Weil an dem eusern End zwey Feld zusammen stiessen/
Drum wär der mittler Platz / so vor dem Ende liegt/
Gleichfals wie's letzte End am Grentz-Platz angefügt;
So wird zu einem Fleisch zwar gar genau verbunden
Das Ehweib mit dem Manu; mit Nichten doch gefunden
Ein gleich Verbündnüß bey der Anverwanten Schm/
So dem Verehlichten vorhin befreundet war.
Nun ists zwar auch an dem/ man karr mehr Weiber finden/
Meine irr der Welt / wenn manche nicht anstünden:
Es ist des Weiber-Volcks ja keine Han d nicht voll/
Und darff deßwegen sich kein Mann nicht gramen toll;
Doch soll man allezeit im Freyen darauf sehen/
Daß man ein Weibgen kriegt / die einem kan anstehen/
Die man wohl hat erforscht/ und ihr Gemüthe weiß;
Sv wird sein Ehestand erlangen jetzt den Preiß/
Wei! er zum Ehgemahl dieselben sich ersehen/
Von derer selber wird fre - öffentlich gestehen/
Daß er nun gute Zeit sie habe wohl geprüfft/
Und sich nicht unbedacht in ihrer Lieb vertiefst.
Drum wüntschen viel Geluck die werthen Eltern beyde/
Die liebsten Brüder auch bezeugen ihre Freude
Mit wlindschen/ und wie lieb die Heyrath ihnen sey»
Wirfügen demnach auch jetzt mrsern Wundsch darbey:
Der Höchste gebe selbst sein Göttliches Gedeyeu/
Und alles Wohlergehn zu diesem ihren Freyen/
Damit sie überall vergnüget / in der That
Die milde Seegens-Hand verspühren früh und spat.
^9) 8rm!1e Koc tuxpecUcant L. Oerkarctu?; lom. VH. Ikeo!. P9«
p. 492. iremHue. R. Lkemnirius loc. c!r. sc ex eo L. VAlinkMe.
rus HiLvI, con!c!enr. karr. I.