6. September 1901
Nr. 36 *- Seite 5
----- tll.K
Ze1s^SZ«1ög
ist in clsr Politik längst
bsksnnt nnci singsfüiii't.
0^,
Die Balkan-'Industrie.
Dorado für Regenten und solche, die
es werden wollen, ist entschieden der Balkan.
Nirgends wie dort drängen sich ans kleinem Raum
zierliche Königreiche und strebsame Fürstenthümer
zusammen. Nun sollen noch neben Serbien, Rumänien,
Bulgarien, Türkei, Griechenland und Montenegro zwei
neue Bezirke selbstständig werden: Albanien und Maee-
donien. Da solche jungen Thronanpflanznngen gar zu
leicht beschädigt werden können, empfiehlt es sich, überall
Warnungstafeln zu errichten, die als Aufschrift das vieldeutige
Wort: Schonung! enthalten.
Wenn die jungen Negentschaftspflänzchen gedeihen, so
könnte dann der ganze Balkan für Europa und die um-
liegenden Königreiche werden, was das kleine Monte-
negro schon jetzt erfolgreich anstrebt: eine europäische
Stammbaums ch ule.
AS-
Der sächsische Aoinxarativ.
Härense, mei Kutester, wissen Sie schon den
Komberativ von Leipziger Bank?
8.: Nee, des weeß ich Sie Merklich nich.
Des is Sie nähmlich: „Margarine".
Die Leipziger Bank is Sie nähmlich
kabut und Margarine is
ka Butter.
Die pbbitte.
^ie Zögerung äes Primen lischun, nach
veutschlanä ru kommen, soll u. a. auch äarin
ihren sirunä gehabt haben, äars man sich über äie
?orm äer Abbitte nicht einigen konnte. ch bitte
sehr um llerreihung," sollte prim lischun laut
unä öffentlich erklären, vmu war er ja geneigt,
aber — einem bekannten Leispiel folgenä,
— wollte er äurchaus cliese Erklärung
an äer Zchwelle äes Palastes abgeben
unä einige Ulorte hinrukügen:
,,^ch bitte sehr um ller
Reihung — ich habe mich
wohl in äerlchür geirrt!
unä äann wollte er
schleunigst k
machen.
Re-
publi-
kanische
Spielkarten
0^
^7
-n Frankreich will
man die Karten
könige durch Präsidenten-
köpfe ersetzen. Nur den
Coeur-König nicht. Mit einer
kleinen Umzeichnung will man
ihn in einen Coeur-Zaren verwandeln,
und dann soll er den höchsten
Trumpf bilden.
Nebenbuhler.
Die Moral der Jesuiten ist die
höchste und edelste," wurde
unter stürmischem Beifall
auf dem Katholikentag
zu Osnabrück erklärt.
Als die Agrarier dies
lasen, fühlten sie sich zurück
gesetzt. Und Herr v.Wangen-
heim rief: „Nein, wie man verkannt wird!"
Der Gicherheirsschrank
für Bankdepots.
Tk^ie traurige Thatsache, daß sich in den
letzten Monaten die Fälle häuften,
wo Bankiers die ihnen anvertrauten Depots
unterschlugen und mit dem fremden Gelde
das Weite suchten, bewies, daß die Einrich-
tung unserer eisernen Geldschränke veraltet ist.
Was nützt es dem Rentier, seine Papiere einem
Bankier zu übergeben, der über diebes- und
feuersichere Stahlkammern verfügt, wenn der Bankier
selbst nicht sicher nntergebracht ist und so die Stahl-
kammer leicht in eine Diebstahlkammer umwandelt!
Unseren Ulktechnikern ist es gelungen, einen unzerstör-
baren Schrank zu konstruiren, der nicht nur die Depots,
sondern auch den dazu bestimmten Bankier ausnimmt,
so daß dieser stets unter eisernem Verschluß gehalten
werden kann. Den Schlüssel dazu nehmen die
Depotinhaber an sich.
Natürlich muß auch dieser Schrank
durchaus feuerfest sein, damit es dem
eingeschlossenen Bankier auf keinen
Fall möglich ist,
durchzubrennen.
Nr. 36 *- Seite 5
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Ze1s^SZ«1ög
ist in clsr Politik längst
bsksnnt nnci singsfüiii't.
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Die Balkan-'Industrie.
Dorado für Regenten und solche, die
es werden wollen, ist entschieden der Balkan.
Nirgends wie dort drängen sich ans kleinem Raum
zierliche Königreiche und strebsame Fürstenthümer
zusammen. Nun sollen noch neben Serbien, Rumänien,
Bulgarien, Türkei, Griechenland und Montenegro zwei
neue Bezirke selbstständig werden: Albanien und Maee-
donien. Da solche jungen Thronanpflanznngen gar zu
leicht beschädigt werden können, empfiehlt es sich, überall
Warnungstafeln zu errichten, die als Aufschrift das vieldeutige
Wort: Schonung! enthalten.
Wenn die jungen Negentschaftspflänzchen gedeihen, so
könnte dann der ganze Balkan für Europa und die um-
liegenden Königreiche werden, was das kleine Monte-
negro schon jetzt erfolgreich anstrebt: eine europäische
Stammbaums ch ule.
AS-
Der sächsische Aoinxarativ.
Härense, mei Kutester, wissen Sie schon den
Komberativ von Leipziger Bank?
8.: Nee, des weeß ich Sie Merklich nich.
Des is Sie nähmlich: „Margarine".
Die Leipziger Bank is Sie nähmlich
kabut und Margarine is
ka Butter.
Die pbbitte.
^ie Zögerung äes Primen lischun, nach
veutschlanä ru kommen, soll u. a. auch äarin
ihren sirunä gehabt haben, äars man sich über äie
?orm äer Abbitte nicht einigen konnte. ch bitte
sehr um llerreihung," sollte prim lischun laut
unä öffentlich erklären, vmu war er ja geneigt,
aber — einem bekannten Leispiel folgenä,
— wollte er äurchaus cliese Erklärung
an äer Zchwelle äes Palastes abgeben
unä einige Ulorte hinrukügen:
,,^ch bitte sehr um ller
Reihung — ich habe mich
wohl in äerlchür geirrt!
unä äann wollte er
schleunigst k
machen.
Re-
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kanische
Spielkarten
0^
^7
-n Frankreich will
man die Karten
könige durch Präsidenten-
köpfe ersetzen. Nur den
Coeur-König nicht. Mit einer
kleinen Umzeichnung will man
ihn in einen Coeur-Zaren verwandeln,
und dann soll er den höchsten
Trumpf bilden.
Nebenbuhler.
Die Moral der Jesuiten ist die
höchste und edelste," wurde
unter stürmischem Beifall
auf dem Katholikentag
zu Osnabrück erklärt.
Als die Agrarier dies
lasen, fühlten sie sich zurück
gesetzt. Und Herr v.Wangen-
heim rief: „Nein, wie man verkannt wird!"
Der Gicherheirsschrank
für Bankdepots.
Tk^ie traurige Thatsache, daß sich in den
letzten Monaten die Fälle häuften,
wo Bankiers die ihnen anvertrauten Depots
unterschlugen und mit dem fremden Gelde
das Weite suchten, bewies, daß die Einrich-
tung unserer eisernen Geldschränke veraltet ist.
Was nützt es dem Rentier, seine Papiere einem
Bankier zu übergeben, der über diebes- und
feuersichere Stahlkammern verfügt, wenn der Bankier
selbst nicht sicher nntergebracht ist und so die Stahl-
kammer leicht in eine Diebstahlkammer umwandelt!
Unseren Ulktechnikern ist es gelungen, einen unzerstör-
baren Schrank zu konstruiren, der nicht nur die Depots,
sondern auch den dazu bestimmten Bankier ausnimmt,
so daß dieser stets unter eisernem Verschluß gehalten
werden kann. Den Schlüssel dazu nehmen die
Depotinhaber an sich.
Natürlich muß auch dieser Schrank
durchaus feuerfest sein, damit es dem
eingeschlossenen Bankier auf keinen
Fall möglich ist,
durchzubrennen.