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Ulk: illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire — 30.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.29961#0332

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18. Oktober 1901


Nr. ^2 * Seite 5

Unten durch.

Ein Bruchstück aus dem zweiten Theil des „Laust" — beinahe wörtlich.

Finstere Galerie.

Rirschncr:

.... dein Hin- nnd Wiedergehn
Ist nur, um mir nicht Wort zu stehu.

Ich aber bin gequält zu thun,

Der Polizei-Präside treibt mich nun.

Der Kaiser will, es muß sogleich geschehn...
Die Bahn muß unten durch den Tunnel gehst:.

Stadtbaurath:

Du wähnst, es füge sich sogleich;

Hier stehen wir vor steilern Stufen,

Greifst in ein fremdestes Bereich,

Denkst solche Bahn ins Leben leicht zu rufen.
Doch wenn du's gut bezahlst, versuch' ich's
schon.

Rirschner:

Da haben wir den alten Leierton!

Bei dir geräth man stets ins Ungewisse.
Der Vater bist du aller Hindernisse,

Für jedes Mittel willst du neuen Lohn.
Mit wenig Murmeln, weiß ich, ist's gethan;
Wie man sich umschaut, bringst du es zu
Stande.

Stadtbaurath:

Ich muß gestehn — zu meiner eignen
Schande —

Da unten durch dringt keine Straßenbahn.

Rirschner werzweifelnd):

Ist da kein Weg?

Stadtbaurath:

Kein Weg! Ins Unbetretene,

Nicht zu Betretende; ein Weg ans Unerbetene,
Nicht zu Erbittende. Wärst du dazu bereit?
Nicht Schlösser sind, nicht Riegel wegzu-
schieben, —

Und so viel Geld wird garnicht aufgetrieben.
Hast du 'ne Ahnung von der Schwierigkeit?

Virschncr:

So soll ich resultatlos von dir ziehn?

kerliner Upborismen.

Im Schloß soll setzt alles vorgclcgt
werden — möge es kein Vorlegeschloß für
die Selbstverwaltung werden.

Respekt vor der Städtcordnung. Sie
verbürgt stete Ordnung.

Hoffmann! Rein Hofmann sein!

Schließlich wird es doch zum Lift-System
Unter den Linden kommen. Der Adler wird
Herrscher bleiben im Reich der Lifte.

„Von perlen baut sich eine Brücke" —
sagte Schiller. „Wenn es Lucanus er-
laubt," hätte er hinzufügen sollen.

Stadtbaurath:

Schaff' Geld!

Rirschner:

Du sendest mich ins Leere,

Damit ich vor den Vätern von Berlin
DieUeberredungskunst betreib', die schwere,—
Behandelst mich, daß ich, wie jene Katze,
Dir die Kastanien aus dem Feuer kratze.

Stadtbauraih:

Schaff' Geld!

Rirschner:

Trifft's mich doch immer wie ein Schlag!
Das ist das Wort, das ich nicht hören mag.

Stadtbaurath:

Bist du beschränkt, daß dieses Wort dich stört?
Willst du nicht hören, was du oft gehört?
Dich störe nichts, wie es auch weiterklinge,
Schon längst gewohnt der wunderbarsten
Dinge.

Rirschncr:

Wohl! Muth jetzt fassend, fühl' ich neueStürke,
Die Brust erweitert, hin zum großen Werke!

Stadtbaurath:

Nur ford're tapfer, und dir lacht das Glück,
Und eh sie's merken, bist bei mir zurück.
Du hast dich oft zu fordern ja erdreistet,
Bald ist's gethan, und du hast es geleistet.
Und wenn dir tüchtig niir den Beutel füllst
lind dann die Linden schlank durchqueren
willst,-

Rirschner:

Was thu' ich dann?

Stadtbaurath:

Dein Wesen strebe nieder!

Versinke stampfend, stampfend steigst du
wieder.

S. Mg.

Unsere materielle Leit.

Schüttelreim.

lt)an lässt heut' reibst in Zchustermützen
Die hübschen neuen Muster schützen.

Oer Vorsprucb.

Nach Eröffnung

des Oberschlesischen Volkstheaters.

— Sagen Sie: wer hat denn eigentlich
vorgesprochen?

— Bei dem Direktor?

— Nein, ich möchte wissen, wer in der
Eröffnungsvorstellung Vorgesprächen hat?
— Na, der Souffleur.

— Sie verstehen mich noch immer nicht.
Ich meine den „Vorspruch" von Felix Dahn.

— Ach, den Prolog? Na, warum reden
Sie denn nicht deutsch?!


werllen jstrt zwar sehr empfohlen, aber
eelbet ctis beeten können rwieobsn oben
unll unten manobmul niebt mehr weiter.
 
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