Seite 2 * Nr. stH
I. November (Ds
Die emlieilliclie ^exierunx.
rick-posaäovski: Du Virp, äu hast ja
vor 6er teilten b'lottenvsrmehrung seböns
8achsn gemaebt.
Xsck'l'jrpllr: i^anu? Innerhalb meines
Nessorts äurkts ieb äoehwohl frei han«1 eln?
2ick-p083 : Du vearst äoeb aber auch
8taat8mini8ter. Ilnci evir sinä oktmiel!
8chut77ö11ner.
^ack-Iirp: Aher ieb vollte äoeh aneh
Ltaatsminister bleiben, Cncl :venn ieb bis
b'lotte nicht änrehgehraeht hätte . . .
Ack-Poss: Fha, du meinst Imeanus!
8eiüene 8ebnnr! Naraleiri! AK er nun Imst
6n die 8ebbte ja! -letzt bist du dock mit
uns Anderen für bis Noekzölle?
^ack-Iirp: 6anz nach IVunsek. leb
sebbesse mieb jedem Vorredner an. leb bin
--—6-^
sozusagen ?ro et Contre-Admiral.
2ick-?083 : ^Venn's die Agrarier dir nur
glauken werben. 8ie werben Nernkard
zwingen, dick auszusekitken. IVas mnebst«
clnnn?
iLsck-^irp: Dann mach' ieb ein Oesebükt-
eben auk. Wtdsrb'jrma: Virp macht alles.
Vas Lsungli ^amen in Peking
ist jetzt, um den Verkehr mit den euro-
päischen Gesandten zu erleichtern, durch eil:
Ministerium des Auswärtigen —
„Wai Wu Zu" — ersetzt worden.
Als die liebe Kaiserin - Tante noth-
gedrungen das entsprechende Dekret Unter-
zeichnete, sagte sie denn auch: „O weih!
Wozu?"
Ms der Serie gesprochen.
Impresario (übersetzt der skandinavischen
Künstlerin Mauthners Kritik): „Von Betty
Hennings möchte ick> einmal die Nora mit
dem versöhnenden Schlüsse sehen."
Impresario (mit einem Blick auf die Kassen-
abrechnnngi: Ich auch.
Bewerber um die LHmamedaille.
5d,ddd Lhinamedaillcn für Vlichtkombattamen sollen verrhcilt
werden. Anrecht darauf steht Allen zu, die sich um die Expedition
in der einen oder anderen weise verdient gemacht haben. Aus
unserem Leserkreis haben sich bereits einige Bewerber gemeldet,
die wir zur Dekorirung vorschlagen. Hier die Beläge:
Jn'n vorichten Sommer is unsern Willy, Wat der Jüngste is,
weil er zu schwächlich war, von'n Doktor Chinawein veror'nt
wor'n. Un de Inädige hat mir nu einichte Male zur Aptheke
mit das Rezept jeschickt, un denn Hab' ick, weil doch der Willy
das Zeuch nich runterschlucken wollte, det Fläschchen selber aus-
jelutscht. Es war bitter, aber ick opferte mir. Krieg' ick nu eene
Chinawein-Medaille?
Minna Mutzke,
Mächen für alles bei Jnschönjöhr Meier.
In unserer Stammkneipe zum Alldeutschen wurde jeden Sonn-
abend zu Ehren des Chinafeldzugs Skat gekloppt. Der Gewinn
wurde in einer Büchse gesammelt, die mit dem Bildniß des Herrn
Generalfeldmarschalls Exzellenz Grafen Waldersee geschmückt war.
Für das Geld wurde an jeden: Quartalsende eine solenne Kneiperei
zu Ehren der deutschen Chinaexpedition veranstaltet. Ich durfte
freilich nicht mittrinken, weil mir meine Karoline, meine liebe
Gattin, kein Geld gegeben hatte, um mich an dem Skat zu be-
theiligen, ich habe aber stets eifrig als Kibitz dabeigestanden und
so redlich mitgewirkt, das patriotische Werk zu fördern. Wenn den
Anderen eine Medaille huldvollst verliehen wird, darf ich wohl
auch gehorsamst und unterthünigst darum bitteu.
Mit deutschem Häudedruck
Friedrich Wilhelm Neumaun,
Kriegervereinsmitglied und Schwager eines Angehörigen
des deutschen Flottenvereins.
Habe drei Stunden vor dem Hotel gestanden, wo Prinz
Tschun in Berlin logirte. Trotzdem ich mein neues Herbst-
jacket anhatte, ist mir so kalt geworden, daß ich mir beinahe den
Schnupfen zugezogen hätte. Für diese muthige That beanspruche
Auszeichnung.
Fräulein Auguste Glotzer,
Verkäufern:.
Nachschrift: Weuu die Medaille uicht au Dameu vergeben
wird, kann sie ja mein Bräutigam tragen.
(Bemerkung auf der Rückseite des Couverts):
Man kann sich doch auch an die Medaille eine Nadel anmacheu?
Ich will sie mir nämlich hinten am Gürtel anstecken. Das ist
meine Erfindung. Bitte nur Diskretion!
Ich melde mir! Bescheinigung ist beigelegt.
Mit Achtung
Carl Druff, Schlosser.
Anlage: Hierdurch bescheinige ich dem Schlossergesellen Carl
Druff aus Prenten, daß er am Sonnabend, den 16. Juni 1900,
Abends 9 llhr 50 Minuten, im Momente, als er aus der Destillation
von Wudicke, Wilsnackerstraße 73, rausgeschmissen wurde und mir
in die Arme fiel, laut und vernehmlich „Die niederträchtigen
Chinesen!" ausgerufen hat. Derselbe war nicht sinnlos betrunken,
was ich auf Nmtseid nehme.
Qtto Herbert Stramme,
Criminals ch 11 tzm anu.
Man ficht, in wie vielfältiger weise stch im Volk die patrio-
tische Begeisterung für den Lbina-Feldzug Luft gemacht hat. wir
hegen nur die Befürchtung, daß die Medaillen nicht aus
reichen werden, um allen berechtigten Ansprüchen zu genügen.
S. Mg.
k^SUSSSNblut.
Wss msn beut' tscisln will sls bösen Lchwsnk,
örscht' seinem Ahnen einst cies Ksisers Osntz.
6ei 2snts wsr's, s!s er cksn k^eincl schlug krsnst
l^/Iit seinem Schwert und Lchlschtrut ,,Ziehst blsntzl"
Ltn neues Buch.
Der aus China uach Paris zurückgekehrte General Voyrou
läßt, wie der Pariser „Matin" mittheilt, demnächst (im Verlag
Harmonie, Berlin - Paris - Peking) ein Werk erscheinen:
„Briefsteller für Liebende". Vohron will das Buch dem von
ihm so hochverehrten Feldmarschall Graf Waldersee widmen.
I. November (Ds
Die emlieilliclie ^exierunx.
rick-posaäovski: Du Virp, äu hast ja
vor 6er teilten b'lottenvsrmehrung seböns
8achsn gemaebt.
Xsck'l'jrpllr: i^anu? Innerhalb meines
Nessorts äurkts ieb äoehwohl frei han«1 eln?
2ick-p083 : Du vearst äoeb aber auch
8taat8mini8ter. Ilnci evir sinä oktmiel!
8chut77ö11ner.
^ack-Iirp: Aher ieb vollte äoeh aneh
Ltaatsminister bleiben, Cncl :venn ieb bis
b'lotte nicht änrehgehraeht hätte . . .
Ack-Poss: Fha, du meinst Imeanus!
8eiüene 8ebnnr! Naraleiri! AK er nun Imst
6n die 8ebbte ja! -letzt bist du dock mit
uns Anderen für bis Noekzölle?
^ack-Iirp: 6anz nach IVunsek. leb
sebbesse mieb jedem Vorredner an. leb bin
--—6-^
sozusagen ?ro et Contre-Admiral.
2ick-?083 : ^Venn's die Agrarier dir nur
glauken werben. 8ie werben Nernkard
zwingen, dick auszusekitken. IVas mnebst«
clnnn?
iLsck-^irp: Dann mach' ieb ein Oesebükt-
eben auk. Wtdsrb'jrma: Virp macht alles.
Vas Lsungli ^amen in Peking
ist jetzt, um den Verkehr mit den euro-
päischen Gesandten zu erleichtern, durch eil:
Ministerium des Auswärtigen —
„Wai Wu Zu" — ersetzt worden.
Als die liebe Kaiserin - Tante noth-
gedrungen das entsprechende Dekret Unter-
zeichnete, sagte sie denn auch: „O weih!
Wozu?"
Ms der Serie gesprochen.
Impresario (übersetzt der skandinavischen
Künstlerin Mauthners Kritik): „Von Betty
Hennings möchte ick> einmal die Nora mit
dem versöhnenden Schlüsse sehen."
Impresario (mit einem Blick auf die Kassen-
abrechnnngi: Ich auch.
Bewerber um die LHmamedaille.
5d,ddd Lhinamedaillcn für Vlichtkombattamen sollen verrhcilt
werden. Anrecht darauf steht Allen zu, die sich um die Expedition
in der einen oder anderen weise verdient gemacht haben. Aus
unserem Leserkreis haben sich bereits einige Bewerber gemeldet,
die wir zur Dekorirung vorschlagen. Hier die Beläge:
Jn'n vorichten Sommer is unsern Willy, Wat der Jüngste is,
weil er zu schwächlich war, von'n Doktor Chinawein veror'nt
wor'n. Un de Inädige hat mir nu einichte Male zur Aptheke
mit das Rezept jeschickt, un denn Hab' ick, weil doch der Willy
das Zeuch nich runterschlucken wollte, det Fläschchen selber aus-
jelutscht. Es war bitter, aber ick opferte mir. Krieg' ick nu eene
Chinawein-Medaille?
Minna Mutzke,
Mächen für alles bei Jnschönjöhr Meier.
In unserer Stammkneipe zum Alldeutschen wurde jeden Sonn-
abend zu Ehren des Chinafeldzugs Skat gekloppt. Der Gewinn
wurde in einer Büchse gesammelt, die mit dem Bildniß des Herrn
Generalfeldmarschalls Exzellenz Grafen Waldersee geschmückt war.
Für das Geld wurde an jeden: Quartalsende eine solenne Kneiperei
zu Ehren der deutschen Chinaexpedition veranstaltet. Ich durfte
freilich nicht mittrinken, weil mir meine Karoline, meine liebe
Gattin, kein Geld gegeben hatte, um mich an dem Skat zu be-
theiligen, ich habe aber stets eifrig als Kibitz dabeigestanden und
so redlich mitgewirkt, das patriotische Werk zu fördern. Wenn den
Anderen eine Medaille huldvollst verliehen wird, darf ich wohl
auch gehorsamst und unterthünigst darum bitteu.
Mit deutschem Häudedruck
Friedrich Wilhelm Neumaun,
Kriegervereinsmitglied und Schwager eines Angehörigen
des deutschen Flottenvereins.
Habe drei Stunden vor dem Hotel gestanden, wo Prinz
Tschun in Berlin logirte. Trotzdem ich mein neues Herbst-
jacket anhatte, ist mir so kalt geworden, daß ich mir beinahe den
Schnupfen zugezogen hätte. Für diese muthige That beanspruche
Auszeichnung.
Fräulein Auguste Glotzer,
Verkäufern:.
Nachschrift: Weuu die Medaille uicht au Dameu vergeben
wird, kann sie ja mein Bräutigam tragen.
(Bemerkung auf der Rückseite des Couverts):
Man kann sich doch auch an die Medaille eine Nadel anmacheu?
Ich will sie mir nämlich hinten am Gürtel anstecken. Das ist
meine Erfindung. Bitte nur Diskretion!
Ich melde mir! Bescheinigung ist beigelegt.
Mit Achtung
Carl Druff, Schlosser.
Anlage: Hierdurch bescheinige ich dem Schlossergesellen Carl
Druff aus Prenten, daß er am Sonnabend, den 16. Juni 1900,
Abends 9 llhr 50 Minuten, im Momente, als er aus der Destillation
von Wudicke, Wilsnackerstraße 73, rausgeschmissen wurde und mir
in die Arme fiel, laut und vernehmlich „Die niederträchtigen
Chinesen!" ausgerufen hat. Derselbe war nicht sinnlos betrunken,
was ich auf Nmtseid nehme.
Qtto Herbert Stramme,
Criminals ch 11 tzm anu.
Man ficht, in wie vielfältiger weise stch im Volk die patrio-
tische Begeisterung für den Lbina-Feldzug Luft gemacht hat. wir
hegen nur die Befürchtung, daß die Medaillen nicht aus
reichen werden, um allen berechtigten Ansprüchen zu genügen.
S. Mg.
k^SUSSSNblut.
Wss msn beut' tscisln will sls bösen Lchwsnk,
örscht' seinem Ahnen einst cies Ksisers Osntz.
6ei 2snts wsr's, s!s er cksn k^eincl schlug krsnst
l^/Iit seinem Schwert und Lchlschtrut ,,Ziehst blsntzl"
Ltn neues Buch.
Der aus China uach Paris zurückgekehrte General Voyrou
läßt, wie der Pariser „Matin" mittheilt, demnächst (im Verlag
Harmonie, Berlin - Paris - Peking) ein Werk erscheinen:
„Briefsteller für Liebende". Vohron will das Buch dem von
ihm so hochverehrten Feldmarschall Graf Waldersee widmen.