Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kommentare

Comments

Neue Bauhausbiicher
Herausgegebsn von Hans M. Wingler,
Bauhaus-Archiv, Darmstadt
Verlag Florian Kupferberg, Mainz und Berlin.

The New Bauhaus Books
Editor: Hans M. Wingler, Bauhaus Archive, Darmstadt
Publisher: Florian Kupferberg, Mainz and Berlin.

Schon vor etlichen Jahren hatte man begonnen, das
Wiedererscheinen der „Bauhausbücher“ nicht nur herbei-
zuwünschen, sondern auch ernstlich zu ventilieren. Die Reihe
programmatischer Publikationen, in den Jahren 1925—1930 von
Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy im damaligen
Albert Langen Verlag, München, herausgegeben, ist schon seit
langem vergriffen. Im Antiquariat oder bei Auktionen ab und
zu auftauchende Exemplare werden zu weit überhöhten Preisen
gehandelt.
Diese Veröffentlichungen sollten einerseits dazu beitragen,
die Arbeitsweise des Bauhauses zu verdeutlichen, andererseits
aber auch eine Art Standortbestimmung in weiterem Umkreis
zu ermöglichen. Mittels einzelner, jeweils in sich abgeschlossener
Bücher konnte man die Grundlinien verschiedener
Lehrweisen aufzeigen (Klee: Pädagogisches Skizzenbuch;
Kandinsky: Punkt und Linie zu Fläche; Moholy-Nagy:
Von Material zu Architektur) — praktische Ergebnisse vorführen
(Bühne im Bauhaus; Arbeiten der Bauhauswerkstätten;
Versuchshaus des Bauhauses; Bauhausneubauten in Dessau) —
Denk- und Gestaltungswege erklären (Gleizes: Kubismus;
Mondrian: Neue Gestaltung; Doesburg: Grundbegriffe der neuen
gestaltenden Kunst; Moholy-Nagy: Malerei, Fotografie, Film) —
und sich auch sonst mit zeitgemäßen Problemen auseinander-
setzen (Gropius: Internationale Architektur; Oud: Holiändische
Architektur). Die Grenzen waren weit gesteckt. Dennoch
ist die Auswahl symptomatisch. Und so kommt dieser
Standortbestimmung eine historische Rolle zu, deren Bedeutung
auch die „mageren Jahre“ des Bauhauses überdauert hat.
Während in den Vereinigten Staaten das Interesse für das Bauhaus
durch die um die Mitte der Dreißigerjahre dorthin
ausgewanderten Künstler wachgehalten wurde, ist das Bauhaus
in Europa, wo es von 1919 bis 1933 die Gemüter erregte
und dann verlöschte, erst nach 1945 wieder entdeckt worden.
Schon damals hätte es nahegelegen, Neuauflagen der
Bücher ins Auge zu fassen: einmal, um das Gedankengut des
Bauhauses und der ihm nahestehenden Kreise dokumentarisch
festzuhalten; zum anderen, um die durch politische und kriege-
rische Ereignisse in private und öffentliche Bibliotheken gerissenen
Lücken füllen zu helfen.
Diese Erwartungen werden jetzt, mehr als zwanzig Jahre später,
durch die “Neuen Bauhausbücher“ oder “Neue Folge der
Bauhausbücher“ nur bedingt erfüllt. Bisher sind fünf Bände
erschienen, darunter drei Neuauflagen früherer Bauhausbücher,
die erweiterte Version eines Buches von Walter Cropius aus
dem Jahre 1935, sowie ein Sammelband verschiedener Schriften
von Gottfried Semper aus dem Zeitabschnitt 1834-1869. Es
mag daher genügen, hier auf einige technisch, typografisch oder
redaktionell bemerkenswerte Züge hinzuweisen.
Bei einem Vergleich mit den Originalbänden fällt zunächst die von

Re-issue of the Bauhaus Books has been considered desirable
as well as feasible for some time. This series of programmatic
purport, edited by Walter Gropius and Laszlo Moholy-Nagy, and
originally published by Albert Langen Verlag, Munich, in 1925—1930,
has been out of print for a great many years. At second hand
shops and auction sales odd copies have lately fetched aimost
bibliophile prices.

The purpose of these publications was twofold: they were to
explain the working principles of Bauhaus teaching, on the one
hand and, by maintaining essential links with the outside world,
act as a manifestation of common ground, on the other. Each of
the fourteen volumes was a self-contained unit. Some (Klee:
Pädagogisches Skizzenbuch; Kandinsky: Punkt und Linie zu Fläche;
Moholy-Nagy: Von Material zu Architektur) expounded method
and policy of Bauhaus training. Others (Bühne im Bauhaus;
Arbeiten der Bauhauswerkstätten; Versuchshaus des Bauhauses;
Bauhausneubauten in Dessau) demonstrated practical results.
Others still (Gleizes: Kubismus; Mondrian: Neue Gestaltung;
Doesburg: Grundbegriffe der neuen gestaltenden Kunst;
Moholy-Nagy: Malerei, Fotografie, Film) interpreted various ways
of formative thinking or (Gropius: Internationale Architektur;
Oud: Holländische Architektur) tried to come to terms with current
Problems on an international plane. The overall scope was very
wide; but the selection is nevertheless indicative of the role
assigned to the Bauhaus in Contemporary art and design.
In the United States the interest in the Bauhaus had been upheld
by a number of artists emigrated from Germany in the nineteen-
thirties; whereas in Europe its aims and achievements, having
exercised the minds from 1919 to 1933, were blotted out for more
than a decade, to be revived again after 1945. Re-publication
of the Bauhaus Books might, there and then, have been welcome
on two counts: to serve as documentary evidence of Bauhaus
endeavour, and to replace the original volumes which, as an
aftermath of political events and war destruction, were missing
from the shelves of private, institutional and public libraries.
Now, more than twenty years later, these expectations have, in a
limited way, been met by the “New Bauhaus Books“ (or “New
Series of Bauhaus Books“). The five volumes so far published
include three re-publications of former Bauhaus-books, an
enlarged edition of a book by Walter Gropius previously issued in
1935, and a Compilation of essays and pamphlets by Gottfried
Semper written in the period from 1834 to 1869. Observations
may therefore be limited to technical, typographical and
editorial procedure.
Comparison with the original publications reveals, first of all, a few

38
 
Annotationen