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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 2. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.61623#0426

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368 L.XXIX. Leben des Malers Pietro Perugino.

Menschen, wieJhrseyd, zu bestrafen wissen würden, wen«
sie es wollten."
Durch diese und andere Arbeiten gelangte Pietro zu groe
in SUN« ßem Ruhm und sah sich fast gezwungen, nach Siena zu gehen.
Dort malte er in S. Francesco eine große, als sehr schön an-
erkannte Tafel, und vollführte in St. Augustin eine andere,
ein Crucifir mit einigen Heiligen darstellend.^)
Wirrer Bald nach jener Zeit verfertigte er zu Florenz in der Kirche
ru Florenz, von St. Gallo ein Bild des heil. Hieronymus, der Buße thut;
welches Werk heutigen Tages in St. Jacopo tra Fossi an der
Ecke der Alberti aufbewahrt wird, wo jene Mönche nun ihren
Wohnsitz haben. Pietro erhielt Auftrag, über der Treppe
zur Seitenthüre von St. Pier maggiore einen tobten Christus,
St. Johannes und die Madonna zu malen, und vollführte
diese Arbeit in solcher Weise, daß sie, obgleich Wind und Re-
gen ausgesetzt, sich doch so frisch erhalten hat, als wäre sie
StlneKtnut- erst jetzt vollendet. In Wahrheit auch zeigte dieser Meister
"benbe2' sich sehr geschickt in Behandlung der Frescofarben sowohl als
lung. dxr Oelfarben, und alle geschickten Maler sind ihm Dank schul-
dig, da sie durch ihn die Kenntniß der Hellen Tinten und Lich-
ter erhalten haben, welche man in seinen Gemälden findet.^

*5) Diese ging bei dem Brande der Kirche in der Mitte des i7ten
Jahrhunderts zu Grunde.
") Ist noch in S. Agostino vorhanden, und neuerlich von Gius.
Rosst in dem Werk über die Sacristei des Doms von Siena gestochen
worden. Für dieses Bild wurden dem Pietro 200 Scudi d'oro
larghi bezahlt. 6uiäs äi 8isna 1832.
") Ueber das Schicksal dieser Tafel ist nichts bekannt. Ein betender
Hieronymus von Perugino befindet sich in der Gallerie Colonna
zu Rom.
") Bei der Abtragung der Kirche S. Piero, die im Jahre 1784 Len
Einsturz drohte, ließ der Senator Albizzi das genannte Fresco-
bild in eine Capelle des zweiten Stocks seines Pallastes im Borgo
degli Albizzi versetzen, wo eS noch zu sehen ist.
Vergl. S. 362. Anm. 8.
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