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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 2. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.61623#0196
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LXVll. Leben des Ingenieurs

wie sie herabgekommen waren. Diese Maschinen, sagtjman,
Sue^ von stammten von Cecca, denn obwohl Filippo Brunelleschi lange
neueschi^ein- vordem ähnliche ansgeführt hatte, waren von Cecca doch mit
such et, vieler Einsicht eine Menge Dinge hinzugefügt worden, und
sie veranlaßten bei ihm die Erfindung der Wolken, welche jedes
Jahr am Vorabend von St. Johannis in Procession durch
die Stadt getragen wurden, sammt allen andern schönen Din-
gen, welche dieß Fest verherrlichten. Dem Cecca, der, wie
ich schon sagte, im Dienst der Gemeinde stand, kam mit
Recht zu, Sorge hiefür zu trügen. Da man aber heutigen
Tages den größten Theil dieser Dinge unterlaßt, wird es
wohl gethan seyn, ihr Gedächtniß bei den Nachkommen nicht
ganz erlöschen zu lassen, und einiges von dieser Processions-
Beschreibung fererlichkeit zu erzählen. Vorerst wurde der ganze Platz von
S, Giovanni mit blauem Leinenzeug überdeckt; auf dieses
hatte man Lilien von gelber Leinwand geheftet; in der Mitte
waren einige Kreise ebenfalls von Leinwand, darauf sah man
zehn Ellen groß gemalt das Wappen des Volks und der Ge-
meine von Florenz, der Hauptleute vom Rath der Guelfen
und anderer mehr. Ringsum an den Enden dieses Baldachins,
welcher den ganzen Platz, so groß er war, überdeckte, hingen
kleine Fahnen von Leinwand herab; auf diesen waren zur
Zierde verschiedene Sinnbilder und Wappen der Magistrate
und Zünfte und eine Menge Löwen gemalt, welches eines der
Stadtwappen ist. Etwa zwanzig Ellen über der Erde schwebte
dieser Himmel, oder eigentlich diese Decke an sehr starken
Tauen, die an vielen Eisen befestigt waren, welche noch jetzt
außen an der Kirche S. Gidvanni, an der Faeade von Santa
Maria del Fiore, und an den Hausern rings um jenen Platz
zu sehen sind. Viele Stricke zrvischen den Tauen halfen die
Decke tragen und diese war überall, vorzüglich an den Enden,
so reichlich mit Tauen, Stricken, Futter und vielfacher Lein-
wand versehen, daß man es sich nicht besser denken kann.
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