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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 2. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.61623#0436
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Tafel für
S. Augustin.

378 I^XXlX. Leben des Malers Pietro Perugino.
Dkeß Werk, schöner und gerühmter als irgend sonst eine
der Arbeiten Pietro's in Perugia, wird heutigen Tages von
den Bewohnern jener Stadt als Andenken eines so anerkann-
ten Meisters sehr werth gehalten.
Pietro malte für die Hauptcapelle der Kirche S. Augu-
stin eine große freistehende Tafel, ringsum mit reichen Ver-
zierungen umgeben. Auf der vordem Seite ist S. Johan-
nes, der Christum tauft, auf der Rückseite nach dem Chore
zu die Geburt Christi; in den Giebeln sind einige Heilige und
auf der Staffel viele Bilder in kleinen Figuren, sehr fleißig
ausgeführt.") In derselben Kirche arbeitete Pietro in Aus-
weiche Pietro über die Bezahlung für dieses Werk, S5o Ducaten in
Gold, ausstellte, vom Jahre 1507. Ein anderes Selhstportrait von
ihm befindet sich in der Gallerie zu Florenz, und in der Schule von
Athen hat Raffael sein Bildniß gemalt. Im Jahre I5oe wurde
Pietro unter die zehn Prioren des Magistrats von Perugia gewählt.
Mariotti 164.
") Die Geschichte dieses Bilbes erzählt Mezzanotte x. 186 ff. Schon
im Jahre 1495 ließen die Mönche von dem Holzschnitzer Tom-
maso aus Reggio, nach der Zeichnung des Vannucci, eine
reiche Holzeinfassung verfertigen, welche eine freistehende Altartafel
aufnehmen sollte. Im Jahre 1501 schloß man ferner einen Con-
tract mit dem florentinischeu Holzschnitzer und Architekten Baccio
d'Aguolo, welcher sich anheischig machte, die Chorstühle aus
Nußbaumholz, ebenfalls nach Pietro's Zeichnungen, zu schnitzen.
Mariotti x. 106 ff. Erst 1502 bestellte man die doppelte Altar-
tafel bei Pietro, der sie jedoch, wie es scheint, nicht sogleich in Ar-
beit nahm, obgleich er noch im Jahre i5os zu Perugia war, und
bei der Thronbesteigung Papst Julius II. dessen Wappen an den
Pallast der Prioren und an die fünf Stadtthore malte (Mariotti
x. 170). Aus einem, jetzt in der Akademie zu Perugia aufbewahr-
ten Billet von seiner Hand an den Angustinerprior v. Jahre 1512
(s. das Facfimile bei Mezzanotte zu x. Zoo), worin er bittet, ihm
einen Scheffel (8oma) Getreide verabfolgen zu lassen, schließt man,
baß er erst in diesem Jahre, nach seiner Rückkehr von Florenz, die
Arbeit an dem Doppelgemälde begonnen. Auch beweisen die Ge-
.mälde selbst, welche den Fresken der Sala del Cambio weit nachste-
hen, daß sie nicht zugleich mit diesen entstanden seyn können. Da
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