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Lhronit dks liinikriUN iiiiuistgcivcrkik-ZcrcinS.

Die Redaktions-Lommissron der Zeitschrist tritt voraussichtlich
Anfangs Februar wieder zusammen; es werden deshalb diejenigen
vereinsmitglieder rc., welche Material für die Zeitschrift zu besitzen
glauben, gebeten, dasselbe bis Lnde d. N. bei der Redaktion einzu-
reichen. — Auch vorschläge zu literarischen und künstlerischen Beiträgen,
ebenso lVünsche einzelner Aunsthandwerker werden dankbarst entgegen-
genommen und thunlichst berücksichtigt.

Auszeichnungen an vereinsmitglieder sür kunstgewerbliche Lei-
stungen. Larl de Bouchä, kgl. bayer. lhofglasinaler, erhielt vom Groß-
herzog von Baden das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordeus, vom
Aönig von lVLrttemberg die großs goldene Medaille sür Aunst und
lvissenschaft am Bande des Friedrichsordens und vom Lserzog von
Roburg das Ritterkreuz des Lrnestinischen bsausordens. — Paul Stotz.
Stuttgart erhielt vom Aönig von IVürttcmberg das Ritterkreuz erster
Alasse des Friedrichsordens.

lleueingetretene vereinsmitglieder.

(Seit Ausgabe des lehten Adreßbuches, Mai ^Z^O.)

Arndt L Marcus, Bronzcwaarenfabrikanten, Berlin.

Barth, August, Schreinermeister, München.

Barth, Elvira von, Frl., Privatierc, München.

Bauer, Peter, Schreinermeister, München.

Behrschmitt, Georg, Schreinermeister, MLnchen.

Bradl, Albert, Schreinermeister, München.

Lhrist, Fritz, Bildhauer, München.

Llesius, Ida von, Frl., Malerin, München.

Lolli, Gebrüder, Auusttischlerei, Innsbruck.

Degeu, Aatinka, I)r.-!Vttw., Stickerin, München.

Ehrl, Amelie, Arbeitslehrerin, München.

Erhard, Michael, Gürtlermeister, Augsburg.

Feldbauer, Sofie, Frau, Rechtsanwalts-kVittwe, Müncheu.
Frenzel, Lrnst, Kaufmann, Lauchhammer.

Fuchs, Lrnst, Bildhauer, München.

Gämmerler, Theodor, Buchbiudermeister, München.

Gaggenau i. B., Lisenwerke.

Geislingen, Runstgewcrbc.verein der lvürttemb. Netallwaarenfabrik.
Gesell, Lsermann, Raufmann, Pforzheim.

Graßl, Gustav, Aunstanstaltsbesiher, München.
bseld bsans, Aunstverleger, Mllnchen.

Lsirschfeld, Louise, Frl., Rentiere, Berlin.
lsohenadel, Therese, Frl., Malerin, München.

Lanz <L Renggli, kunstgewerbl. Atelier, Biel (Schweiz).
Lehmann, Gtto, Glasmaler, München.

Loistner, Rudolf, Architekt und Mosaikfabrikant, Dortmund.
Lingg, lseinrich, Schreinermeister, München.

Lingg, Marie, gexr. Lehrerin, München.

Lotze, Iulie, Frl., ksofmalerstochter, Müncheu.

Mendel, Ferd., von, Uunstmaler, München.

Möhl, Ida, Frl., Ieichnerin, München.

Möltcr, Ferd., Schreinermeister, München.

Münchcner Frauenarbeitsschule.

Münchener Aunstanstalt für Glasmalerei.

Münz, Narie, Frl., München.

Neuhauser, Albert, Mosaik-lverkstätte, Innsbruck.

Grtmayer, Rudols, Buchbindermeister, München.

Rieder, Franz, Aimmerpalier, lvörgl (Tirol).

Schäfer, Georg, Schlossermcistcr, München.

Schicker, Iohann, Schreinermeister, München.

Schubert, verona, Frl., Regierungsrathstochter, München.
Schuler, Vskar, vorm. A. Scherer, Baubeschlägefabrik, München.
veit Lc Lie., Atelier für Kunst-Glas-Aetzerei, München.
voigt, A., kunstgewerbl. Aeichner, Freiburg i. B.
lvahl, Alfred, Uunstschlossercibesitzer, München.
lvcber, Gebr., Möbelfabrikant, Stuttgart.
lverek L Glinicke, Fabrik für Kunstbronzen, Berlin.
lvilhclm, Rosa, Frl., Auuststickerin, München.
lsuserosf, Dm. von, Sekondlieutenant im Leib-Garde-Regiment
Preobrajschensk, St. petersburg.

wochenversammiungen.

Die vierte versammlung dreses lvinters (am 25. November)
eröffnete die Reihe der Gildefachabende mit jenem der Schlosscr,
Kupferschmiede u. s. w.; er brachte über ein kunstgewerblich noch fast
gar nicht verwerthetes Material — das Aluminium — einen vortrag
von professor L. v. bsoz-er, in welchem zunächst die im Iahre zso?
zuerst begonnenen vcrsuche zur Darstellung des reincn Aluminiums
bis zu der nunmehr im Großen möglichen Gewinnung desselben tecb-
noloaisch auseinandergesetzt wurden. Die jetzige tägliche produktion
mit bsülfe des elektrischen Schmelzofens von lvilliam Siemens, in der
bis jetzt allein stehenden Fabrik in Neuhausen bei Schaffhausen, be-
trägt M Zentner; die gexlante Lrrichtung einer Fabrik bei Gasteiu
wird dieses (Vuantum auf 2-l,000 Zentner xer Iahr steigern und deu
jetzt ;s Mark betragenden prcis xro Kilo auf 3—<c Mark herunter-
drücken. Seiner Festigkeit und seiner außerordentlichen Leichtigkcit
wegen wird das Aluiuiniuin bei Lonstruktionstheilen und Geräthen
vielsach dem Lisen vorgezogen werdcn, umsomehr, als es der Vxifdation
nur in ganz geringem Maße ausgesetzt ist, z. B. bei Schiffsxanzern,
Gewehrläusen, Feldflaschen rc.; seine Dünnflüssigkeit macht es für Guß,
seine Dehnbarkcit für Draht, Blech rc. sehr verwendbar. Die ver>
bindung mit Kupfer zu Aluminiumbronze gibt eine goldglänzcnde
Legirung, welche sich leicht schmicdeu und treiben läßt; außerdem eröff-
uet ihm sein heller, reiner Alang e!ne Zukunft beim Glockenguß. An
den außerordentlich interessantcn vortrag schloß sich ejnx Diskussion,
an welcher sich außer dem genannten Redner die lhk). prof. Or. Grot h,
vr. Köhn, Direktor v. Lange, Aunstschlosser Kirsch betheiligten;
aus derselben ergab sich, daß das Alumiuium und mehr noch die
Aluminiumbroiize sich schr leicht am Feuer crweichen lassen, und daß
namentlich letztere sich leichter „aufziehen" läßt als Kupfer — daß
man letztere mit Kupfer, ersteres dagegen bis jetzt gar nicht löthen
kann und daß auch der Guß ungleich dicker Stellen Schwierigkeiten
bereite. Als praktische Beispicle sührte Aunstschlosscr Airsch einige
von ihm aus den genannten Materialien gefertigte Arbeiten — Leuch-
ter, Schalen, Gitter — vor, und die hiesige Filiale dcr Llektricitäts-
gcsellschast zn Berlin stellte eiue Anzahl figürlicher und andercr
Aunstgüsse aus reinem und verschieden lcgirtem Aluminium aus. Uebcr-
dieß hatte Graveur ksormann eine von ihm gravirte Aluminium-
platte gebracht. — Ausgestellt waren ferner mehrere alte Schlosser-
arbeiten aus dem Besih von R. M. Auppelmayr und lvilh.
Böhler; mit neuen Arbeiten waren vertreten R. Schmidt (Thee-
ständer), R. Airsch (Grabkreuz, Blumengitter).

In der sünften kvochenversammlung (am 2. Dezember) sührte
gelegentlich des Fachabends der Malergilde jdrofessor vr. j). F. Arell
in seinem vortrag „Ueber den Lharakter der Farben und über ihre
Stellung in Natur und Aunst" eine solche Fülle von Beobachtungen
vor, daß es schwer ist, über dieses reiche Material in wenigen Zeilen
einen Ueberblick zu geben. Daß dunkel gefärbte Dinge uns meist stärker
erscheinen, als wenn dieselben hcll gefärbt sind — daß die warmen
Farben (gelb und roth) gegenüber den kalten (blau und violett) mehr
hervortreten, hat wohl Ieder selbst schon wahrgenommen. Mit dem
lveiß verbinden wir unwillkürlich den Begriff von Reinheit, dazu ge-
sellt sich der des feierlichen Lharakters, der sich bei den hellfarbigen
Festsälen des XVIII. Iahrhunderts bis zur Frostigkeit steigert. Dic
blaue Farbe weicht scheinbar zurllck; so sehr dieselbe auch in der Luft
und dem lvasser bewundert wird, so wenig eignet sie sich ßoeh ^nr
verwendung in großen Massen bei Dekoratioucn. Nur das Rococo
hat umfassenderen Gebrauch davon gemacht. In dem ihr nahestehendcn
violett sxiegelt sich eine gewisss Freudlosigkeit, ein schwindendes Leben;
in der Natnr spielt es sast nur als Schatteuton, uainentlich auch an
Ivolken, eine Rolle. Noch düsterer erscheint das Grau; charakteristisch
sür dasselbe ist die Stimmung, welche ein Regentag erzeugt. Gelb
und braun zählen zu den warmen Farben; während aber ersteres —
wie das Gold — eine gewisse vornehmheit darstellt, bezeichnet letzteres
mehr hausbackenes lvescn, wodurch es zur Lieblingsfarbe der Lieder-
maierzeit wurde. Grün wechselt zwischen warm und kalt; gelblich
bcdeutet frisches Leben, wie es der Frühling bietet, während es, wenn
es blaugrün, staubig, tiesdunkel wird, seine Lebensfrcudigkeit einbüßt.
Die bedeutsamste Farbe ist das Roth; es bezeichnct seierliche pracht,
wcßhalb es früher auch allein den Mächtigen gestattet war, rothe Ge-

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