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-k-
KmWiMK-ZMilk.
Kunstgewerbe-Vereine.
7runstgewerbevereiii Magdeburg. Die erste ksälfte des wintcr-
semesters ist unter reger Thätigkeit und zu allseitiger Befriedigung
absolvirt worden. 5eit dein to. Dktober fanden regelmäßig allc
Freitage — iin Ganzen y — Vereinsversaniinlungen statt, in denen
größere Vorträge bei theilweise sehr starkem Besuch gehalten rvurden,
Als die hervorragendsten derselben sind zu bezeichnen die des öt- Bktober,
an dem der sogenaunte „Schah der waizenähre", ein Fund von anßer-
Schmiedeiserne Blattranke
ans dem ^amburger Aunst
gewerbe-Museum.
ordcntlich werthvollen Lilberschiniede-Arbciten, der im Mai hier
bei einem Bau gemacht worden war, besxrochen und erläutert wurde,
die des 9. November, wo lserr Gartendirektor Lchoch über Wörlitz
sxrach, was den Bcschluß zur Reife brachte, im nächsten Frühsahr die
reichen Aunstsammlungen dieses naheu anhaltischen Lchlosses gemeinsam
zu besuchen, die des N. November, wo kserr Prosessor Or. Steche
aus Dresden über „Deutsche Aunst im Auslande" eincn trefstichen
Vortrag hielt, die des 28. Novcmber, an welchem Tage lserr Regierungs-
rath Or. Vsius hochintercssante Mittheilungen über Pomxeji brachte,
und des s. Dezember, dem Tage der kserbst-Generalversammlung, an
deren Schluß der vorsitzende, kserr Stadtrath Duvigneau, dic
Aunstdenkmälcr Wismars schilderte, besondcrs eingehend eine kostbare
Privatsammlung dort, die zur Zeit wie in einem verzauberten Schlosse
gehütet wird, bis dcr Tag dcr Lrbtheilnng kommt, der auch diese
Schätze wahrscheinlich wiedcr in alle welt zerstreuen wird. — von
dcn, dem Verein dnrch verfügung Sr. Majestät des Aaisers und
Aönigs ä. ä. ksclgoland, ;o. August tsgo, ertheilten Lorxorationsrcchten
ist derselbe noch nicht in der Sage gewesen, Ge-
brauch zn machen. Die Vereinssammlnngen, ge-
wöhnlich das Magdeburger-Annstgewerbemuseuin
genannt, sind znr Acit in einer zu diesem Zwecke
gemiethetcn sdrivatwohnung untergebracht, in<
dessen hat ihre definitive Vrdnnng eine sehr
unangenehme Unterbrechung dadnrch erfahren,
daß am 28. Scxtember durch Zufall oder Fahr-
lässigkeit, beim Anschluß an die Gasleitung eine iz^x^ der Sensen- und
Lxxlosion entstand, die nicht allein mchrere Sichelgcwerkschaft
Gobelins und andere Textilgegenstände derart L. B. wollner.
zcrstörte, daß es fraglich ist, ob auch mit größeren Aus h. Suöhl's „Schutz-
Aosten deren Wiedcrherstcllung durch Berliner --
geschulte Aräfte voll gelingen wird, sondern auch durch die nothwendig
gewordene Inständsetzung der verwüsteten Räume jede anderweite
Arbeit und Vrdnung lahm legtc. Die Generalversammlung hat am
5. Dezember wieder einmal dic Rcsolution gcsaßt, den Vorstand zu
beauftragen, alles Möglichc zu versnchen, um einen würdigen Mnsenms-
platz am Dome zu erhalten. Dort wäre nämlich mit geringem Aus-
wande für Ncuanbauten, in den Ränmen des Staatsarchivs, das doch
über Anrz oder Lang nach lsalle verlegt werden wird, zumal in einer archi-
tektonisch bewundcrnswllrdigen Aapelle ein Museum zu errichten möglich,
das sich wie ein kleines „germanisches Nationalmuseum" xräsentiren und
entwickeln könnte. Allcin trotz aller wohlerworbenen Rcchte der Stadt auf
diesen Grund und Boden ist dasUonsistorinm mit seinen Ansprüchen durch-
gedrungen und eben im Begriff, dic Südfront des ehrwürdigen Doms, über
dem prachtvollen Areuzgange durch eine unsäglich nüchterne Aaserne für
Bureans und Subaltern-Dienstwohnungen aus die Dauer zu verunstalten.
Alle Vrgane und Vereinefür Auust und Geschichtesollen gegen diesen Van-
dalismus jdrotest erhebenl _ _ I.. L.
Museen.
Museen für kdansindustrie will man in Rußland einrichten. Und
zwarzunächst in NishniNowgorod, Rursk, Rjasan, Tula, bei derIshewski-
und bei der Wotkinski-Fabrik, sowie an einem xassenden Vrte im Gouver-
nement woronesh. (Aunstgewerbe.)
Zchulen.
Lin Longreß dcr Direktoren der italienischcn Runstgeiverbeschnlcn
fand gelegentlich der Schulausstellung in Rom statt; derselbe sollte dic
Mittcl und Wege bezcichneii, wclche geeignet erscheinen, den kunst-
gewerblichen Nnterricht zu heben. Die königliche Zentralkommisston
für die Förderung der kiinstgewerblichcii Studieu unterbreitete dem
Aongrcß mehrere Fragen. In Lrwägung gezogen wurde u. A., daß
den Aunstgewerbcschiilen vorbereitnngsknrse cingeordnet werden und
daß den ersteren die Ueberwachung der elementaren Zeichenschulen der
cinzelnen Städte zugewiesen werden, um
diesen Unterricht überall einem bestimmten
einheitlichen Ziele zuzuführen. Ls wurdcn
Beschlüsse gesaßt, um die staatlichen Museen
den Annstgewerbeschiilern leichter zngänglich
zn machen; es wurde die Selbständigkeit
des Unterrichts gebilligt, insoferne dem
Urtheil der Direktionen anheim gestcllt blei-
ben solle: die Wahl der vorbilder, — die
Ausnahme oder Abweisung von Schlllern,
welche keine Werkstätten besuchen, — zu
bestimmen, ob Tages- oder Abend-Unterricht
stattfinden solle, — ob die Schüler aus
der zweiten oder erst aus der vierten Ele-
mentarklasse aufgenommcn werden könnten.
Line längere Debatte cntsxann sich über klkarke eincr Bierbrauerci.
die Frage der Linrichtung von Lehrwerk- -twia s^Schutzmaikcn .
stätten an den Aunstgewerbeschulen; die ver-
sammlung erkannte ausdriicklich die bcsonderen lokalen Bedingungen an,
welche am Aunstgewerbemuseum zu Neapel die Linrichtung von Lehrwerk-
stätten als nothwendig erscheincn ließ, sprach sich aber gleichwohl dagcgcn
aus, mit den Annstgewerbeschulcn die Werkstätten zu vcrbindcn. A- -^l.
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KmWiMK-ZMilk.
Kunstgewerbe-Vereine.
7runstgewerbevereiii Magdeburg. Die erste ksälfte des wintcr-
semesters ist unter reger Thätigkeit und zu allseitiger Befriedigung
absolvirt worden. 5eit dein to. Dktober fanden regelmäßig allc
Freitage — iin Ganzen y — Vereinsversaniinlungen statt, in denen
größere Vorträge bei theilweise sehr starkem Besuch gehalten rvurden,
Als die hervorragendsten derselben sind zu bezeichnen die des öt- Bktober,
an dem der sogenaunte „Schah der waizenähre", ein Fund von anßer-
Schmiedeiserne Blattranke
ans dem ^amburger Aunst
gewerbe-Museum.
ordcntlich werthvollen Lilberschiniede-Arbciten, der im Mai hier
bei einem Bau gemacht worden war, besxrochen und erläutert wurde,
die des 9. November, wo lserr Gartendirektor Lchoch über Wörlitz
sxrach, was den Bcschluß zur Reife brachte, im nächsten Frühsahr die
reichen Aunstsammlungen dieses naheu anhaltischen Lchlosses gemeinsam
zu besuchen, die des N. November, wo kserr Prosessor Or. Steche
aus Dresden über „Deutsche Aunst im Auslande" eincn trefstichen
Vortrag hielt, die des 28. Novcmber, an welchem Tage lserr Regierungs-
rath Or. Vsius hochintercssante Mittheilungen über Pomxeji brachte,
und des s. Dezember, dem Tage der kserbst-Generalversammlung, an
deren Schluß der vorsitzende, kserr Stadtrath Duvigneau, dic
Aunstdenkmälcr Wismars schilderte, besondcrs eingehend eine kostbare
Privatsammlung dort, die zur Zeit wie in einem verzauberten Schlosse
gehütet wird, bis dcr Tag dcr Lrbtheilnng kommt, der auch diese
Schätze wahrscheinlich wiedcr in alle welt zerstreuen wird. — von
dcn, dem Verein dnrch verfügung Sr. Majestät des Aaisers und
Aönigs ä. ä. ksclgoland, ;o. August tsgo, ertheilten Lorxorationsrcchten
ist derselbe noch nicht in der Sage gewesen, Ge-
brauch zn machen. Die Vereinssammlnngen, ge-
wöhnlich das Magdeburger-Annstgewerbemuseuin
genannt, sind znr Acit in einer zu diesem Zwecke
gemiethetcn sdrivatwohnung untergebracht, in<
dessen hat ihre definitive Vrdnnng eine sehr
unangenehme Unterbrechung dadnrch erfahren,
daß am 28. Scxtember durch Zufall oder Fahr-
lässigkeit, beim Anschluß an die Gasleitung eine iz^x^ der Sensen- und
Lxxlosion entstand, die nicht allein mchrere Sichelgcwerkschaft
Gobelins und andere Textilgegenstände derart L. B. wollner.
zcrstörte, daß es fraglich ist, ob auch mit größeren Aus h. Suöhl's „Schutz-
Aosten deren Wiedcrherstcllung durch Berliner --
geschulte Aräfte voll gelingen wird, sondern auch durch die nothwendig
gewordene Inständsetzung der verwüsteten Räume jede anderweite
Arbeit und Vrdnung lahm legtc. Die Generalversammlung hat am
5. Dezember wieder einmal dic Rcsolution gcsaßt, den Vorstand zu
beauftragen, alles Möglichc zu versnchen, um einen würdigen Mnsenms-
platz am Dome zu erhalten. Dort wäre nämlich mit geringem Aus-
wande für Ncuanbauten, in den Ränmen des Staatsarchivs, das doch
über Anrz oder Lang nach lsalle verlegt werden wird, zumal in einer archi-
tektonisch bewundcrnswllrdigen Aapelle ein Museum zu errichten möglich,
das sich wie ein kleines „germanisches Nationalmuseum" xräsentiren und
entwickeln könnte. Allcin trotz aller wohlerworbenen Rcchte der Stadt auf
diesen Grund und Boden ist dasUonsistorinm mit seinen Ansprüchen durch-
gedrungen und eben im Begriff, dic Südfront des ehrwürdigen Doms, über
dem prachtvollen Areuzgange durch eine unsäglich nüchterne Aaserne für
Bureans und Subaltern-Dienstwohnungen aus die Dauer zu verunstalten.
Alle Vrgane und Vereinefür Auust und Geschichtesollen gegen diesen Van-
dalismus jdrotest erhebenl _ _ I.. L.
Museen.
Museen für kdansindustrie will man in Rußland einrichten. Und
zwarzunächst in NishniNowgorod, Rursk, Rjasan, Tula, bei derIshewski-
und bei der Wotkinski-Fabrik, sowie an einem xassenden Vrte im Gouver-
nement woronesh. (Aunstgewerbe.)
Zchulen.
Lin Longreß dcr Direktoren der italienischcn Runstgeiverbeschnlcn
fand gelegentlich der Schulausstellung in Rom statt; derselbe sollte dic
Mittcl und Wege bezcichneii, wclche geeignet erscheinen, den kunst-
gewerblichen Nnterricht zu heben. Die königliche Zentralkommisston
für die Förderung der kiinstgewerblichcii Studieu unterbreitete dem
Aongrcß mehrere Fragen. In Lrwägung gezogen wurde u. A., daß
den Aunstgewerbcschiilen vorbereitnngsknrse cingeordnet werden und
daß den ersteren die Ueberwachung der elementaren Zeichenschulen der
cinzelnen Städte zugewiesen werden, um
diesen Unterricht überall einem bestimmten
einheitlichen Ziele zuzuführen. Ls wurdcn
Beschlüsse gesaßt, um die staatlichen Museen
den Annstgewerbeschiilern leichter zngänglich
zn machen; es wurde die Selbständigkeit
des Unterrichts gebilligt, insoferne dem
Urtheil der Direktionen anheim gestcllt blei-
ben solle: die Wahl der vorbilder, — die
Ausnahme oder Abweisung von Schlllern,
welche keine Werkstätten besuchen, — zu
bestimmen, ob Tages- oder Abend-Unterricht
stattfinden solle, — ob die Schüler aus
der zweiten oder erst aus der vierten Ele-
mentarklasse aufgenommcn werden könnten.
Line längere Debatte cntsxann sich über klkarke eincr Bierbrauerci.
die Frage der Linrichtung von Lehrwerk- -twia s^Schutzmaikcn .
stätten an den Aunstgewerbeschulen; die ver-
sammlung erkannte ausdriicklich die bcsonderen lokalen Bedingungen an,
welche am Aunstgewerbemuseum zu Neapel die Linrichtung von Lehrwerk-
stätten als nothwendig erscheincn ließ, sprach sich aber gleichwohl dagcgcn
aus, mit den Annstgewerbeschulcn die Werkstätten zu vcrbindcn. A- -^l.