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preisausschreiben. Die „Zeitschrift für Innen-Dekoration" schreibt
eine lvettbewerbung aus fiir perspektivische Lntwürfe von
Wohn- und Repräsentationsräumen und zwar für Salons,
Spcise- und Wohnziinmer, Boudoirs, Schlafziminer, löerrenzimmer mit
daraiistoßcndem Rauchzimiuer. bsierfür sind znsammen SHO M. für
sechs Preise ausgesetzt nnd zwar jc zwei zu t50, iOv und 70 Mark;
für nicht prämiirte Lntwürfe behält sich die Rcdaktion das vorkaufs-
recht vor. Griginalität der Gedanken und zwanglose Gruppirung der
Rlöbel sind besonders zu beachten. Die Aeichnungen sind in Feder-
manier, in der Größe von Z5/so cm. zu halten. — Linreichungs-
terinin: t- Dktober t8di bei der Redaktion der genannten in Darm-
stadt erscheinenden Zeitschrift, welche zu jeder weiteren Auskunft bereit
ist; ein Lxemplar des Ausschreibcus liegt im Sckretariat des bapr.
Uunstgewerbe-Vereins auf. O.

Wettbewerbungs-Kalender.

Linsendungr-

Betrcff

Grt

Besprochen

I. Nlai

Lächer

Uarlsruhe

t8IOS.Z55

Nlai

Pianino-Gehäuse

Uöl»

;8y;N.2

Iuli

Bucheinbände

Düsseldorf

l8stt N. Z

;5. Zuli

Altardecke

Nürnberg

Z8YOS.l55

l. Vkt.

Zimmerausstattiiiigcii

Darmstadt

lsys N.-t

entworse» von gohn Schmidt.

Kunstgewerbliche Tagesfragen.

Die Beziehungen dcr Aiitiquitäten-Liebhabcrei zum modernen
Nunstgewerbe. Unter diesem Titel hielt jüngst III der Abtheilung für
Runstgewerbe des Niederösterreichischen Gewerbevereins lserr Director
Or. Ilg einen überaus bemerkenswerthcn vortrag, der eincrseits die
volle kunsthistorische Berechtignng des Antiqiiitätcnsammcliis nachwies.
andererseits aber mit der an Or. Ilg gewohnten Lchärfe und Rlarheit
das Sammcln um des Sammelns allein willen geißelte und die ver-
derblichen Rückwirkungen dieser Sammelsucht und der verständnißlosen
Bevorzugung der Antiguitäten gcgeuüber dcn iiiodernen Zchöpfungen
nachwies. Der Vortragende erörterte, wie widersinnig und zweck-
widrig die sogenannte alte Linrichtung in modernen Räumen ist und
wie ungerecht die moderne Lrzeugung zuriickgeseht und ihre Blüthe
verkümmert wird, wenn nian die reichsten und kostspicligsten Linrich-
tungen beim Antiqiiitätenhändlcr besorgt, anstatt beim Uunstgewerbe-
treibenden. Line Besserung dieser Verhältnisse erwartet dcr vor-
tragende eiiierscits von einein Aufschwunge der Aunst, von einer Be-
wältigung der Mode, dieses llngeheuers, an welchem verstand und
^atifre, vcrnichtender ksohn und Rritik abprallen, aber anch von der
Eiusicht der führeuden Arcise, dcr gesellschaftlich höheren Schichten
deren pfljcht es wäre, solche Thorheiten zu bekämpfen und dem
Streben der schaffeiiden lllitwelt lohnende Aufgaben zu stcllen.

(Sprcchsaal.)

Der Iapanismus in Italien. Naturgemäß ist auch Italien nicht
uncmpfindlich geblieben gegenüber dem Lindringen des Iapanismus,
der sich siegreich nicht nur über die Länder Luropas, sondern auch in
Amerika — besonders im Norden — ausgcbreitet hat. lvas uns
aber daran am nieistcn iiiteressirt, ist die Thatsache, daß in Italien
nicht nur große lllagazine japanischer Arbeiten bestehen, sondern daß
man es sogar versucht hat, eine wirkliche jaxanische lverkstatt für
Lackwaaren, Töpfcreien, Bronzcn, Lächern rc. zu gründen. Ls handelt
sich hier um eine lverkstätte von wirklich künstlerischem Lharakter, da
an ihrcr Spitze ein Bildhaucr aus Palermo, vincenzo Ragusa, stand;
derselbe war siebcn Jahre lang als professor der Bildhauerei an der
Aunstakademie zu Tokio angestellt und brachte bei seiner Rückkehr cine
vorzügliche Sammlung japanischer Gegcnstände und einige japanische
Aünstler mit, in dcr Absicht, die genannte lverkstätte zu gründen. Bei
der Regicrung fand cr dabei — es sind wenige Iahre her — einige
Lrmuthigung, weniger bei scinen Landsleuten in jdalermo, an die er
sich behufs Grüiidung einer Gesellschaft gewendet hatte; so hatte das
vorhaben Ragusa's mangels kaxitalkrästiger Unterstützung nur einen
sehr geringen Lrfolg. Aber nichtsdestoweniger muß diese Anregung
als originell und kühn bezeichnet werden, und in der Geschichte des
moderiien italienischen Uunstgewerbes hat diesclbe eine eigenartige Be-
dcutung. Ls sci noch hinzugesügt, baß dicscs Laktum fast unbckaiint
geblieben ist, da Ragusa nicht gewohut ist, seine Ideen in weiteren
Arciscn bekannt zu machen. R. lck.

verschiedenes.

Schnellgold (flüssige vcrgoldung) crhält man am besten durch
lllischen von ächter Goldbronze mit einer Lösung von Guttapercha in
Benzol oder Lhloroforni. (Techn. lNitth. f. Nlal.)

pergamentfliisfigkeit, um Laudkarten, Bildern, Zeichnungen u. s. w.
einen schönen und schützenden Ucbcrzug zu geben, besteht aus Gutta-
percha, welche in Schwcfeläther aufgequollen ist. Letzterer verdunstet
bei der Anwendung u»d läßt dic percha als eiuen änßerst dünnen,
aber denuoch schützenden Ueberzug zurück, der abgewaschen werdcn
kann. Leicht verwischbare Areide- und Aohlcnzeichnuiigen wcrdcn
unverwischbar, wenu mau diese Llüssigkeit mittels eiues Zerstäubers,
staubförmig zertheilt, aufspritzt. (Ulctallarb.)

Das Taselfilbcr sür den Liirflen Lismarck, ein Lhrcngeschenk
des Zentralverbandcs deutscher Industrieller, war am 2q. und 25. lNärz
in dem Ausstellungssaal der lqofgoldschniicde vollgold ö- Sohn
eincni kleineren Ureise zugänglich gcmacht. vie sehr umfangreiche
Arbeit dic in allen Thcilen vom Baurath A. lsepden entworfen, in
dem LigLrlichen von den Bildhauern Baumbach und Götz, in dem
Grnanicntalen abcr von ks- Lichberg modellirt wurde, uinfaßt ein
vollständigcs Silbcrgeschirr für 2q Pcrsonen, wclchem u. A. eine große
Bowle, ;2 weinkannon, 2 prächtige Uandelaber, sowie mehrere Lrucht-
und Blnmenschalcn angehören. Das Hauptstück bildet ein hoher
Aufsatz auf einem mit der lvidmung versehenen Poftament, auf
welchem zwei Gestalten aus dem volke einen lvagcn mit dem Genins
des Ruhmes ziehcn. An dem Luße dcs Postamentes sitzen mehrere
Putten, ncugierig anf eine Tafel schaucnd, auf welcher die Thatcn
dcs Fürsten eingetragen stehen. Auf der andern Seite sieht maii ein
lvappenschild, mit dem Initial Napolcons, das vom Blitz zcrschmettert
wird. Daneben treten zwei Gestalten hervor, die durch Rede nud Lan-
fare den Ruhm des Lürsten verkiinden. Alle Stücke, auch die Teller
und Bestccke sind mit dem lvappen der Lainilie Bismarck verschen.
Alles ist in Silber mit geringcr Abinattirung gehalten; die Teller
sind vollständig glatt und spiegelblank; der Stil geht von dem Rococo
an niaiichcn Stellen zn strcngeren Linien zurück. N. V.

Patent-Lifle. Auszug aus der von dem patcntbureau von ls.
L !v. pataky (Berlin Luiscnstraßo 2s) zusammengestellten Liste.

(Auskünfte erthcilt obige Liriua an dio Abonnenten dieses Blattcs
kostenlos, Recherchen und Auszllge aus den Patentanmeldungen
werden billigst bcrechnct.) —

s) Anineldungen: Ziehklingen. — vorrichtung zum Bohren
eckiger Löcher. — Biichbinderpresse. — Leststell-Vorrichtuiig für Arbcits-
tische mit verstcllbarer Tischplatte. — Nlaschine zur gleichzeitigen
bserstellung eines Satzes von Liiigerringcn. — Photographienbehälter.
 
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