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Verzieren oder Aehlen von k;olz. — verfahren znr Oerorbeitimg von
Bambusrohr. — Verfahren zur kserstellnng von Uantschukgegen-
ständen, insbcsondere von Spielwaarcn znm AiiLstanzen.

b) L r thc i lun g e n: Nr. ss 88H. Verfahren znr lserstellnng von
Rclief-Intarsien und geprägter Leder-Imitation. P. lfeideinann in
Berlin. — Nr. 56 852. Aschentcllcr mit Ligarrenabschneider nnd Be-
hältcr zur Aufnahme von Ligarrenresten u. dgl. I. Tschofen in N)ien. —
Nr. ss 8-^0. Scheere znm Schneiden von Lisen verschiedener Profile
mit ein und denselben Nessern. G. Dexenheuer in Köln a. Rhcin. —
Nr. SS y;?. Alaschine zur kserstellnng knnstlichcr verblendsteine. F.
ks. Lroy in Zmickan, Sachscn. — Nr. ss 9Z7. vorrichtnng znr kser-
stellung von Gewindclöchern in Gegenständcn ans Porzellan, Stcingut,
Thon n. s. w. G. Schönan in ksnttensteinach bei Sonneberg in
Thnringen. — Nr. 57 0I7. Verfahren und vorrichtnng znm Vcr-
einigen von INetall und anderen Gegenständcn auf elcktr. lvege. E.
Thomson in Lynn V. St. A. — Nr. 57 (-((. Anfhängevorrichtung
für Glnhlampen. ks. Reutsch in Lölln bei lNeißen. — Nr. 57 222.
Kerzenhalter, F. von Lulenfeld in Breslan. — Nr. 572(2. Schan-
ständer für Photograxhien, A. Rocholl in Bcrlin. — Nr. 57 lI7.
lherstellnng von ncutralen trocknenden Anstrichölcn, A. Soinmer in
Berkeley v. St. A. — Nr. 57 -l?o. Axxarat znm Anftragen von
Farbe- und RlebeflLssiigkeiten, T. Remus in Dresden. — Nr. 57 5I0.
Ledersärbmaschine, St. Stucek in Licbcn bei Prag nnd F. Jslen
in Prag. — Nr. 57 S2S. Stuhlsitz fllr Arbeitstische, A. Schindler in
Basel. -— Nr. 57 52-l- Stempel znm Pressen von lfohlkörpern aus
dllnnen Lelluloid-Platten, Schreincr Lc Sievcrs in Vffcnbach a. !N. —
Nr. 57 557. Maschine zum Znsammenklebcn der Paxpschachtel-Lcken
mittcls darüber gelegter Streifen, Gebrüder Friedrichs in Köln. —
Nr. 57 570. kserstellnng erhabcn gcprägter Reliefbilder, K. kvitz in
Nürnberg. — Nr. 57 540. Schreibarmband, Z. kvolff in Frankfnrt a. Nl.

Verschiedenes.

Für das Mozartdenkmal in kvicn, wclches, wic dcrzeit prosektirt
ist, hinter dem Gpcrnhanse errichtet wcrden soll, sind zo lNodelle als
Uonkurrenzarbeiten cingclanfen. Dieselben warden im Sänlenhofe des
k. k. Gesterr. lNnscnms ansgcstellt. Der crste Preis wnrde Prof. Ldm.
ksellmer, der zweite Prof. viktor Tilgner, der dritte prof. Rud.
Mcy r zugesprochcn. kNchrcren anderen Koiiknrrcntcn wnrde eine ehren
volle Anerkennnng zutheil. kl. Ick.

Ein alter prachtrvagen von Iakob Aomans. Der xrachtlicbcnde
Aönig F'riedrich I. von Prenßen bestellte kurz vor seinein Todc (f I7zz)
in Amsterdam ciiien prunkwagen, der aber erst Z7t5 oder t7t8 zu
Masser nach Rcrlin befördert werden konnte. Or. G. Galland hat
nun aus dcn Aktcn dcs königl. ksausarchivs ermittelt, daß der Zeichncr
des kvagens Iakob Romans ist, welcher ksofarchitekt des Königs
von Lngland war und an den Schloßbanten zn Breda und „kset Loo"
Anthcil hatte, ein Niann, der auch frllher schon dnrch cigene Arbeiten
bei deni Rathhause zn Lserzogeubusch eine vielseitige Runstfertigkeit
an den Tag legte. Diesc nencrlichc Untersnchung bestätigt daher die
Angabe Naqlers, daß der ksolländer Romans in den Diensten des
großen Knrfllrsten bezw. des ersten Königs von Prcußen gestanden habe.

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perlmutter. Infolge der jiiiigstcn amsrikanischen Zollerhöhnngen
auf Perlmutterwaaren ist ein großcr Theil dieser in lvien blühenden
Industrie lahm gelegt; um derselben, wclche sich bisher vorwiegend
mit der kserstelluiig von Unöpfen befaßt hat, anderc Arbeitsgebiete
zn erschließen, hat das k. k. Desterr. Uknsenm für Knnst nnd Indnstrie
es unternommen, verschiedenerlei Gegenstände fllr dieses Ukaterial
entwerfen und ausfllhren zu lassen. Das schöne, mannigfache Farben-
spiel, dcr schillernde Glanz des Perlmntter lassen dcnselben in so hohem
Nkaß siir die kunstgewerbliche Verarbcitung geeignet crschcinen, daß
man über die bisherige geringe Zlnweiidnng dcssclbcn im cnropäischen
Knnstgeiverbe sich wundern mnß; und doch läßt es sich gleich Llfenbein
zn Reliefs verwenden, zn Kästchen, Dosen nnd Aehnlichem. „Sollte es
gelingen — sagt I. v. Falke in der „kViener Abendpost" — Perl-
mutter in dieser Meise als Knnstmaterial zn vermcrthen, so wäre
das Gcbiet der Arbeit erweitert, das Bcreich der Kiiiistindustric cr-
höht und zugleich zum gutcn Theile der Gefährlichkeit der Modc ent-
rissen. Ein Versuch in dieser Richtnng ist gewiß der Mühe werth." 6.

Lmistgcwerbliches aus romanischer 3eit. Zn den Fundstücken
beim Abbruch des alten Domgymnasiums in Nagdeburg im vorigen
Iahre gehören auch vier Gußformen aus Kalkschiefer, von denen zwei
Abgllsse hier abgebildct stnd. Die andern sind ganz ähnlich diesen
beiden, nnr gewissermaßcn
andere Gepräge. Znsainmen-
gehören thut keine Form mit
der ander», so daß man an-
nehmen möchte, daß nnr die
eine Seite der Gcgenstände,
fllr die sie bestimmt waren, in
diescr kvcise eine Grnameu-
tirung hatte erhalten sollen.

Angciischeinlich habcn dic For-
iiicn deii Zweck gehabt, die Be-
schläge von Schwertscheiden zn
erzengcii. Die Maße sind zs
nnd (2 Lm. sür die Länge und
-t'/s Lni. fllr die obere Breite.

Die Griiamentirung weist auf
cine sehr frühe Zeit zurllck,
nian wird nicht fehl gehen,
wenn man diese Schwertbc-
schläge in das zehnte Iahr-
huiidcrt setzt, also in die Zcit
dcr Gttonen nnd i,i die ersten
Zahre des neugeftifteten Lrz-
bisthnms. Der ältere Dom lag
weiter östlich von dem Platze
des jetzigen gothischen Bau-
werks und an der Stelle, dich
wo die Funde gemacht wnrden, mögen damals die kjanxtbefcstigungs-
werke der Domfreiheit gcstanden haben und zu ihnen gehörig Waffen-
schmieden und audcre IVcrkstätten. Bemerkeiiswcrth ist aber bcsonders
auch die Thatsache, welche sich aus dem Anblick dicscr Forinen ergibt,
daß man sich zu jener Zeit schon sehr wohl verstanden hat, Beschläge
aus Kuxfer zu gießen, also massenhaft zu xroduziren. Die Formen
selbst hat der den Abbrnch überwachende Regierungsbaumeister nach
Berlin abgelicfert, das lNagdeburger Kunstgcwerbc-Nkuseum besitzt nur
Abgüsse der Formcn nnd aus demselben gewonnene Beschlagsabgiisse.
Letztere können für die geringen Sclbstkosten weiterbegeben werden. I.. LI.

Achen des Eisens. In der Zentralzeitnng fiir Gptik und
Ulechanik wird zum Aetze» dcs Lisens das Knpferchlorid empfohlen,
und zwar eine concentrirte Lösung desselben in völlig neutralem
Instande. Am bcsten inengt man znm Zwecke des Aetzens gleiche
Theile Kuxfervitriol und Kochsalz fein xulverisirt zusainmen und
befenchtet mit kvasser zu einem Brei. Durch kvechselzcrsetzung bilden
sich nun Knpferchlorid und Natrininsnlfit; mittelst dieses Breies, den
maii auf einen mit Aetzgrnnd vcrsehenen Gegenstand ans Lisen oder
Stahl aufträgt, kann man innerhalb weniger Miiinten die Actzfigur
hcrvorrufen. Dieses verfahren cmpfiehlt sich durch Ansschluß von
Sänren und dnrch dic Billigkeit anderen Aetzmitteln gegeniiber, welche
kcine sauren Ligenschaften besitzen (wie z. B. 2 Th. (Zod, ^ Jod-
kalinm gelöst in -(O Th. wasser); anch ist die breiförmige Mischung
in vielen Fällen mehr geeignet zum Aetzen als cine Flüssigkeit. —
Interessenten empfehlcn wir dieses einfache Vcrfahren zum versuche.
Am Gelingen der Gperation besteht kein Zweiscl (B. I»d.-u. G.-B.)

Alte wandmalereien. Zu den bcmerkeilswerthcsten Kirchcn III
Florenz gehört S. TriuitL; dic Kirche mnrde seit dem Iahr (88-t
restanrirt nnd ist kllrzlich dem Knltus wieder geöffnet worden. Der
Ursprung derselbe» ist unbekannt. Sicher ist, daß die alte Kirchc in
der zweiten ksälfte des ;2. Iahrhunderts vollständig ernenert wurde;
zwischen dem ;s. und unsercm Iahrhnndert crlitt sie verschiedene
Uiiigestallungen. Bei der jetzt vollendeten Restauration wurden die
bcwunderungswllrdigcn mittelalterlichen Dekoratioiismalereien bloß-
gelegt, mit denen dic Kirche einst geschmllckt war. Dicse vielfarbigen
kNalcreien, deren einige gewissenhaft reftauiirt wordcn sind, geben
einen genanen Begriff der alten florentiiiischeii Dekorationcn dcs
12- Iahrhunderts. /c. kck.

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