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Orléans, Elisabeth Charlotte d'; Veltheim, August Ferdinand von [Hrsg.]
Anekdoten vom Französischen Hofe vorzüglich aus den Zeiten Ludewigs des XIV. und des Duc Regent: aus Briefen der Madame d'Orleans Charlotte Elisabeth Herzog Philipp I. von Orleans Wittwe Welchen noch ein Versuch über die Masque de Fer beigefügt ist — Straßburg, 1795 [VD18 14239418]

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https://doi.org/10.11588/diglit.24188#0195
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selber angehet, aber seine Complicen nicht. Den 2ken
Mai. 1719.
iz6) Ms 1z ?rincess6 hat meinen Sohn sehr ge-
trieben, Ms da Mine von v^on wegzuthun; sagt, die
Luft sey ihr dort zu ungesund. Mein Sohn hatte con-
sentirt, daß man sie in ihrer Kutsche mit des Königs
Leibgarde vonv^on nachLllaIon8 sar 830ns bringen sollte.
Sie hatte sich eingebildet, sie würde dort mehr Frey-
heit und nur die Stadt zum Gefängniß haben; ist sehr
verwundert gewesen, daß man sie eben so kurz zu (Salons
halt, als zu v^on. Als sie nach der Ursach gefragt hat,
hat man ihr geantwortet: daß nun alles entdeckt wäre
und daß alle Gefangenen geplaudert hätten. Da ist sie
bestürzt geworden, hat sich doch wieder erhohlt, und ge-
sagt : lVlr. Is One ä'Orlsang crolt gue ze 1s M'i8, p'il
vouloit luivrs me8 conlsil8, ze 1s SONLeillerei mieux
^rre xersouns. Ihr Herr hält sich gar still. Den 4.ten
April. 1719.
IZ7) In des One äs kickeliell Kassette hat man
nichts als verliebte Briefe gefunden. ^Ideroni hat sich
an einen Kerl vertrauet, so ihm vor diesem gedient, und
izt ein Spion von meinem Sohn ist. Dieser hat meinem
Sohn des ^Iberoni Brief gebracht, welchen man gevfnet,
gelesen, abcopirt, wieder fein sauber zugemacht, und
dem kleinen vuc geschickt, welcher darauf geantwortet.
Mein Sohn bat diese Antwort, aber er kann sie nicht
brauchen, weil er in verdeckten Reden spricht. Den 24len
April. 1719.
IZ8)
T
 
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