230 M. VITRUVIUS E B A U K U N S T.
miel halbaclitcii, Diapason und Diatessaron (Undecime); in den
neunten und halbneunteu, Diapason und Diapente (Duode-
cime); in den fünfzehnten, Disdiapason (Doppeloctave). Weder
ein Intervall von zwey Tönen nach einander, (nehrnlich die Sccunde)
kann consoniren, es sey bey Instrumental- oder Yocalmusik; noch
auch die Terz oder Sexte ') oder Septime; sondern, wie oben
gesagt worden, blofs Diatessaron und Diapente (Quarte und
Quinte) und so weiter bis zu Disdiapason (Doppeloctave,) sind, der
Natur der Stimme gemäfs, angenehme Consonanzen, welche aus der
Vereinigung derjenigen Töne, welche im Griechischen Phthongoi '")
heifsen, erzeugt werden.
I) Nach unserer heutigen Theorie werden die Terz und Sexte zu den unvollkommenen
oder weniger beruhigenden Consonanzen gerechnet.
m ) Töne, die gleichsam die Natur angieht, iiehmlieh die im vollkommenen Drey-
* klänge enthalten sind. Wie bekannt, so gieht eine Saite, wenn dieselbe an gewissen Stel-
len leise berührt wird, oder eine Pfeife, wenn in dieselbe nach und nach stärker geblasen
wird , Töne an, die man harmonische Töne —sons harmoniques— oder Flagcolettöne
nennt. Sie folgen den Zahlen nach in dieser Ordnung:
123456 7 0
c e g * « e (**) ■ *
Nach diesen consonirenden Tönen giebt die Natur in der 4ten Oclavc zwischen - con-
sonirenden einen dissonirenden Ton an :
+
8
+
+
+
+-
•5
h
o 10 11 12 13
e à e ■ f g a
Die mit einem -\~ bezeichneten sind consonirend. Diefs ist die eigentliche diatonische Ton-
leiter. Siehe Kirnhergers Kuost des reinen Satzes, üter Th. erste Ahtlieiluug, S.6ft
und 6f)t und von dem mit * bezeichneten (/) die Anmerkung S.2'j im isten Tbeil.
D. 7Ì.
miel halbaclitcii, Diapason und Diatessaron (Undecime); in den
neunten und halbneunteu, Diapason und Diapente (Duode-
cime); in den fünfzehnten, Disdiapason (Doppeloctave). Weder
ein Intervall von zwey Tönen nach einander, (nehrnlich die Sccunde)
kann consoniren, es sey bey Instrumental- oder Yocalmusik; noch
auch die Terz oder Sexte ') oder Septime; sondern, wie oben
gesagt worden, blofs Diatessaron und Diapente (Quarte und
Quinte) und so weiter bis zu Disdiapason (Doppeloctave,) sind, der
Natur der Stimme gemäfs, angenehme Consonanzen, welche aus der
Vereinigung derjenigen Töne, welche im Griechischen Phthongoi '")
heifsen, erzeugt werden.
I) Nach unserer heutigen Theorie werden die Terz und Sexte zu den unvollkommenen
oder weniger beruhigenden Consonanzen gerechnet.
m ) Töne, die gleichsam die Natur angieht, iiehmlieh die im vollkommenen Drey-
* klänge enthalten sind. Wie bekannt, so gieht eine Saite, wenn dieselbe an gewissen Stel-
len leise berührt wird, oder eine Pfeife, wenn in dieselbe nach und nach stärker geblasen
wird , Töne an, die man harmonische Töne —sons harmoniques— oder Flagcolettöne
nennt. Sie folgen den Zahlen nach in dieser Ordnung:
123456 7 0
c e g * « e (**) ■ *
Nach diesen consonirenden Tönen giebt die Natur in der 4ten Oclavc zwischen - con-
sonirenden einen dissonirenden Ton an :
+
8
+
+
+
+-
•5
h
o 10 11 12 13
e à e ■ f g a
Die mit einem -\~ bezeichneten sind consonirend. Diefs ist die eigentliche diatonische Ton-
leiter. Siehe Kirnhergers Kuost des reinen Satzes, üter Th. erste Ahtlieiluug, S.6ft
und 6f)t und von dem mit * bezeichneten (/) die Anmerkung S.2'j im isten Tbeil.
D. 7Ì.