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Vitruvius; Rode, August [Übers.]
Des Marcus Vitruvius Pollio Baukunst (Band 1) — Leipzig, 1796 [Cicognara, 738A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.1721#0297
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FÜNFTES BUCH. XII. KAPITEL. 675

— palvinus— auf, wovon jedoch nur die eine Hälfte horizontal, die
andere aber abhängig zu machen ist. Alsdann errichte man dicht
am Wasser und zu beyden Seilen auf dieser Grundmauer einen ohn-
gefehr anderthalb Fufs breiten I\and bis zur waagrechten Höhe der
horizontalen Fläche, und fülle darauf den Abhang mit Sande aus und
mache ihn also mit dem Rande und der erwähnten Fläche der Grund-
mauer gleich. Ist diefs geschehen, so führe man auf dieser gesamm-
teJO Fläche einen Pfeiler Ton erforderlicher Gräfse auf, und lasse die-
sen, wann er vollendet ist, wenigstens zwey Monate lang trockenen;
alsdann aber breche man den Rand, der den Sand einschliefst, ab,
und wie der Sand in das Wasser rinnet, so wird auch der Pfeiler
nach in das Meer stürzen. Auf solche Weise kann man so weit, als
es nölhig ist, Dämme im Meere fortführen.

Inzwischen oben erwähnter Staub ist ein eigen Geschenk der
Natur für die angezeigte Gegend. An den Orten nun, wo derglei-
chen nicht zu haiien ist, mufs man folgendermaßen verfahren: Man
versenke an dem bestimmten Orte doppelte Kasten —arca,— welche
von den erwähnten Uretern ') und Ketten zusammen gehalten wer-
den; und wann sie festgemacht sind, so trete man Kreide in Riet-
grasenen Kürben —crvmes— hinein. Sobald diese wohl und fest
gestampft, so lege man Wasserschnecken —cochlea— mit Treträdern
—riota,— ingleichen Schopfräder —tympanum171)— an, und schöpfe
und trockene den verschlagenen Raum aus, und grabe innerhalb des
Verschlagcs den Grund. Ist der Boden erdig, so grabe man so lief
bis man auf festen Grund kommt; alsdann mauere man den Grund-

1) Es steht im Teste retali* laîitïis et cnlcnis, olmcrachlet nichts von talulis,
wohl aber von stipitibui oben erwähnt worden ist.

m) Aon diesen Wassennnscliinen siehe unten B. X. K. o. 10. II.

T. B.

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