SIEBENTES BUC II. XII. KATITEL 151
decken sodann die Fässer mit Deckeln zu, damit die Ausdünstung
— epiramentum— des Essigs nicht heraus könne; machen sie nach
Verlauf einer gewissen Zeit -wieder auf, und finden alsdann die Bley-
niassen in Bleyweifs verwandelt.
Auf eben dieselbe Art, nur vermittelst Kupferbleche —lamcllac
aerene^— verfertigen sie den Kupferrost, -welcher Grünspan
heilst.
Verkalkt man Bleyweifs in einem Brennofen, so verändert es
durch die Hitze seine Farbe und wird (künstlich) Sandaraeh,
d.i. Mennig. Eine zufällig entstandene Feuersbrunst r) hat die
Menschen diefs gelehrt: und solcher Sandaraeh taugt weit mehr, als
der natürliche, welcher in Bergwerken gewonnen wird.
DREYZEIINTES KAPITEL.
Purpur — ostrwn. —
Jlzt will ich vom Purpur handeln, welcher von allen Farben die
kostbarste, aber auch dem Auge die allerangcnchmste ist. Man nimmt
denselben aus einer Meerschnecke —conchytlicm marinwn,— welche
nicht minder als alle übrige Gegenstände in der Natur die Bewun-
derung der Beobachter erregt, indem sie nicht an allen Orten, wo
sie gezeugt wird, die nehmliche Farbe hat; sondern solche natür-
licherweise nach dem Sonnenlaufe schattirt —lemperare.— Es spie-
\i) Nehmlich, im Hafen Pirfieus bey Athen, wie riinins Vi.XXXV. 20. uns
leint; wo übrigens, was hier beym V i tr n v künstlicher Sandaraeh heilst, USta genannt
wird.
V. II. B.
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decken sodann die Fässer mit Deckeln zu, damit die Ausdünstung
— epiramentum— des Essigs nicht heraus könne; machen sie nach
Verlauf einer gewissen Zeit -wieder auf, und finden alsdann die Bley-
niassen in Bleyweifs verwandelt.
Auf eben dieselbe Art, nur vermittelst Kupferbleche —lamcllac
aerene^— verfertigen sie den Kupferrost, -welcher Grünspan
heilst.
Verkalkt man Bleyweifs in einem Brennofen, so verändert es
durch die Hitze seine Farbe und wird (künstlich) Sandaraeh,
d.i. Mennig. Eine zufällig entstandene Feuersbrunst r) hat die
Menschen diefs gelehrt: und solcher Sandaraeh taugt weit mehr, als
der natürliche, welcher in Bergwerken gewonnen wird.
DREYZEIINTES KAPITEL.
Purpur — ostrwn. —
Jlzt will ich vom Purpur handeln, welcher von allen Farben die
kostbarste, aber auch dem Auge die allerangcnchmste ist. Man nimmt
denselben aus einer Meerschnecke —conchytlicm marinwn,— welche
nicht minder als alle übrige Gegenstände in der Natur die Bewun-
derung der Beobachter erregt, indem sie nicht an allen Orten, wo
sie gezeugt wird, die nehmliche Farbe hat; sondern solche natür-
licherweise nach dem Sonnenlaufe schattirt —lemperare.— Es spie-
\i) Nehmlich, im Hafen Pirfieus bey Athen, wie riinins Vi.XXXV. 20. uns
leint; wo übrigens, was hier beym V i tr n v künstlicher Sandaraeh heilst, USta genannt
wird.
V. II. B.
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