Tafel XXVI.
Abweichende Tempelgattungen.
Fig. I. Der Tempel nach Toskanischer Art.
D ie Beschreibung Vitruvs (4.7.) ist folgende:
„ Wenn die Stelle, wo der Tempel erbaut wird, in der Länge
„sechs Tlieile misst, so nehme man zu der Breite fünf derselben,
i,Die Länge tlieile man in zwei Hälften, und davon nehme man
„die innere zu dem Zellenraume, diejenige aber, welche der Vor-
„derseite zu liegt, für die Säulenstellung. Ferner tlieile man die
„Breite in zehn 1 heile, und gebe davon den kleineren Zellen a.
„rechts und links, oder anstatt derselben den Flügeln b, je drei
„Tlieile, der mittelsten Zelle c aber die vier übrigen. Der vor
„den Zellen zum Vorhause bestimmte Kaum il werde den Säulen
„so angewiesen, dafs die Ecksäulen vor den Stirnpfeilern, welche
„vorn an den äufsern Wänden anstchen, ihre Stellung erhalten;
„ die beiden mittelsten aber werden gerade über den Scheidewän-
„den, welche zwischen den vortretenden Mauern und der mittlern
„Zelle sich befinden, so gestellt, dafs zwischen den Stirnpfeilern
„und den Vordersäulen in die Mitte derselben gerade über andere
„gesetzt werden. Der untere Durchmesser der Säulen werde sie-
benmal zu ihrer Höhe genommen, die Säulenhöhe aber betrage
„den dritten Theil von der Breite des Tempels, und die Verjün-
gung von oben den vierten Theil des untern Durchmessers. Man
„gebe der Base die Hälfte der untern Säulendicke zur Höhe; hie-
„von erhalte die Plinthe, die zirkelrund zu machen ist, die eine
„Hälfte, und der Pfühl mit dem Riemchen darüber die andere,
„Zur Höhe des Kapitals nehme man die Hälfte der Säulendicke,
„und zur Breite der Platte die ganze untere Säulendicke. Man
„tlieile die Höhe des Kapitals in drei Tlieile, wovon die Platte
„den einen, der Wulst den andern und der Hals mit den Riem-
„ eilen den dritten erhalten soll. ”
„lieber die Säulen werden gekuppelte Balken gelegt von jener
„Höhe, welche die Gröfse des Baues erheischt. Die Breite die-
ser gekuppelten Balken aber betrage die Stärke der Säulen am
„obersten Durchmesser des Halses, und sie sind mit Döbeln und
„Schwalbenschwänzen zu verbinden (Taf. 9. Fig. 4.), doch so,
„dafs ein Raum von zwei Fingern zwischen denselben bleibt; denn
„ wenn sie sich berühren, und der Luft keinen Durchzug verstatten,
„so erhitzen sie sich und verfaulen bald. Leber die Hauptbalken
„und die Wände kommen die Deckenbalken zu liegen in der
„Weite eines Viertels der Säulenhöhe einer von dem andern und
„mit vorragenden Köpfen an den äufsern Seiten. (Man sehe Taf. 9.
„Fig. 4 u. 5.) An den Stirnen dieser Balkenköpfe entlang ist
„eine Bretterverkleidung anzunageln und darüber das Giebelfeld
„entweder in Mauerwerk oder in Holz anzulegen, dafs der Ab-
„hang dem Di'ittel des fertigen Daehes entspricht.”
Fig. II. Der Tempel Pseudoperipteros.
Eine andere Tempelgattung bestimmt Vitruv (4. 7.) auf fol-
gende Weise:
„Andere, die Tcmpelwände wegrückend, bringen dieselben in
„den Zwischenweiten der Säulen an, und indem so der Säulen-
„gang um den Tempel wegfällt, gewinnt das Innere der Zelle um
„so mehr an Erweiterung. Auf diese Weise entstand die Gattung
„Pseudoperipteros, wobei man übrigens alle andere Verhältnisse
„und Maafse von dem wahren Peripteros beibehält.”
(II.) Ist ein solcher Pseudoperipteros Eustylos (mittlere In-
tercolumnium 2i D.). Die Länge des Tempelhauses ist auf die-
selbe Weise bestimmt, wie an dem Peripteros, nur dafs die Sei-
tenmauern bis an die Halbsäulen hinausgerückt sind,
Runde Tempel.
Fig.111. „DerMonopteros hat einen Unterbau und eineTreppe von
„dem Di’ittel seines Durchmessers hoch. Auf diesem Unterbau
„werden die Säulen errichtet, so hoch, als der Durchmesser des
„Unterbaues von einem Rande zum andern breit ist. und diese
„Höhe mit Kapitäl misst zehnmal die Dicke der Säule. Der
„Hauptbalken hat eine halbe Säulendicke zur Höhe, und der Fries
„und das Uebrige die gewöhnlichen Verhältnisse.
Man tlieile den Durchmesser des Unterbaues ab in zehn
Tlieile, so ist einer davon der Diameter der Säule; dann nehme
man | Diara., trage sie von b nach d und beschreibe mit cd aus
c einen Kreis, welcher die Mittellinie ist, worauf die Säulen zu
stehen kommen. Ferner nehme man 1 * Diam. der Säule und
trage sie auf dieser Linie von e nach f und g-; so sind g und f
die Mittelpunkte der zwei vordem Säulen, (um den Eingang brei-
ter zu mechen) den übrigen Theil des Kreises g df theiie man in
neun Theiie, welche Theilung die Mittelpunkte für die übrigen
Säulen sind und nun können gezeichnet werden. Im Aufrifs A
werden die Säulen mit Base und Kapitäl zehn Diameter hoch,
der Architrab \ Diam. u. s. w. Im Durchschnitt B wird das In-
nere der Kuppel auf den Architrab gesetzt, und aus dem Punkte
g mit gh als Radius ein Halbkreis beschrieben. Die Basen wer-
den rund und ohne Plinthe gemacht. Die runden Tempel müssen
immer von Korinthischer Ordnung sein.
Fig. IV. Peripteros.
„Ist aber der Tempel ein Peripteros. so werden zwei Stufen
„und der Unterbau gelegt. Darauf errichte man die Zellenmauer
„in einem Abstande von dem Rande des Unterbaues ungefähr ein
„Fünftel der Breite — des ganzen Unterbaues, — die Dicke der
„Mauer mitgerechnet, und in der Mitte befinde sich die Thüre für
„den Zugang. Die Zelle selbst sei im Durchmesser, die Wände
„und der Umgang nicht mitgerechnet, so breit als die Säule über
„dem Unterbau hoch ist. Diese Säulen um die Zelle haben die-
selben Verhältnisse (wie die vom Monopteros). Bei der Da-
„chung in der Mitte beobachte^ man, dafs die Höhe der Kuppel —
„aufser der Blume — die Hälfte von dem Durchmesser des gan-
„zen Baues betrage. Die Blume aber habe die Gröfse vom Säu-
„lenkapitäl aufser dem Fufse, Alles übrige ist nach den üblichen
„Verhältnissen zu machen.
Der Tempel kann auf folgende Weise construirt werden: Man
theiie den Durchmesser «5 in fünf Theiie und nehme drei davon
zum innern Durchmesser (1.4.) der Zelle. Dann theiie man die-
sen (innern Durchmesser) in zehn Theiie, wovon einer der Dia-
meter der untern Säule ist. INimmt man nun f von diesem Dia-
meter und trägt diese von a nach h. beschreibt mit cb als Ra-
dius aus c als Mittelpunkt einen Kreis, so ist dieser die Mittelli-
nie, worauf die Säulen zu stehen kommen. Theilt man nun die-
sen Kreis in achtzehn Theiie. so erhält man die Mittelpunkte der
Säulen, die nun wie die vorigen gezeichnet werden. Die Säulen
im Aufrifs A sind zehn Diameter hoch, die Base und das Kapi-
täl mit inbegriffen, der Architrab | Diam. u. s. w.
Zeichnet man den mittlern Durchschnitt B, so steht die Kup-
pel auf dem Architrab; gh ist der Radius, womit der Halbkreis
aus g als Mittelpunkt beschrieben wird, und das Innere der Kup-
fiel bestimmt. Die Thüre ist Attisch und wird nach den gewöhn-
ieilen Verhältnissen gezeichnet; auf den Seiten der Thüre befin-
den sich Fenster, wie in dem Tempel der Vesta zu Tivoli. Oben
über dem Gebälke werden Stufen i angebracht, welche zur Wie-
derlage der Kuppel dienen. Die Bedeckung des Säulenganges sehe
man in der 7. Fig. Taf. VIII.
Man kann auch nach dieser Konstruction die Tempel berech-
nen und in Zahlen die Maafse bestimmen.
Soll das Innere der Kuppel in Cassetten eingetheilt werden,
so möchte vielleicht folgende Aufgabe nicht überflüssig sein:
Aufgabe, eine Kuppel in Cassetten einzulheilen.
Fig. V. Es ist der Grundrifs KOP' und der Aufrifs CAB
des mittlern Vertikal-Durchschnittes eines Kuppelgewölbes gege-
ben; es sei die Eintheilung der Cassetten und Rippen in der Art
auf der innern Oberfläche der Viertelkugel zu verzeichnen, dafs
in jedem der aus vier Kreislinien entstehenden Trapezen ein Kreis
eingeschrieben werden könne.
KOT sei der Grundrifs einer Reihe Cassetten, und TOv
der Grundrifs einer Rippe.
V on den Halbirungspunkten a. u der Bogen K T. Ty ziehe
man oj, uv senkrecht auf OK, OT, von dem Mittelpunkte D
die DF senkrecht auf AB — as, und die DE = uv Man
nehme nun die Linie GH, welche den Theil ohne Cassetten be-
gränzt, willkührlich an, vereinige den Punkt II mit dem Punkte F,
führe DL der FII gleichlaufend, und mache die ML gleich der
LH-, auf ähnliche Art vereinige man den Punkt M mit dem Punkte#,
ziehe die DP der EM gleichlaufend, und mache die PQ gleich
der PM. Führt man dann die beiden Horizontallinien MN, QR:
so werden diese beiden die gesuchte Eintheilung geben. *)
*) Diese Construction hat zuerst Herr Prof. Bordoni gege-
ben und der Beweis dieser so einfachen Auflösung ist:
rp n r — R Sin. - GH
an°' Cos. CH -f- Sin. aOs.
Abweichende Tempelgattungen.
Fig. I. Der Tempel nach Toskanischer Art.
D ie Beschreibung Vitruvs (4.7.) ist folgende:
„ Wenn die Stelle, wo der Tempel erbaut wird, in der Länge
„sechs Tlieile misst, so nehme man zu der Breite fünf derselben,
i,Die Länge tlieile man in zwei Hälften, und davon nehme man
„die innere zu dem Zellenraume, diejenige aber, welche der Vor-
„derseite zu liegt, für die Säulenstellung. Ferner tlieile man die
„Breite in zehn 1 heile, und gebe davon den kleineren Zellen a.
„rechts und links, oder anstatt derselben den Flügeln b, je drei
„Tlieile, der mittelsten Zelle c aber die vier übrigen. Der vor
„den Zellen zum Vorhause bestimmte Kaum il werde den Säulen
„so angewiesen, dafs die Ecksäulen vor den Stirnpfeilern, welche
„vorn an den äufsern Wänden anstchen, ihre Stellung erhalten;
„ die beiden mittelsten aber werden gerade über den Scheidewän-
„den, welche zwischen den vortretenden Mauern und der mittlern
„Zelle sich befinden, so gestellt, dafs zwischen den Stirnpfeilern
„und den Vordersäulen in die Mitte derselben gerade über andere
„gesetzt werden. Der untere Durchmesser der Säulen werde sie-
benmal zu ihrer Höhe genommen, die Säulenhöhe aber betrage
„den dritten Theil von der Breite des Tempels, und die Verjün-
gung von oben den vierten Theil des untern Durchmessers. Man
„gebe der Base die Hälfte der untern Säulendicke zur Höhe; hie-
„von erhalte die Plinthe, die zirkelrund zu machen ist, die eine
„Hälfte, und der Pfühl mit dem Riemchen darüber die andere,
„Zur Höhe des Kapitals nehme man die Hälfte der Säulendicke,
„und zur Breite der Platte die ganze untere Säulendicke. Man
„tlieile die Höhe des Kapitals in drei Tlieile, wovon die Platte
„den einen, der Wulst den andern und der Hals mit den Riem-
„ eilen den dritten erhalten soll. ”
„lieber die Säulen werden gekuppelte Balken gelegt von jener
„Höhe, welche die Gröfse des Baues erheischt. Die Breite die-
ser gekuppelten Balken aber betrage die Stärke der Säulen am
„obersten Durchmesser des Halses, und sie sind mit Döbeln und
„Schwalbenschwänzen zu verbinden (Taf. 9. Fig. 4.), doch so,
„dafs ein Raum von zwei Fingern zwischen denselben bleibt; denn
„ wenn sie sich berühren, und der Luft keinen Durchzug verstatten,
„so erhitzen sie sich und verfaulen bald. Leber die Hauptbalken
„und die Wände kommen die Deckenbalken zu liegen in der
„Weite eines Viertels der Säulenhöhe einer von dem andern und
„mit vorragenden Köpfen an den äufsern Seiten. (Man sehe Taf. 9.
„Fig. 4 u. 5.) An den Stirnen dieser Balkenköpfe entlang ist
„eine Bretterverkleidung anzunageln und darüber das Giebelfeld
„entweder in Mauerwerk oder in Holz anzulegen, dafs der Ab-
„hang dem Di'ittel des fertigen Daehes entspricht.”
Fig. II. Der Tempel Pseudoperipteros.
Eine andere Tempelgattung bestimmt Vitruv (4. 7.) auf fol-
gende Weise:
„Andere, die Tcmpelwände wegrückend, bringen dieselben in
„den Zwischenweiten der Säulen an, und indem so der Säulen-
„gang um den Tempel wegfällt, gewinnt das Innere der Zelle um
„so mehr an Erweiterung. Auf diese Weise entstand die Gattung
„Pseudoperipteros, wobei man übrigens alle andere Verhältnisse
„und Maafse von dem wahren Peripteros beibehält.”
(II.) Ist ein solcher Pseudoperipteros Eustylos (mittlere In-
tercolumnium 2i D.). Die Länge des Tempelhauses ist auf die-
selbe Weise bestimmt, wie an dem Peripteros, nur dafs die Sei-
tenmauern bis an die Halbsäulen hinausgerückt sind,
Runde Tempel.
Fig.111. „DerMonopteros hat einen Unterbau und eineTreppe von
„dem Di’ittel seines Durchmessers hoch. Auf diesem Unterbau
„werden die Säulen errichtet, so hoch, als der Durchmesser des
„Unterbaues von einem Rande zum andern breit ist. und diese
„Höhe mit Kapitäl misst zehnmal die Dicke der Säule. Der
„Hauptbalken hat eine halbe Säulendicke zur Höhe, und der Fries
„und das Uebrige die gewöhnlichen Verhältnisse.
Man tlieile den Durchmesser des Unterbaues ab in zehn
Tlieile, so ist einer davon der Diameter der Säule; dann nehme
man | Diara., trage sie von b nach d und beschreibe mit cd aus
c einen Kreis, welcher die Mittellinie ist, worauf die Säulen zu
stehen kommen. Ferner nehme man 1 * Diam. der Säule und
trage sie auf dieser Linie von e nach f und g-; so sind g und f
die Mittelpunkte der zwei vordem Säulen, (um den Eingang brei-
ter zu mechen) den übrigen Theil des Kreises g df theiie man in
neun Theiie, welche Theilung die Mittelpunkte für die übrigen
Säulen sind und nun können gezeichnet werden. Im Aufrifs A
werden die Säulen mit Base und Kapitäl zehn Diameter hoch,
der Architrab \ Diam. u. s. w. Im Durchschnitt B wird das In-
nere der Kuppel auf den Architrab gesetzt, und aus dem Punkte
g mit gh als Radius ein Halbkreis beschrieben. Die Basen wer-
den rund und ohne Plinthe gemacht. Die runden Tempel müssen
immer von Korinthischer Ordnung sein.
Fig. IV. Peripteros.
„Ist aber der Tempel ein Peripteros. so werden zwei Stufen
„und der Unterbau gelegt. Darauf errichte man die Zellenmauer
„in einem Abstande von dem Rande des Unterbaues ungefähr ein
„Fünftel der Breite — des ganzen Unterbaues, — die Dicke der
„Mauer mitgerechnet, und in der Mitte befinde sich die Thüre für
„den Zugang. Die Zelle selbst sei im Durchmesser, die Wände
„und der Umgang nicht mitgerechnet, so breit als die Säule über
„dem Unterbau hoch ist. Diese Säulen um die Zelle haben die-
selben Verhältnisse (wie die vom Monopteros). Bei der Da-
„chung in der Mitte beobachte^ man, dafs die Höhe der Kuppel —
„aufser der Blume — die Hälfte von dem Durchmesser des gan-
„zen Baues betrage. Die Blume aber habe die Gröfse vom Säu-
„lenkapitäl aufser dem Fufse, Alles übrige ist nach den üblichen
„Verhältnissen zu machen.
Der Tempel kann auf folgende Weise construirt werden: Man
theiie den Durchmesser «5 in fünf Theiie und nehme drei davon
zum innern Durchmesser (1.4.) der Zelle. Dann theiie man die-
sen (innern Durchmesser) in zehn Theiie, wovon einer der Dia-
meter der untern Säule ist. INimmt man nun f von diesem Dia-
meter und trägt diese von a nach h. beschreibt mit cb als Ra-
dius aus c als Mittelpunkt einen Kreis, so ist dieser die Mittelli-
nie, worauf die Säulen zu stehen kommen. Theilt man nun die-
sen Kreis in achtzehn Theiie. so erhält man die Mittelpunkte der
Säulen, die nun wie die vorigen gezeichnet werden. Die Säulen
im Aufrifs A sind zehn Diameter hoch, die Base und das Kapi-
täl mit inbegriffen, der Architrab | Diam. u. s. w.
Zeichnet man den mittlern Durchschnitt B, so steht die Kup-
pel auf dem Architrab; gh ist der Radius, womit der Halbkreis
aus g als Mittelpunkt beschrieben wird, und das Innere der Kup-
fiel bestimmt. Die Thüre ist Attisch und wird nach den gewöhn-
ieilen Verhältnissen gezeichnet; auf den Seiten der Thüre befin-
den sich Fenster, wie in dem Tempel der Vesta zu Tivoli. Oben
über dem Gebälke werden Stufen i angebracht, welche zur Wie-
derlage der Kuppel dienen. Die Bedeckung des Säulenganges sehe
man in der 7. Fig. Taf. VIII.
Man kann auch nach dieser Konstruction die Tempel berech-
nen und in Zahlen die Maafse bestimmen.
Soll das Innere der Kuppel in Cassetten eingetheilt werden,
so möchte vielleicht folgende Aufgabe nicht überflüssig sein:
Aufgabe, eine Kuppel in Cassetten einzulheilen.
Fig. V. Es ist der Grundrifs KOP' und der Aufrifs CAB
des mittlern Vertikal-Durchschnittes eines Kuppelgewölbes gege-
ben; es sei die Eintheilung der Cassetten und Rippen in der Art
auf der innern Oberfläche der Viertelkugel zu verzeichnen, dafs
in jedem der aus vier Kreislinien entstehenden Trapezen ein Kreis
eingeschrieben werden könne.
KOT sei der Grundrifs einer Reihe Cassetten, und TOv
der Grundrifs einer Rippe.
V on den Halbirungspunkten a. u der Bogen K T. Ty ziehe
man oj, uv senkrecht auf OK, OT, von dem Mittelpunkte D
die DF senkrecht auf AB — as, und die DE = uv Man
nehme nun die Linie GH, welche den Theil ohne Cassetten be-
gränzt, willkührlich an, vereinige den Punkt II mit dem Punkte F,
führe DL der FII gleichlaufend, und mache die ML gleich der
LH-, auf ähnliche Art vereinige man den Punkt M mit dem Punkte#,
ziehe die DP der EM gleichlaufend, und mache die PQ gleich
der PM. Führt man dann die beiden Horizontallinien MN, QR:
so werden diese beiden die gesuchte Eintheilung geben. *)
*) Diese Construction hat zuerst Herr Prof. Bordoni gege-
ben und der Beweis dieser so einfachen Auflösung ist:
rp n r — R Sin. - GH
an°' Cos. CH -f- Sin. aOs.