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Vöge, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin [Contr.]
Beschreibung der Bildwerke der christlichen Epochen (1, [Text]): Die Elfenbeinbildwerke — Berlin: Georg Reimer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.55155#0093
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Niederlande

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Eva steht nackt mit gelöstem, über die rechte Schulter
fallendem Haar vor einem Grasbüschel; die rechte Hand
legt sie auf die Brust, während sie in der gesenkten Linken
den Apfel hält. — Vgl. eine Broncestatuette derselben Kom-
position, die aus der Sammlung Felix (Abb. im Kölner
Auktionskatalog) in die Sammlung Thewalt gekommen ist.
178. (568). Niederländisch, um 1500.
Allegorie der Vergänglichkeit.
Elfenbein. Die Figuren des Inneren H. 0,07, das Ge-
häuse (ohne den modernen Aufsatz) 0,10. Im Boden drei
Bohrungen und am Rande drei, jetzt mit Speckstein aus-
gefüllte Einschnitte. — Kunstkammer; erworben 1853.
In dem kreisrunden, unten profilierten, oben mit einem
Ornamentstreifen (Bogenfries mit Palmette) versehenen Gehäuse
auf einer Seite ein offener gothischer Bogen, durch den
man in das auf drehbarer Scheibe ruhende Innere blickt, in
welchem sich in drei Arkaden drei Figürchen befinden, die
nach einander sichtbar gemacht werden können: Eine junge
Frau in modischer Tracht, die auf der linken Hand einen
Vogel hält, den sie mit der rechten füttert; ein nacktes Weib
mit Kopfhaube und Pantoffeln an den Füfsen, das mit der
Rechten ein von der Haube ausgehendes Tuch über den
Leib deckt, in der Linken eine Blume vor der Brust hält,
rechts neben ihr liegt ein Löwe; ein Gerippe mit Haut-
fetzen, von Würmern durchwühlt, mit einem Tuch um den
Körper, in der Rechten eine Schaufel, in der Linken einen
Pfeil, um den sich ein Spruchband windet mit der Inschrift:
COGITA MO RI. — Das Gehäuse bildete vielleicht ursprüng-
lich den Untersatz für ein Kruzifix oder R.eliquiar.
179. (566). Niederländisch, um 1500.
Platte eines gothischen Altärehens mit der
K r ö n u n g M a r i ä.
Hochrelief. Elfenbein. H. 0,068, Br. 0,055, wohl ur-
sprünglich das Mittelstück eines Triptychons, Einzelheiten
abgestofsen. Oben beschnitten. — Erworben 1835 (Samm-
lung Nagler).
Auf zierlich durchbrochenem Gestühl (thronen links und
rechts Gottvater und Christus, die Krone über dem Haupt
der Maria haltend, die in Vorderansicht in der Mitte kniet,
die (fehlenden) Hände zum Gebet zusammengelegt; ihr
Mantel deckt mit reichem Gefältel den Boden. Ueber
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