Familie wird rechts und links je durch einen Laubbaum flankiert,
deren Blattwerk verschiedenartig gestaltet ist. Neben dem linken erhebt
sich ein Palmbaum, der sich im Blattwedelansatz heftig niederbiegt
und seine dicken, ananasähnlichen Früchte anbietet, ohne jedoch Be-
achtung zu finden.
Auf dem St. Wolf gang-Altar des Michael Pacher gibt es rechts
einen ganzen Palmenhain, reich an Früchten, unaufdringlich in die
Landschaft eingefügt128).
Ein schuppiger Palmstamm, der seine fruchtschweren Wedel leise
neigt, erhebt sich ganz links auf dem Dürer-Holzschnitt des Marien-
lebens40).
Ebendorthin, vor eine andere Baumgruppe, stellt ihn Apt auf
dem Reblinger Altar in Kaufbeuren von 1 5 1 848).
Auch der des Jüngeren Holbein auf dem kleinen Metallschnitt von
1520 wölbt von links her seinen fruchttragenden Wipfel über die
Fliehenden. Auf dem großen von 152250) ist der Schuppenstamm
mehr nach der Mitte zu gerückt.
Eine untergeordnete Rolle spielt das Palmenwunder in der Biblia
Pauperum und im Speculum Humanae Salvationis. Es ist hier zu
Gunsten des Götzensturzes zurückgedrängt. Cornell129) sagt: „Ein
Baum kommt in München, clm 23426 und in Rom vor; seine ein-
fache Form spricht aber nicht dafür, daß er den aus der Legende
bekannten vorstellen soll, dessen Aeste sich herunterbogen.“ — Ich
kenne die angeführten Handschriften nicht, trotzdem glaube ich, daß
es sich doch wohl um eine Andeutung des Palmwunders handelt,
denn gerade in der „einfachen Form“ haben wir auf den früheren
Stücken das Symbol für das Wunder angetroffen. Derartige Bäume
gibt es übrigens auch noch in verschiedenen anderen Handschriften.
In der Konstanzer Handschrift130) erhebt sich rechts vor den Fliehen-
den ein niedriges, knorriges Stämmchen, das ein dreigefiedertes, wieder
je in drei Spitzen auslaufendes, ahornblattähnliches Gebilde trägt, das
auf jeden Fall als Symbol für den Wunderbaum anzusprechen ist.
Auch in der xylographischen Ausgabe, um 1 460181) stehen links
ein Laubbaum und rechts ein Palme, die deutlich einen Zweig herab-
hängen läßt.
Die prächtige, auf Goldgrund gemalte Handschrift von 1480
(Heidelberg, Pal. Germ. 148)132) bringt ihn auf der „Rückkehr aus
Aegypten“, hinter der Familie133).
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deren Blattwerk verschiedenartig gestaltet ist. Neben dem linken erhebt
sich ein Palmbaum, der sich im Blattwedelansatz heftig niederbiegt
und seine dicken, ananasähnlichen Früchte anbietet, ohne jedoch Be-
achtung zu finden.
Auf dem St. Wolf gang-Altar des Michael Pacher gibt es rechts
einen ganzen Palmenhain, reich an Früchten, unaufdringlich in die
Landschaft eingefügt128).
Ein schuppiger Palmstamm, der seine fruchtschweren Wedel leise
neigt, erhebt sich ganz links auf dem Dürer-Holzschnitt des Marien-
lebens40).
Ebendorthin, vor eine andere Baumgruppe, stellt ihn Apt auf
dem Reblinger Altar in Kaufbeuren von 1 5 1 848).
Auch der des Jüngeren Holbein auf dem kleinen Metallschnitt von
1520 wölbt von links her seinen fruchttragenden Wipfel über die
Fliehenden. Auf dem großen von 152250) ist der Schuppenstamm
mehr nach der Mitte zu gerückt.
Eine untergeordnete Rolle spielt das Palmenwunder in der Biblia
Pauperum und im Speculum Humanae Salvationis. Es ist hier zu
Gunsten des Götzensturzes zurückgedrängt. Cornell129) sagt: „Ein
Baum kommt in München, clm 23426 und in Rom vor; seine ein-
fache Form spricht aber nicht dafür, daß er den aus der Legende
bekannten vorstellen soll, dessen Aeste sich herunterbogen.“ — Ich
kenne die angeführten Handschriften nicht, trotzdem glaube ich, daß
es sich doch wohl um eine Andeutung des Palmwunders handelt,
denn gerade in der „einfachen Form“ haben wir auf den früheren
Stücken das Symbol für das Wunder angetroffen. Derartige Bäume
gibt es übrigens auch noch in verschiedenen anderen Handschriften.
In der Konstanzer Handschrift130) erhebt sich rechts vor den Fliehen-
den ein niedriges, knorriges Stämmchen, das ein dreigefiedertes, wieder
je in drei Spitzen auslaufendes, ahornblattähnliches Gebilde trägt, das
auf jeden Fall als Symbol für den Wunderbaum anzusprechen ist.
Auch in der xylographischen Ausgabe, um 1 460181) stehen links
ein Laubbaum und rechts ein Palme, die deutlich einen Zweig herab-
hängen läßt.
Die prächtige, auf Goldgrund gemalte Handschrift von 1480
(Heidelberg, Pal. Germ. 148)132) bringt ihn auf der „Rückkehr aus
Aegypten“, hinter der Familie133).
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