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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (Juli bis September)

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Nr. 148 - Nr. 173 (1. Juli - 30. Juli)
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Seite 2

Montag, den 11. Juli 1932.

2. Zahrg. / Nr. 156

Zentrumsjournaille glauben würde. Es ist
das persönliche Pech des Zentrums, daß der
augenblicklich amtierende Kanzler nicht
Brüning, sondern Papen heißt, daß er nichk
anerkannter Zentrumsmann ist, sondern
„nur" päpstlicher Geheimkämmerer. —
Wer den Poungplan als „großen Fort-
schritt" bezeichnete, wie Zentrum, SPD.,
Demokraten usrv., der hat das Recht ver-
wirkt, auf Herrn v. Papen mit Steinen zu
werfen.
Wir haben zu Lausanne abschließend zu
bemerken:
Herr v. Papen hak sich, sei es gewollt, sei
es ungewollt von Herriot einwickeln lassen.
Wir teilen nicht seine Besorgnisse wegen
einer eventueller Vertagung der Konferenz.
Papens Außenpolitik ist die Fortsetzung
jener „Politik des kleineren Nebels".
Deutschland wird erst dann auf internatio-
nalen Konferenzen vollwertig vertreten sein,
wenn eine deutsche Delegation dort ist, die
um jeden Preis an den deutschen For-
derungen festhält, besonders aber dann, wenn
sie, wie im vorliegenden Falle auch außer-
halb der deutschen Reichsgrenzen für eine
solche Haltung Unterstützung findet.
Wir lehnen Lausanne ab!
Und Herr von Papen möge sich im kom-
menden Reichstag eine Mehrheit suchen,
für die Annahme der 3 Milliarden Zahlung,
aber eine Mehrheit ohne die NSDAP., daß
er die findet, bezweifeln wir.
Wer in Deutschland weder Geld noch
Mut findet, um grundsätzliche Maßnahmen
gegen die deutsche Arbeitslosigkeit zu finan-
zieren, der hat das Recht verwirkt, ein
Versprechen auf Zahlung von 3 Milliarden
an das Ausland zu geben — und selbst, wenn
die Bezahlung dieses Betrages auf 40 Jahre
verteilt ist!
Heute noch zeigt sich das Zentrum des-
perat, während die SPD. im „Vorwärts"
aus ihrer Befriedigung über Lausanne keinen
Hehl macht.
Nach den Wahlen werden wir es erleben,
daß das Zentrum wie beim Poungplan
jeden als Feind Deutschlands beschimpft, der
sich nicht zur Annahme des Lausanner Ver-
trags bereit findet.
So wird der schwarze Volksbetrug aus-
sehen. Was Papen treibt, ist Fortsetzung
Brüning'scher Außenpolitik! Wir National-
sozialisten denken nicht daran uns zu einer
Billigung bereitzufinden. Und wenn irgend
jemand in Deutschland dem Irrtum ver-
fallen sollte, die NSDAP, werde um den
Preis der Demonstrationsfreiheit oder der
Genehmigung der SA. und SS. außenpoli-
tische Interessen des deutschen Volkes ver-
raten, so täuscht man sich!

WM du WUStNtMWnttt
W lt.Wi / Aufgehobener Feiertag
Darmstadt, 8. Juli.. Im Verlauf der
Landkagssihung wurde u. a. ein national-
sozialistischer Antrag auf Aufhebung des
Verfassungsfeiertages in Hessen angenom-
men. Der Präsident vertagte schließlich den
Landtag auf den 14. Juli. Auf der Tages-
ordnung steht lediglich die Wahl des Staats-
präsidenten.
SmMkt den M sm« die Mir
(Fortsetzung von Seite 1)
Kreide-, Klebe-, Malkolonnen «nd Stempel-
trupps.
Den Klebekolonnen und Stempeltrupps
sind auch noch weitergehende Aufgaben zu-
gedacht.
Die Vorbereitung der revolutionären
Maffenstimmung
soll u. a. durch grauenhafte Verunzierung
unseres Städte- und Landschafksbildes be-
trieben werden. Als einfachste Form wird
angeregt,
„daß jeder Genosse ein Stück Kreide bei
sich führt und ,dann losmalt'. Die Klebe-
kolonnen müssen jedes gegnerische Pla-
kat mit dem Abzeichen der antifaschisti-
schen Aktion und mit bolschewistischen
Losungen beklexen. Die gleiche Aufgabe
fällt den Skempelkrupps zu, die mit hand-
tellergroßen Stempeln ausgeskakkek wer-
den. Malkolonnen haben Plakate, Mau-
ern, Skraßenpflasker, Eisenbahnschranken,
Brücken, Schornsteine, Güterwagendächer,
Lastautos und Trambahnwagen mit Pa-
rolen zu verschmieren, wobei besonders
bevorzugt werden mutz:
„Generalstreik schlägt Papen-
diktakur!"
Die letzten Zweifel über das Ziel dieses
Kampfrufes zerstreuen die
Hauptpunkte zur Auslösung von
Aktionen:
„Schlutz mit der Klotzen Wahlagitation"
Zeigen wir, wo und wie die Aktionen
ausgelöst werden können! Konzentration

2VVVVV im Berliner Lustgarten
Graf Helldorf und Dr. Goebbels klagen die Negierung Papen an

Der Gau Groß-Berlin der NSDAP,
veranstaltete am Sonnabend einen Massen-
aufmarsch. Eine riesige Menschenmenge
füllte den weiten Platz zwischen Schloß, Dom
und Museum und hielt auch noch die Zu-
gangsstraßen dicht besetzt. Die SA.-Abtei-
lungen marschierten in acht Kolonnen ge-
schlossen aus den verschiedenen Stadtteilen
an und nahmen mit umflorten Standarten
und Fahnen Aufstellung. Flugzeuge mit
dem Hakenkreuz überflogen den Lustgarten.
Rund 200 000 Personen haben an der Kund-
gebung teilgenommen, darunter 25 000 SA>-
Leute.
Nachdem die Kapellen nationalsozialistische
Kampflieder und das Deutschlandlied gespielt
hakten, sprachen von der Schloßrampe aus
der Berliner SA.-Führer Graf Helldorf und
der Gauleiter Dr. Goebbels.
Graf HMHorf
hielt eine scharfe Anklagerede gegen die
Reichsregierung. Er erklärte: Als das Ka-
binett Brüning durch die Regierung Papen
ersetzt wurde, wurden diesem neuen Kurs von
weiten Kreisen Vertrauenskundgebungen
entgegengebrachk. Wir Nationalsozialisten
haben von vornherein erklärt, daß wir die
neue Regierung nach ihren Taten beurteilen
würden. Jetzt halten wir den Tag für ge-
kommen, um zu sagen, was wir für richtig
halten. Reichskanzler von Papen hak in
unbegreiflicher Schwäche in Lausanne Vor-
schläge gukgeheißen, die wir Nationalsozia-
listen niemals gutheitzen würden. Das
außenpolitische Versagen dieses Kabinetts
wird in den Schatten gestellt durch die inner-
politischen Regierungskunststücks des Mi-
nisters von Gayl. Man hak nichts dagegen
unternommen, daß die SA.-Männer auf das
gemeinste verleumdet werden. Man hak
behauptet, ihre Uniformen würden von den
Geldern bezahlt, die man den Kriegshinter-
bliebenen und Rentnern gekürzt habe (Pfui-
Rufe). Immer unverschämter wird die
Sprache gegen das erwachende Deutschland.
Alles das sieht Herr von Gayl mit Seelen-
ruhe an.
Wir machen diesen Minister verant-
wortlich für jeden verwundeten «nd
getöteten SA.-Kameraden.
Nur seiner Schwäche ist es zu verdanken,
daß wir in kurzer Zeit in Berlin zwei Tote
und 50 Schwerverletzte zu verzeichnen haben.
Wir rufen von dieser Stelle dem Reichs-
innenminister zu: Wenn die SA. nicht wäre,
dann würden heute die roten Horden unter
den Linden «nd am Brandenburger Tor ihr
Unwesen treiben. Das Kabinett nannte sich
das Kabinett der nationalen Konzentration:
daraus ist ein Kabinett der nationalen
Schwäche geworden. Schlimmer denn je
treibt Rotmord sein Unwesen in Deutsch-
land. Die SA. wollte jetzt nach jahrelangem
und verzweifeltem Ringen endlich einmal
über die Linden ziehen, am Denkmal Fried-
richs des Großen ihre Standarten und Fah-
nen senken und im Vorbeimarsch dem ober-
sten Führer ihren Gruß entbieten. Diesen
geplanten Vorbeimarsch hak der Minister
aller Kräfte auf die strategisch wichtigen
Stellen. Alle Kräfte müssen im Sturm
auf Betrieb-Slempelstelle-Land eingesetzt
werden. Schluß mit dem alten abge-
latschten Trott! Der Kampf gegen die
offene faschistische Papen-Diktatur ver-
langt Anwendung außergewöhnlicher mo-
bilisierender Maßnahmen!"
Für die Propagierung dieser Maß-
nahmen werden die Sommermonate als be-
sonders geeignet bezeichnet. In den „Gar-
tenlokalen, Freibädern, Spielwiesen und
Parks, auf den Sportplätzen und in den
Schrebergärten" sind die Massen am wirk-
samsten mit der revolutionären Agitation
zu erfassen.
„Eine Agitrop.-Stoßbrigade, die zu-
sammengesetzt ist aus beschlagenen Dis-
kussionsrednern, einigen Literaturver-
käufern, Straßenmusikanten und sonstigen
Anreitzertrupps kann hier guten Erfolg
erzielen. Diskussions-Stoßbrigaden aus
Erwerbslosen können außerdem vorbild-
liche Agitation leisten an Betrieben,
Stempelstellen, Plakatsäulen, Zeitungs-
kästen, bei Demonstrations-Sammelstellen,
bei der Haus- und Hofagikakion und der
Landagitakion. Jeder Stoßbrigadler muß
dabei Abonnementsscheine für die kom-
munistische Presse herausholen und durch
Verkauf von Massenbroschüren den Au-
genblickserfolg der Diskussion unter-
mauern."
Das Hauptgewicht ist dabei auf
die Erzielung von Massenversammlungen
zu legen, für die während des Reichstags-
wahlkampfes außer den bereits angeführten
Stellen auch in den Mietkasernenblocks und

verboten. Wir haben nach jahrzehnke-
l langen Kämpfen keine Veranlassung, das
braune Ehrenkleid des neuen Deutschland
in Nebenstraßen zu verstecken.
Wir wollen alles oder nichts.
Deshalb ist der SA.-Apell abgesagt worden.
Wir werden aber durch das Brandenburger
Tor marschieren, wenn Deutschland von Na-
tionalsozialisten regiert wird. Wir ver-
langen, daß dieses Ministerium der natio-
nalen Ohnmacht einem Kabinett von deut-
schen Kämpfern Platz macht, und daß Mi-
nister von Gayl von seinem Posten ver-
schwindet.
Darauf sprach
Dr. Goebbels
Die Männer und Parteien, so betonte er,
die das Volk 14 Jahre lang getäuscht haben,
müssen jetzt Rechenschaft über ihre beispiel-
lose Mißwirtschaft ablegen. Neue Männer
erklärten nun die Absicht, das November-
system zu beseitigen und einen neuen politi-
schen Kurs einzuschlagen. Wir standen von
Anfang an diesem Versuch mit Mißtrauen
gegenüber. Denn wir sehen die Wurzel
einer Wiederauferstehung nicht in der
Machtübernahme durch eine kleine Clique,
die sich nicht auf das Volk stützen kann.
Wir meinen, daß nur eine Millionenbewe-
gung von demonstrativer Wucht überhaupt
noch die Fähigkeit hak, in Deutschland eine
Wende herbeizuführen.
Das Kabinett Papen übernahm die
Brüningsche Notverordnung und ver-
schärfste sie noch in sozialer Hinsicht.
Es kürzte den Arbeitslosen ihre Hunger-
groschen und setzte die Renken der Kriegs-
opfer herab. Das Kabinett wird nicht glau-
ben können, daß wir Nationalsozialisten die-
ser volksfeindlichen Politik unser Ja-Wort
geben. Woher aber nimmt die sozialdemo-
kratische Partei das Recht, uns eine angeb-
liche Tolerierungspolitik vorzuwerfen, nach-
dem sie selbst zwei Jahre hindurch die Re-
gierung Brüning toleriert hak? Diese Par-
tei hätte auch die neue Notverordnung ge-
schluckt, wenn sie die Gewähr gehabt hätte,
daß das Kabinett Papen, ebenso wie sein

Vorgänger, den Kampf gegen den National-
sozialismus fortsehk. Was hat sich am al-
ten Zustand geändert? Nichts! Die Wirt-
schaft läuft weiter, aber ein großes Arbeiks-
beschaffungsprogramm ist nicht in Angriff
genommen worden. Das Elend wächst wei-
ter. Gewiß kann man nicht in fünf Wo-
chen wieder gut machen, was in 14 Jahren
verdorben worden ist, aber dann müßte man
doch wenigstens den Versuch sehen, dem
Unglück enkgegenzutreken. Die Regierung
Papen hat es nicht gewagt, in Lausanne zu
erklären, daß wir nicht mehr bezahlen, weil
wir nicht mehr bezahlen können und es auch
nicht wollen. Wir haben genug bezahlt, und
wir wollen, daß Deutschland vor allem von
dem Makel der Kriegsschuld freigesprochen
wird. Wenn die Welt dieser Forderung
Widerstand leistet, so werden wir den Ver-
sailler Vertrag für null und nichtig er-
klären. Man hat in Lausanne nur über
Geldfragen verhandelt: vor diesen Fragen
aber steht für unS die Ehre des Volkes. Ein
neues Deutschland ist im Auferstehen! Wir
haben nicht eine populäre Politik betrieben,
sondern immer nur dem Volk die Wahr-
heit gesagt. Noch einmal bäumen sich nun
gegen uns marxistische Lügen auf. Unser
höchstes Glück aber ist, daß wir eine Volks-
bewegung sind. An uns ist das Dichterwork
wahr geworden: „Das Volk steht auf, der
Sturm bricht los!" Mögen die anderen lü-
gen und verleumden und uns mit Spott und
Hohn übergießen — ihre politischen Tage
sind gezählt.
Hitler klopft an die Tore der Macht,
und in seiner Faust vereinigen sich Millionen
Bauern- und Arbeiterfäuste. Dr. Goebbels
wandte sich zum Schluß, oft von Beifall
unterbrochen, gegen die SPD., deren Zeiten
einer guten Bonzenherrlichkeit nun vorüber
seien. Noch nie habe die Aeichshauptstadk
eine so gewaltige Volkserhebung von so
demonstrativer Wucht gesehen wie heute.
Dr. Goebbels beendete seine Rede mit einem
dreifachen Heil auf Hitler.
Das Horst-Wessel-Lied schloß die Riesen-
kundgebung. Die SA. marschierte in Ko-
lonnen auf denselben Wegen wieder zurück.

Ser BrrlW sm LMme is setz; Mmtes m drei Msrl Ml"

Berchtesgaden, 10. Juli. Im Rahmen
des am Sonntag in Berchtesgaden von der
NSDAP, veranstalteten großen Deutschen
Tages hielt der Führer nach einem Vorbei-
marsch von 6000 SA.- und SS.-Männern
und der Hitlerjugend aus Bayern und Oester-
reich auf einer großen Wiese vor 20 000
Menschen eine Rede, in der er einen schar-
fen Trennungsstrich zwischen der NSDAP,
und der Regierung von Papen zog. Er kam
dabei auch auf den neuen Vertrag von Lau-
sanne zu sprechen. Er erklärte, dieser Ver-
trag, der eine Belastung des deutschen Bol-
Kes mit drei Milliarden bringe, werde in
sechs Monaten nicht mehr als drei Mark
wert sein.
*
Angesichts der schamlosen Behauptungen

der Systemparkeien, wonach wir National-
sozialisten die Regierung Papen tolerieren
würden, kommt der Aeußerung des Führers
besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig ist
diese Feststellung Adolf Hitlers ein vernich-
tendes Urteil über den „Erfolg" des Kanz-
lers von Papen in Lausanne!
MeMrMseiWst
Kusel, 9. Juli. Der Gemeinderak von
St. Julian hat Adolf Hitler durch Mehr-
heitsbeschluß das Ehrenbürgerrechk verliehen.
Den gleichen Beschluß faßte auch der Ge-
meinderat von Duchroth, der außerdem Mi-
nister a. D. Dr. Frick, dessen Vater ein ge-
bürtiger Duchrother ist, die Ehrenbürger-
rechte verlieh.

Wohlfahrtsämtern die Werbetrommel ge-
rührt werden soll:
„Tausende, Hunderttausende kleiner
Handzettel mit aufpeitschenden Losungen,
die sogar in den Kinos an den Mann ge-
bracht werden können, müssen von je-
der Ortsgruppe und jedem Stadtteil her-
gestellt werden. 4 bis 6 Stuck davon auf
eine Wachsplakte können billig und wir-
kungsvoll überall abgedruckt werden.
Jeder Antifaschist ein roter Wahlhelfer,
ist unsere Parole. Macht aus jedem Ar-
beiksrtokal ein Agikakionslokal, eine Ba-
skelskube für alle roten Wahlhelfer!"
„Trefft überall Vorbereitungen für eine
Massen-, Haus- und Hofpropaganda am
16. Juli, für eine Landagilalionswoche
der Antifaschistischen Aktion vom 17. bis
24. Juli!"
„Das Zentralkomitee stellt uns die Auf-
gabe, für alle Betriebs-, Straßen- und
Dorfzellen bis zum 31. Juli mindestens
drei Betriebs-, Häuserblocks- und Dorf-
zeitungen herauszugeben."
Die Generalprobe auf die in Vorbe-
reitung befindliche Großaktion soll die
Landagnakionswoche der Antifaschistischen
Aktion in Sachsen
bilden, die durch einen großen Landsonntag
am 17. Juli eingeleikek wird. Für sie gibt
Bl. Sachsen der KPD.-Land folgende Richt-
linien aus:
„Die letzten Wahlen in verschiedenen
Ländern habe« bewiesen, daß
das Dorf noch immer eine entscheidende
Reserve der faschistischen Konterrevo-
lution
ist. Will die Antifaschistische Aktion den

Faschismus schlagen, so muß sie auch das
werktätige Dorf für sich gewinnen. In
dieser Woche kommt es darauf an, daß
alle antifaschistischen Arbeiter ins Dorf
gehen und die Antifaschistische Aktion
gewinnen. In dieser Woche muß durch
jeden Antifaschistischen Einheitsausschuß,
durch jeden Antifaschistischen Betriebs-
und Stempelstellenausschuß in einem
Dorf, das er als Patenschaft übernimmt,
eine Kundgebung der Antifaschistischen
Aktion durchgeführk werden. Die Beleg-
schaften der Betriebe, die Erwerbslosen
von den Stempelstellen sollen geschlossen
aufs Land gehen und den Landarbeitern
und werktätigen Bauern sagen, daß sie
nicht ihre Feinde sind, sondern daß deren
Feind der Faschismus ist. Durch dieses
geschloffene Auftreten von Bekriebsbeleg-
schafken, die den Landarbeitern «nd
Kleinbauern sagen, wir sind die Arbeiter
des Betriebes soundso, wir wollen mit
euch über unsere gemeinsame Not reden und
beratschlagen, wie wir gemeinsam die Nok-
verordnungsdiktatur der „Hillerregierung
Papen" bekämpfen können, werden die
Werktätigen des Dorfes ein starkes festes
Vertrauen zur Antifaschistischen Aktion
gewinnen. Auf diese Weise können
in allen Dörfern Einheiksausschüsse
der Antifaschistischen Aktion gegründet
werden, die sich aus Kleinbauern und
Landarbeitern zusammensehen. IeL«r
Betrieb, jede Stempelstelle, jeder Aus-
schuß, jede Skraßenzelle kämpft vom 17.
bis 24. Juli im Dorf gegen den Faschis-
mus und mobilisiert dazu den letzten
Mann!"
 
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