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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (Juli bis September)

DOI Kapitel:
Nr. 148 - Nr. 173 (1. Juli - 30. Juli)
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2. J-ahrg. / Nr, 165

Donnerslag, -en 21. IM 1932.

Serie S


MMWMMMMMWM

!II»II»IIII!IIIIIIUIIIIIN!IIIIIII»W

Ostpreußische Bauern erwarten den Fahrer.

LW8

LaulEitunA.

Sw/rmF, /'s/rs/i - s//s Als/o/l,

Den korrupten Bonzen dieser Partei ant-
wortet nur noch das dröhnende Hohngeläch-
1er des Volkes. Sie haben kein Recht
mehr, mitznreden. Sie haben überhaupt nur
noch ein Recht: möglichst schnell und ge-
räuschlos zu verschwinden. And tun sie das
nicht freiwillig, dann wird das Volk ihnen
bei der Mahl etwas nachhelfen. Mik mo-
ralischen Fußtritten auf die dicken Schmer-
bäuche wird diese Kamarilla von Volks-
und Arbeikerbetrugern aus der Macht her-
ausgesehk. Sie haben keinen Pardon uns
gegenüber gekannt, und sie werden von uns
keinen Pardon verlangen wollen. Wo sie
in Zeitungen und Flugblättern ihr Lügen-
maul aufreißen, da wird das Volk ihnen
darüberfahren.
Parteien hak Deutschland die Menge.
And keine von denen, die das System getra-
gen haben, taugt etwas. Aber wenn von
Betrug und Lüge, von Verleumdung und
Frivolität die Rede ist, dann muß die So-
zialdemokratie „Hier!" schreien. Sie ist das
widerwärtigste und ekelhafteste politische
Gebilde, das Gottes Sonne je beschienen
hat. SPD, so etwas faßt ein anständiger
Mensch nur mit -er Kneifzange an. An-
soll man es in unsere Muttersprache über-
sehen, dann heißt es: Schamloseste Partei
Deutschlands!

Von Dr. Joseph Goebbels.
Hands, die Barmats u. Sklareks?
Wer ist bei ihnen zu Tisch gegangen? Wer
zählt die Bauer und Heilmann und
Richter und Scheidemann zu den
Seinen? Woher kommen die Brolats
und Bürgermeister Schneider?
Wer hat angesichts der schreienden Volks-
not Krankenkafsenpaläste aufgerichtet mit
Marmor und vergoldeten Treppengelän-
dern? Wer hak sich vollgefrefsen und an
dem Elend des Volkes gemästet? Wo sind
die fetten und wohlgemästeten
Polsterwagen und die hängenden
Schmerbäuche zu suchen?
Millionenfach gibt das Volk die Antwort
auf diese Fragen. Mik Fingern zeigen die
Arbeiter auf diese korrupte Partei der Ge-
sinnungslosigkeit, die ihr eigenes Programm
mit Füßen getreten hat, bei der es Mode
war, heute das zu verbrennen, was sie ge-
stern anbekeke und morgen das anzubeten,
was sie heute verbrannte.
Die Sozialdemokratie ist schuld! Sie hat
keinen Anlaß, über das Verbot des „Vor-
wärts" zu zetern. Es steht ihr schlecht zu
Gesicht, über die Not des Volkes zu lamen-
tieren. Wir halten es für unter unserer
Würde, uns ihr gegenüber gegen die Lüge
zu verteidigen, wir hätten die Notverord-
nungen Papens gebilligt, und von den Hun-
gergroschen der gekürzten Renten würden
unsere neuen Aniformröcke bezahlt.

chen, lang und breit, in gleichem Sinne etwa
wie Gregor Straßer in -er Sta-khMe vor
-en SOM. Eines aber durfte ich ftMch
nicht sagen: Daß nämüch die ans Mnn-em
Aufbäumen gegen den kapitalistischen ImLn-
strialismus geschaffene ArbeiterbeweMmg mm
jüdischen Machern ins internationale. Mate-
rialistische an- pazifistische Fahrwasser ge-
leitet wurde und es daher nötig hat mach
über SOjährigem Kampfe an- trotz IHSHriger
fast unumschränkter Herrschaft im Deutsch-
land immer noch nach „Freiheit" zw rnfem.
So kommts auch, -aß Hemke bei eiwer Kwmd-
gebung der „Eisernen Front" noch Weder ge-
sungen werden müssen wie „Es ficht M»'
Lind' in jenem Tal, ach Goft, was tick Je
da? Sie soll nur helfe» trän«» ..." o-er
wie Las Schlnßlied von -er Kwechtschash,
die endlich ein Ende nehmen soll. Ja, was
wollen Sie, Herr Ammann, »och «MÄ DL
Bedingungen, um im Dewkschlamd der Frei-
heit zum Durchbrach za verhelfe»? Mchr
als die Macht im Staate, wie sie die KmLS-

parkeien jahrelang hatten, kam» Zhmem LsS
deutsche Volk doch nicht gchem! Das -wü-
sche Volk hatte doch 1818 awff der ganKM
Linie gesiegt! Daß die ArbMerbsWeMmg
gerade ins Gegenteil awsschlwg «rd der
deutsche Arbeiter Hencke in «eMchemU»wLr-
-iger Fron lebt, daran ist ebem schwk, dass
ein Jude Marx sie in die Manne» mahm. Vaü
können Sie versichert sei», wenn» amWMe der
volksauflSsendea Lehre» Liesst IMem eim-
mal die volksawshnMemdem Lehre» eimes
Adolf Hitler im den Köpfe» der Arbeiter
herrschen werden, dann werde« Leime sechs
Millionen Erwerbslosen n»chnr mach Arbät
and keine geknechtete» VoMsgemoss« mehr
nach Freiheit schreie». Amd da»» werd««
die Arbeiter es de« RwWmwMpWMSmMS
auf dem Knie» damkem, dass im der ZM, wo
der sozialistische Gedamke — der mm Wck
d«kscher, besomderS prennUfcher GedaMe
ist — einerseits dnnrch die mnarxHUche» Füh-
rer verfälscht, wmdrerfeiK dwrch die MrMr-
lichen GrÄppem bekämpft rmd M Grnmde
gerichtet wurde, ei»e M»W BmöeUMUU amf-
Kmd und ihm iw ihre fa»äkifch<Ml aber rsÄmm
Hände nah» mnd ihm i» DMffchLnmd Mw
Siege verhalf.
And nun zu» viert«, mnd kW«,» BKr
MatioMalsoziMsten MlSsse» nicht Mfi mS der
SA und SS einen Marsch in -« MUs«-
grumd machen, mm die Hänfer der „ArbeAer-

Die SPD. schimpft. Sie schimpft auf
alle. Auf die Regierung, auf die Kommu-
nisten, auf uns, auf die Kapitalisten, auf den
Staat und auf das Reichsgericht, auf die
Verfassung und auf den Reichspräsidenten,
kurz und gut, es gibt nichts, was vor ihrem
kritischen Auge Bestand hätte. And das ist
der beste Beweis dafür, daß sie es mit der
Angst zu tun hat. Mit Fug und Recht;
denn dieser Partei wird im kommenden
Wahlkampf die Biedermannsmaske von der
Fratze heruntergerissen, bis sie nackt und bloß
vor der Verachtung des Volkes dastehk.
Vierzehn Jahre lang hat sie in einer beispiel-
losen Mißwirtschaft im Reich und in den
Ländern das öffentliche Leben korrumpiert,
die Volksmoral vergiftet, die Klassen gegen-
einandergehetzt, die Finanzen ruiniert und
die Wirtschaft zerstört, den Arbeiter brotlos
gemacht, den Mittelstand zerbrochen und
dem Bauern Hof und Scholle genommen.
Sie hat den Volksverrat zum Parteiprinzip
erhoben, die Reichswehr diffamiert, die Ju-
gend dem Gift der Entsittlichung preisgege-
ben, das Familienleben zerrüttet und die Re-
ligion verhöhnt und lächerlich gemacht. Der
Landesverrat war ihr nur eine Ehre. Stolz
bekannte sie sich zur Kriegssabotage, Muni-
tionsstreik und Marinemeuterei. Die Nie-
derlage des deutschen Volkes kam ihr nur
gelegen als Sprungbrett zur Eroberung der
Macht. Sie versprach dabei Freiheit, Schön-
heit und Würde, und stakt dessen gab sie uns
Phrasen und Steine. .
Zwei Jahre lang hat sie den Brumng-
Kurs toleriert. Mit der . ihr eigenen jüdisch-
rabbulistischen Dialektik erfand sie tausend-
undein Begründungen, um ihr schamloses
und schimpfliches Verhallen vor den Massen
zu rechtfertigen. In Wirklichkeit aber hatte
sie nur Angst vor dem Nationalsozialismus
und vor dem durch ihn organisierten Auf-
bruch des deutschen Volkes. Sie bot willig
ihre Hand zu jeder Drosselung des sozialen
Lebens, zum Raub an den Lebensrechten des
arbeitenden Volkes, zu jeder Meinungs-
knebelung und zu jedem amtlichen Terror.
Aber alles das half nichts. Der Natio-
nalsozialismus stieg höher und höher, und in
einer hinreißenden Massenmillionenbewegung
eroberte er Stadt und Land. Je stärker wir
wurden, desto bleicher wurde die Fratze der
Sozialdemokratie, bis endlich Brüning, die
„letzte Barrikade gegen den Faschismus,
stürzte und die SPD. damit auf sich allein
gestellt der Attacke der nationalsozialistischen
Offensive preisgegeben war.
Nun wollen die fetten Bonzen, die es
so schnell lernten, auf dem parlamentarischen
Parkett herumzutänzeln, die die Jakobiner-
mütze mit dem Zylinder vertauschten und bei
den jüdischen Schiebern Sekt aus Eimern
soffen und Kaviar mit Löffeln fraßen, plötz-
lich wieder Opposition spielen.
Mik einer Dreistigkeit ohnegleichen stellen
sie sich vor das Volk hin und Klagen uns
der Sünden an, deren sie sich selbst schuldig
machten. Sie haben Zwei Jahre lang die
Notverordnungen toleriert, und nun tun sie,
als sei das alles nicht gewesen,^ drehen den
Spieß herum und machen uns für die furcht-
baren Folgen ihrer eigenen Politik verant-
wortlich. ,
Aber das wird ihnen nicht gelingen. Sie
irren, wenn sie meinen, sie hätten in uns
eine bürgerliche Partei vor sich und könnten
mit dem Nationalsozialismus umspringen
wie mit irgendeinem Parlamentsverein,
Wer hat Frieden, Freiheit, Schönheit und
Würde versprochen — wir oder die Sozial-
demokratie? Wer hak am Ende des Krie-
ges erklärt, das Völk habe auf der ganzen
Linie gesiegt — wir oder die Sozialdemo-
kratie? Wer hat 1918 gesagt, es sei „sein
heiliger Wille, daß Deutschland die Kriegs-
flagge streiche, ohne sie ein letztes Mal sieg-
reich Heimzubringen" — wir oder die Sozial-
demokratie? Wer hat den Dawesvertrag
atz den größten Sieg des internationalen
Marxismus gefeiert? Wer hat den Boung-
Mkt für erfüllbar gehalten, für feine An-
nahme geworben und dafür am Rundfunk
Ankurbelung der Wirtschaft, Beseitigung
der Arbeitslosigkeit und Herabminderung
des Steuerdrucks versprochen? Wir oder
die Sozialdemokratie?
Wer hat oppositionelle Zeitungen serien-
und dutzendweise verboten? Wer hat geg-
nerische Versammlungen in Masten aufge-
löst und untersagt? Wer hat die Plakat-
und Flugblaktzensur wieder eingeführt? Wer
hak das Republikschuhgeseh ersonnen un-
angenommen und damit jede charaktervolle
Opposition unmöglich gemacht? Wer hat
die ehrliche und anständige Gesinnung mit
Knüppeln totgeschlagen? Wer hat im Lande
den Terror organisiert? Wer hat sich als
unfähig erwiesen, die öffentliche Ruhe und
Sicherheit aufrecht zu erhalten? Wir oder
die Sozialdemokratie?
Woher kommen die Sklarz «u- Help-

AdreMücher. Am- Ihre LessLe »UL» Mmr
auch, wo Misere Führer »ich»«. LAchWimS
so bedeNkemde Grösse» »ochmaM »e-er vw»
maMmMsMMlWscher »och soWMiEMW-MÄschM
noch amdrer Secke i» MMewW»»-. MNr
»vAem -och eLwws -eschsÄ-emer Wr. Mm»
sprachen Sie wäe-er Mmmck wo» -er „Macht
der lamM» Messers, -Le »Sr «M. MwrSchLL»
wollte». Herr Am»««, so mmS W-S Les
«ms in DeMchkm- »och »Lchlt. NoS Sfi ftum-
Msche mm- r-ULsche MLwr. Aber -Le Letztem
Tage schem s»fi «mH, »«mi -Le Sncksr-
Mckm-male» BerLchllMWM «»s «ch «wch st»
was »sch DeMschtm»- MWHre» WoM«.
SÄ« SLe aber -esse» Verstch«ck: G» «Mo-
mMozLaWSscher AeLchsäMMeMMmWer HWte
-e» Rächte» -er Lmgew Messer scho» LmW
em E»-e WNMchL. Gemw» so »Le eS »»ch

«N-güMg wws se» »Sr-, A»K mm» »ehimMl
Säe Nisck -e» Rechempst Mw- ZWte» Säe -Le
Oyser «ms LMem SM« L» -ersM« LWrL-
WoASH -erem wir Lehrer «mH L» -er Schicke
befleWg«, Ms»»»«, «m- -MM» MiechiM
Säe Mchl nächt »chr -ws Wcke GeMss« «ms-
bring«, »» »mi Äme» M»S«MoWckWsch«
Terror zw rede». AchrSgems »»ch -e» MM-
te» Re-mer Ihrer Mm-UL-mMU wSssem »Sr
ja auch Mmz güte Memsche» s«: er -egM»
Loch mck -em Sich:
Wo »am fimgt, -w lass -ich mMA mLe-er,
Böse Memsche» ha-em Le« LSe-er.
LLe-er habe» wir gmmg, Herr AmmMmm.
A»d so wolle» wirr s«mgesft«-W -e» ZI. IM
erwarten. K
Milhel« Seiler.

und diese macht die Kinder «ms das Ver-
werfliche ihres Tuns aufmerksam. Mese
Meldung «ck die Schule ist der ganze „Krieg
gegen Schulkinder".
Zum dritten: Well wir gerade bei der
Schule sind: Esse haben, Herr Stadtrak, schr
deutlich auf die Pfaffengrundschule und ihre
Lehrer «»gespielt. Glauben Sie wirklich,
-aß einer vom uns Lehrern — Sie kennen
ja nie Erlasse des Staatsminisieriums, die
dieser Tage dem Skaaksgerichtshof zur Prü-
fung, ob sie verfassungsrechtlich haltbar find,
vorgelegk wurden — noch im Amte wäre,
wenn wir nicht unsere Pflicht in voller Ob-
jektivität tun würden? And nun was Eie
uns Lehrern als Lehre mikgeben wollten:
lieber die Arbeiterbewegung und ihre aus
der Rot geborene Berechtigung und über
das Versagen des Bürgertums gegenüber
dem handarbeitenden Volksgenossen, darüber
habe ich — wie Sie am Sonntag wünsch-
ten — in der Schule schon immer gespro-

ksknsn
Der Maklkampk seiner vollen KrsftentlÄllunb entZeZen. Medr
tlenn je entscdeitlel 6er vkkentlrcde lZelcenverinut, cksdald
Kerau8 mit 6en Zzmiboken 6er ^reikeit8deve^im§!
Heraus E Sem Sanner Ses SLMWZes AM kreideit uns 8r«1!
LÄn nsLkoaslsoriaNsIlsclies Hans okne em ttakenkreurs^mssoN
ksknen ksrsur!

In der am Samstag, 17. ds. Mts. von
der „Eisernen Front" im Pfaffengrnnd auf
dem Schulhausvorplah veranstalteten Kund-
gebung muß ich als Nachbar und daher un-
freiwilliger Teilnehmer einiges bemerken.
Richtete sich doch die Rede des Herrn Am-
mann mindestens zur Hälfte gegen Schule
und Lehrer.
Zum ersten: Wenn Sie meinen, Herr
Mkadtrak Ammann, daß die 3 Pfeile wohl
Mcht auf den Palästen der braunen Häusern
der Nationalsozialisten, gehißt würden, so
frage ich Sie doch eines: Wer hak denn in
-en letzten 13 Jahren mchr Beziehungen zu
Palästen — befonders solchen zweifelhafter
Natur — unterhalten? Die hoffähige SPD
oder die verfolgte NSDAP? Ich brauche
Sie wohl nicht an den Kurfürstendamm und
die Villen der Sklareks etc. zu erinnern.
Wenn wir Beziehungen zu Palästen haben,
dantt haben wir diese dahin genau so, wie
wir sie zu den Hütten haben. Wir sind
keine Klasienkämpfer. And sehen Sie sich
mal in -M nächsten Tagen die Häuser an,
wo die Hakenkreuzflagge weht. Melleicht
merken Sie dqnn, daß die 14 Millionen
Stimmen nicht nur aus Palästen kommen
können.
Zum zweiten: Herr Stadtrat Ammann,
wie könne» Sie von einem Krieg der Natio-
nalsozialisten gegen Kinder reden? Eie wer-
den doch nicht behaupten wollen, daß die
Vorfälle vom 3. Juli durch die drei SA-
Leute heraufbeschworen wurden? And wenn
Leute von über 40 Jahren von 10- und 12-
j Shrigen Buben angeschrieen und leider —
aber es ist so — mit Steinen beworfen wer-
den, dann ist es immer noch der richtigste
Weg, man meldet den Vorfall an die Schule
 
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