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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Jan-Feb)

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Nr. 2-26 (3.-31. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70453#0072
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Samstag, den 7. Januar 1933

t/tV0 lV/K7§e//>^7

steuer 1905) <8236) RM., andererseits Immo-
bilien 117 600 (120 000), Waren 231918 <194 254),
Effekten, Beteiligung 76 667 <75 083), Wechsel
69130 <44 245), Außenstände, Banken 700 333
<836 414), Kasse, Postscheck 13 602 <13 447) RM.
Aus dem Vorjahre waren 16 607 NM. Ge-

Die Politik -es LssmaMß wir- mK im
neuen Mr beibchMm
Lohnkonflikt in der Siegsrlönder Metallindustrie. Kündigung von
8669 Arbeitern

Zur Herbeiführung eines neuen Arbeitsver-
trags hat der Arbeitgeberverband der Sieger-
länder Gruben und Hütten am Dienstag den
gesamten Belegschaften in den Metallbetrieben
zum 14. Januar gekündigt. Auch auf dem
Walzblechwerk der Vereinigten Stahlwerke
A. G. wurde der Belegschaft die Kündigung
zugestcllt. Von dieser Maßnahme werden im
Siegerland etwa 8 000 Arbeiter betroffen.
In den Kündigungsschreiben wird der
Schritt damit begründet, daß eine Lohnkür-
zung aus wirtschaftlichen Gründen nicht wei-
ter hinausgeschoben werden könne.
Nochmals: Verkürzte Löhne bedeuten Schwä-
chung der Kaufkraft und diese wiederum gerin-
geren Absatz, neue Entlassung von Angestell-
ten, neue Erwerbslosigkeit!
Ser ReiOsbank Auslvels am Mres-
lllttmo
Auch am Ultimo des Jahres 1932 zeigt der

Status der Reichsbank das gleiche unerfreu-
liche Bild einer äußerst geringen Beanspru-
chung, die das Darnieöerliegen unserer Wirt-
schaft ohne irgendwelche Ansätze zur Besserung
allzu deutlich kennzeichnet.
Weit weniger als Ende November und am
Ultimo 1931 sind die Bestände an Schecks,
Wechseln und Lombards einerseits, und der
Zahlungsmittelumlauf andererseits gestiegen.
Im einzelnen verteilt sich die Zunahme wie
folgt:
Schecks und Wechsel plus 260 Mill. RM.
Lombards plus 73 Mill. RM.
Schatzwechsel plus 8 Mill. NM.

zusammen plus 341 Mill. NM.
Der Notenumlauf an Noten- und Nenten-
bankscheinen vermehrte sich insgesamt um 203
Mill. RM. gegen die Vorwoche und betrug am
Ultimo Dezember 3 973 Mill. NM., ohne Hin-
zurechnung des ca. 1,8 Milld. betragenden
Müuzengelbnmlaufes.


Lepfinei' Lönke
Berlin, ö. Jan. Im Mittelpunkt der heutigen Börse
stand wieder der Marit der IG. FarSenaktisn. Bei einem
Umsatz von annähernd einer halben Million zogen die
Aktien auf 101 Prozent (S8.2S) an und waren im Ner-
lauf mit 101,5 weiter begehrt. Wie wir von unterrichte-
ter Seite hören, hat das Stickstosfgeschäft des Unterneh-
mens eine kesriedigende Entwicklung genommen. Nach wie
vor stimulieren die Dividendenerwartungen, zu denen sich
aber, wie schon gestern gesagt, noch keine Stellung neh-
men läßt. Auch Lis übrige Börse wurde von dieser Be-
wegung LesinKußt, doch war das Geschäft unter dem Ein-
druck des katholischen Feiertages ruhiger. In Zusammen-
hang mit der Steigerung der IG. Farbenaktien konnten
Rhsinstahl ebenfalls um 2 Prozent anziehcn. Am Renten-
markt standen die Alt- und Nsubesitzanleihen des Reiches
im Mittelpunkt. Altbesitzanlethen wurden 1 Prozent höher
bezahlt. Neubesitz eröffneten mit S,LO nach 7.75. Dis
Umsätze erreichten dis Millionengrenze. Dis stark speku-
lative Bewegung in diesen beiden Papieren war von den
alten Gerüchten begleitet, daß eine Regelung des gesamten
Rstchsanleihekompleres bevorstehe. Bisher sind bekannt-
lich nur von privater Seite hierzu Vorschläge ausgearbeitet
worden. An zuständiger Stelle ist über eins besondere Ak-
tualität des Problems nichts bekannt, zumal der Fachrefe-
rent des Reichsfinanzministeriums sich aus Urlaub befindet.
Größere Umsätze entwickelten sich auch in ReichSschuldbuch-
forderungen, die hh Prozent höher bezahlt wurden, sowie
in ReichsbahndorzugSaktien, die H Prozent gewannen. Am
Aktienmarkt waren speziell wieder Tarifwsrts begehrt. Bc-
kula gewannen 114, Dessauer Gas 11h, Hamburger Elek-
trizitätswerke 414, Rheinische Braunkohlen waren auf die
bevorstehende AufstchtSratssitzung um 2 Prozent erholt.
Am MontanaMenmarkt wirkten sich die besseren Berichts
aus der Montanindustrie weiter aus. Vereinigte Stab!
stiegen auf S414 (S21tz), Phönix um 1 Prozent. Schult-
heiß waren auf den Abschluß nochmals 2 Prozent höher.
Oberkois gewannen 114.
Tagesgeld. war mit 414 zu hören. Das Pfund war
etwas fester und stellte sich gegen Kabel aus 3,2414.
ffsMurtei' 88i>k
Frankfurt, i>. Jan. Tendenz: sest. Bereits im vor-
börslichen Verkehr war die Tendenz ausgesprochen sest.
Zu Beginn der Börse hielt die Festigkeit an und führte
an einzelnen Märkten zu lebhafteren KurSbefestigungen.
Die Innerpolitische Situation wird bedeutend zuversichtli-
cher angesehen. Am Aktienmarkt "konzentriert sich das
Hauptinteresse wie schon seit einigen Tagen auf den JG.-
Farben-Markt, wobei die Dividendenaussichten des JG.»
FarbenkonzsrnS lebhafter erörtert und zuversichtlicher be-
urteilt werden, als in der letzten Zett. Der Geschästsum-
fang ist ziemlich groß. Der Kurs sprang nm 1, im Ver-
lauf nochmals um 214 Prozent an, sodaß die Parigrenzs
seit langer Zeit erstmals wieder überschritten wurde. Auch
die übrigen Akttenmärlte stärker befestigt, so besonders
Elektrowerts, von denen AEG. 114, Belula und Schuckert
je 1, Licht und Kraft und Lahmeher je 14 Prozent gewan-
nen. Dagegen Siemens nur behauptet. Montanwerts
ebenfalls stärker gebessert, Buderus 114, Gelsenkirchen 114,
Rheinstahl 14, Ilse Genüsse 1, Mansfeld 14, Phönix 14
Prozent höher. Auch Kaliwerte wurden von der Anf-
wärtsbewegung mitgezogen, Aschersleben 14, Westeregeln
114 Prozent fester. Kunstseiden- und Zellftosfwcrtc bis 14
Prozent gebessert. Schiffahrtsaktten behauptet. Von son-
stigen Transportwerten Verkehrswesen und Reichsbahn-
vorzüge 14 Prozent höher. Von Einzelwerten gewannen
Zement Heidelberg 1s4, Metallgesellschast 114, Daimler 14-
Auch der Anleihemarkt war ausgesprochen freundlich, be-
sonders für Altbesitz, die 14 und Neubesitz, dis über 14
Prozent anzogcn. Das teilweise stark spekulative Inter-
esse sär diese beiden Anleihen ist auf Gerüchts zurückzu-
führen, das; eine Regelung des gesamten Reichsanleiben-
lomplexes vorbereitet werde, doch ist in zuständigen Krei-
sen nach unseren Informationen über eine besondere Ak-
tualität dieses Problems nichts bekannt. Pfandbriefe an-
fangs schwächer, dann gleichfalls freundlicher. Von Jn-
dustrieobligattonen Stahlvereinbonds I'/t Proz. höher. Im
Verlauf der Börse blieb die Stimmung sehr scsi. Tages-
geld ßH Prozent.
k^snnkeims»' Tsleicksnböi-le
Trotz festerer Auslandsbörsen verkehrte die
Mannheimer Börse uneinheitlich. Lediglich
Farben lagen bei 98,5 Proz. sehr fest. Schwächer
dagegen Dt. Linoleum, Westeregeln und Zell-
stoff Waldhof. Am Bankenmarkt waren Bad.
Bank höher gesucht. Mannh. Versicherung blie-
ben angeboten. Bad. Assecuranz notierte nie-
riger, dagegen Württ. Transport um 1 RM.
fester. Am Rentenwavkt war die Tendenz als
behauptet zu bezeichnen.
6 Prozen,' Baden Staat 8/. 7 Proz. Heide/
beiger Stabt 65, 8 Proz. Ludwigshafener Stadt
66, 'Mannh. Ablös. 56.5, 8 Proz. Mannh. Stadt
69.5, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Goldpfbr. 85.75, 8
Prv-,. Rhein. Hyp. Goldpfbr. 85.5, 6 Proz.
Farben Bonds 97.5.
Meinen Besigheim 78, Brown Boveri 28,
Eement Heidelberg 51.5, Daimler Benz 20.5,
Dt. Linoleum 39.S, Durlacher Hof 45, Eich-
baum Werger 48, Enzinger Union 70, I. G.

Farbenindustrie 98.5, 10 Proz. Großkraft RM.
95, 15 Proz. dto 140, Kleinlein 50, Knorr 182,
Konserven Braun 19, Ludwigshafener Aktien-
br. 49, Mez 50, Pfälz. Mühlenwerke 75, Pfälz.
Pressehefe 80, Rheinelektra 92, dto. Vorzugs-
aktien 82, Rheinmühlen —, Schwartzstorchen
63, Seilwolff 25, Sinner 64, Süöö. Zucker 144,
Ver. d. Oelfabriken 82, Westeregeln 114, Zell.
Waldhof 44.25.
Bad. Bank 105 G, D D Bank 73, Commerz-
bank 53.5, Dresdner Bank 61.75, Pfälz. Hyp.
Bk. 78, Rhein, Hyp. Bk. 87.
Bad Assecuranz 26, Mannh. Vers. 20, Württ.
Transport 31.
Kerlmsi' Oevilen

vom 6. Januar

vielck
Lki !
viele!
Uttel
kuen -Lir.
0.858
0 862
Italien
21 54
21.56
Kanaäü
3.726
3 734
.Ingoslavisn
5.564
5.578
Konstantin
2.(M
2 012
Kovno
-11 88
41.9 .
.lapan
0.869
O.«71
Kopenst gen
72 83
72.97
Kairo
14.44
14 48
lässastoo
12 78
12 80
stonäon
14.06
!4.10
Oslo
72 38
72 52
User.vorlc
4.209
4217
Paris
16 435
16 475
Ilio äo Rin
0 249
0.251
Prag
12465
12.485
Uruguay
1.64«
1 652
Isianä
63.44
63.56
Lmstsräam
169.38
169.72
Itiga
79 72
79 88
Listen
2.19-
2.20L
8estvreiz
81 04
81 20
Krüssel
58.32
58 44
Lokia
3 057
3 063
knstarsst
Kuänpsst
2.48»
2 492
Fpanien
«tooststolm
8! 42
76 47
34.48
76.63
Oanri^
81 72
81.88
keval
1:9. >
110.81
llelsin^kors
Lehmes
6.184
6 196
Wien
51 95
52.05

Berlin, 6. Januar 1932. Elcktrolhtkupfcr prompt cis
Hamburg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Ver-
einigung f. d. Dt. Elsltrolytlupsernotiz 47— RM. No-
tierungen der Kommission des Berliner Mstallbörsenvor-
standes (dis Preise versiebe» sich ab Lager in Deutschland
für prompte Lieferung und Bezahlung). Orlginnlhütten-
alumtnium, 98 bis 99 Prozent in Blöcken iso RM. desgl.
in Walz- oder Drahtbarren 99 Proz. 184 RM. Reinnickel
98 bis 99 Proz. 3ö0 RM. Antimon Regulus 37 bis 39
RM. Feinsilbsr 1 Kg. fein 38—38,8 RM.
*

Berlin, 0. Ian. (Funkspruch), Mctallterminnotierungen.
Kupfer: Jan. 36.25 G, 3S.75 Br.: Febr. 36.8 G,
»7.28 Br.: März 38.75 G, 37.75 Br.: April 37.5 G. 37.75
Br.: Mai 38 G, 38.25 Br.: Juni 38 G. 38.5 Br.; Juli
38.25 G. 39 Br.; Aug. 38.5 G, 39.5 Vr.; Sept. 39 G.
39.25 Br.; Olt. 39.25 G, 40 Br.: Nov. 39.75 G. 40.25
Br.; Dez. 40 G, 40.5 Br.; Tendenz: lustlos. Blei:
Jan. 13.5 G, 14.75 Br.: Febr. 13.75 G, 14.75 Br.; März
44 G, 15 Br.; April 14.25 G, 15.25 Br.: Mai It.ö G.
15.5 Br.; Juni 14.5 G, 15.75 Br.; Juli 14.75 G, 16 Br.;
Aug. 15 G. IS.25 Br.: Aua. 15 G, 18.25 Vr.; Sept. 15
G. 18.25 Br.; Olt. 15.25 G, 10.5 Br.: Nov. 15.75 G,
1S.75 Br.; Dez. 15.75 G, 17 Br.; Tendenz: stetig. Zink:
Ian. 19.5 G. 20.75 Br.: Febr. 19.5 G, 20.5 Br.; März
19.5 G, 21 Vr.; April 20 G, 20.75 Br.: Mai 20 G, 21
Br.; Juni 20.25 G. 21.5 Br.; Juli 20.5 G, 21.75 Br.;
Ang. 20.75 G, 22 Br.; Sept. 21 G, 22.25 Br.; Olt. 21.5
G, 22.5 Br.: Nov. 24.5 G, 22.75 Br.; Dez. 21.5 G, 23 Br.;
Tendenz: ruhig.
Hellmer' k^oöMsnkör'se
Berlin, 8. Januar. Weizen, märkischer Kg. 185—187;
März 204.5-204.5; Mai 206.5-20S.S: Tendenz: ruhig.
Roggen, märl. Kg. 152—154 Pomm.-Meckl. 72 Kg. 180.5
cif Bln. "Lez. März 184.5—164.5: Mai 167.5—107.5; Ten-
denz: ruhig. Braugerste 185—175; Futlergersts 158—104;
Tendenz: ruhig. Hafer, märk. 114—117; März —; Mai —;
9.2; Tendenz: ruhig. Roggenlleis 8.7—9; Tendenz: ruhig.
Tendenz: still. Weizenmehl 23—26.1: Tendenz: matter. Rog-
Biltorta-Erbfen 20—25; Speiseerbsen 20—22; Futtererbsen
genmehl 19.4—21.7: Tendenz: ruhig. Wcizenkleie 8.8 bis
12.5- 14,5; Peluschken 13-14.5; Ackcrbohnsn 13.25—15;
Wicken 14—18; Lupinen, blau 8—10; gelb 11.75—13: Se-
radclla, neu 17.5—23.5; Leinkuchen 10.1; Erdnußkuchsn
10.5- 10.8: Erdnußkuchenmehl 10.8—10.7; Trockenschnitzel
8.9—9; Extrah. Sohabohnenschrot 9.0; dto. 19.1—10.2;
Kartosselflocken D.G.H.-Ware 13.8.
Lsumwoüe
Bremer Baumwolle 7.21
k^sZöebui'sei' Zucksi-kwsiei'unz
Magdeburg, 6. Jan. (Weißzucker, elnschl. Sack und
Verbrauchssteuer für 50 Kg. brutto sür netto ab Verlade-
stelle Magdeburg). Jan. 31.85; Febr. 31.80 (innerhalb
10 Tagen). Tendenz: ruhig. Jan. 5.30-5.00; Febr. S.40
bis 5.10: Mär, e.4O—5.15; Tendenz: ruhig.

Der Betrag an Gold stellte sich Ende des
Jahres auf 866,2 Mill. RM., an deckungsfähi-
gen Devisen auf 113,8 Mill. RM-, zusammen
920 Mill. NM., worin rund 400 Millionen
Dollar-Kredit der BIZ. in Basel enthalten
sind.
Da die Devisen nur mit höchstens 30
Prozent Decklingsrvcrt eingesetzt werden kön-
nen, der BJZ.-Krcdit außerdem in Abzug zu
bringen ist, verbleibt, im Gegensatz zn der von
der Reichsüank veröffentlichten Deckungsguote
von 23,8 Proz. <27,2 Proz.), nach unseren Be-
rechnungen nur eine solche von höchstens
11,8 Prozent.
4-
Die Besprechung über die Gründung einer
Mobilisiernngskafse sür die gewerblichen Kre-
ditgenossenschaften
In den internen Besprechungen des Deut-
schen Genossenschaftsverbandes und der beiden
Zentralkreöttinstitute ist es hinsichtlich der Not-
wendigkeit der Gründung einer Mobiliste-
rungskasse für die gewerblichen Kreditge-
nossenschaften zu einer prinzipiellen Einigung
gekommen.
Die Mobilisierungskasse dürste wahrschein-
lich in Form einer Aktiengesellschaft gegründet
werden.
Die Besprechungen im internen Kreis wer-
den fortgesetzt und dürften sich noch längere
Zeit hinziehen, zumal über die Modalitäten
der Nengründung noch nichts feststeht.
Eüb-mtMe Wpiormsmufaktur A.-G.
Mannheim
Die mit 480 000 RM. Aktienkapital arbeiten-
de Gesellschaft erzielte per 30. Juni 1932 einen
Bruttogewinn von 630 232 <721937) NM. Nach
Abzug von 19 220 <13 382) RM. Zinsen, 396 041
(473944) NM. Unkosten, Löhne und Gehälter,
111969 (94 464) RM. Frachten, 42 331 46 436)
RM. Steuern, 81624 (68 947) RM. Delkredere,
1238 (1125) RM. Hypothekenzinsen ergibt sich
nach 14 093 (20 596) NM. Abschreibungen ein
Verlust von 6293 RM. (i. B. Gewinn 15 544
NM.). Außer Bilanz: Reserve unv. 48 000, Del-
kredere 70 600 (75 000), Hypothek 22 500 (unv.),
Kreditoren, Akzepte 581435 (648102), Umsatz-

winnvortrag übernommen worden, sodaß der
tatsächliche JahreSverlust 22 001 RM. betrug.
Schn.
Stand -esHMOen BM am
31. Dezember 1932
Aktiva: Goldbestand 8538 838.44, Dek-
kungsfähige Devisen 321163.00, Sonstige Wech-
sel und Schecks 20 634 068.98, Deutsche Scheide-
münzen 16 346.00, Noten anderer Banken
6 670 405.00, Lombardforderungen 5476 455.10,
Wertpapiere 6 630 582.12, Sonstige Aktiva
25 973 836.42 NM. Passiva: Grundkapital
8 800 000—, Rücklagen 3 300 000,—, Betrag der
umlaufenden Noten 25 292 750.—/ Sonstige täg-
lich fällige Verbindlichkeiten 12 766 354.26. An
eine Kündigungsfrist gebundene Verbindlich-
keiten ans weiterbegebcnen, im Jnlande zahl-
baren Wechseln 649171.28 RM.
Der Name „Sparkasse" gesetzlich
geschützt
In Baden ist nunmehr, ebenso wie in ande-
ren Ländern, eine Bestimmung erlassen wor-
den, Sie den Zweck verfolgt, im Interesse der
sparenden Bevölkerung die Bezeichnung
„Sparkasse" zu schützen. Nach einer Reichsnot-
verorduung dürfen nur noch die öffentlichen
oder dem öffentlichen Verkehr dienenden Spar-
und Girokassen sowie solche überwiegend den
Sparverkehr pflegenden Unternehmungen,
denen das Recht dazu von der obersten Lan-
desbehörde verliehen wurde, die Bezeichnung
„Sparkasse" oder eine Bezeichnung, in der das
Wort „Sparkasse" enthalten ist, führen.
Keine Anwendung findet diese Vorschrift, so-
weit sie die Führung einer Bezeichnung be-
trifft, in der das Wort „Sparkasse" enthalten
ist, auf öffentliche und solche private Bauspar-
kassen, die dem Gesetz über die Beaufsichtigung
der privaten Versicherungsunternehmungen
und Bausparkassen vom 6. Juni 1931 unter-
liegen, sowie auf eingetragene Erwerbs- und
Wirtschaftsgenossenschasten, die einem Revi-
sionsverband angeschlossen sind.
Die Bestimmung deS Zeitpunktes, von dein
ab diese Vorschriften Wirksamkeit erlangen,
ivar den obersten Landesbehörden überlassen.
In Baden sind sie durch die Verordnung des
Staatsministerinms vom 26. Oktober 1932 in
Kraft gesetzt worden.

Dis MeiMMHrt im Dezember M2
Starke Störungen durch Nebel und Kleinwajser - Fester Frachten- und
Echteppmarkt

Die Lage der Rhcinschisfahrt im Dezember
wurde durch das Zusammentrcffen-zweier Um-
stände gekennzeichnet, wie sie in ihren Aus-
maßen seit langer Zeit nicht mehr beobachtet
wurden: langanhaltcnüe Nebelstörnngen ab
Mitte Dezember und ein ununterbrochen sin-
kender Wasscrstand zeitigten Folgen, über
deren Ausmaß zurzeit noch kein abschließendes
Urteil gefällt werden kann, da die Periode die-
ses eigenartigen Zusammentreffens noch nicht
abgeschlossen ist. Bewirkte schon der fortwäh-
rend sinkende Wasserstand eine zunehmende
Einschränkung der Abladctiefe und in Verbin-
dung damit ein starkes Anziehcn der Frachten
und Schlepplvhne, so wurden vollends beson-
ders durch den am Oberrhcin lang anhalten-
den dichten Nebel Störungen verursacht, die
von Mannheim bis Straßburg uud auch auf
der Strecke Straßburg—Basel den Schiffsver-
kehr nahezu zwei Wochen, und ans der Strecke
Bingen—Mannheim nahezu eine Woche völ-
lig stillegtcn, den Umlauf der Kähne und
Schlepper verzögerten und dadurch teilweise
sogar einen emps in dlichcn Mangel an
Kahnraum und Schleppkraft verursachten, so
daß stellenweise die Beförderung des vorhan-
denen Schleppgutes mit Schwierigkeiten ver-
bunden war. Bezüglich der allgemeinen Ber-
kehrslage ist zu sagen, daß gegenüber dem Vor-
monat kein nennenswerter Umschwung einge-
treten ist. Die leichte Besserung des Verkehrs
hielt, von unbedeutenden Schwankungen abge-
sehen, auch während der Berichtszeit an.
Im Güterboots- und Motorbootsüienst war
die Lage unverändert, der Verkehr wickelte sich
im bisherigen Rahmen ab. Im Rhein-See-
verkehr mußten dagegen in der zweiten Mo-
natshälste teilweise schon Aufleichterungen in
Rotterdam vorgenommen werden. Bet weiter-
anhaltendem Kleinwasser wird auch im aus-
gehenden Verkehr mit Nachleitbterung über
Rotterdam gerechnet werden müssen.
Der Wasserstand war in den ersten Tagen
des Dezembers noch recht günstig, ging jedoch
während der Berichtszeit stetig und ganz er-
heblich zurück. Während am 1. Dezember der
Caubcr Pegel noch einen Stand von 2,50 Meter
anzeigte, fiel das Wasser bis zum 31. Dezem-
ber auf 1,19 Meter.
Der Brennstoffversanb nahm sowohl berg-

wie talwärts zu, die Zufuhren nach den See-
häfen stiegen etwas an, wogegen in Rotterdam
die Zufuhren von See her etwas nachiießen.
In der Oberrheinschiffahrt nach Straßburg-
Basel war die Lage bereits zu Monatsbeginn
durch das zurückgchcnde Wasser und die Nebel-
störungen etwas fester geworden. Im Ge-
trcidevcrkchr nach der Schweiz zogen die
Frachten etwas an, obwohl der Verkehr eher
schwächer geworden war. Diö Kohlenverladun-
gen waren nach wie vor erheblich und auch
die Talgütcr trafen im Rahmen des bisheri-
gen in den Obcrrheinhäfcn ein, weshalb die
Umschlagsanlagen stark beschäftigt waren. Der
am 13. einsetzende Nebel legte die Schiffahrt
bis zu dcu Feiertagen vollständig still. Am
20. lagen unterhalb Straßburg etwa 35 Schlepp-
züge, und vor den Feiertagen warteten etwa
100 Talschiffe auf die Beförderung. Leichte-
rungen waren teilweise selbst für Talschiffc an
der Tagesordnung. Auch auf dem Hüninger
Kanal ergaben sich Schwierigkeiten dadurch,
daß der Verkehr nur während ganz kurzer
Perioden möglich war. Da auch ein Verholen
in den Häfen nicht mehr durchgeftthrt werden
konnte, so kamen selbst Umschlagsanlagen zum
Stillstand, weil die gelöschten Bergkähne in-
zwischen wieder beladen, neuer Kahnraum an
die Anlagen aber nicht hcraugeschafft werden
konnte. Am Dnisburg-Ruhrvrter Frachten-
markt stieg die Fracht in der Bcrkehrsbczie-
hnng Rhein—Ruhrhäfcn—Mannheim von 0.65
RM am 3. Dezember aus 1,20 NM. ab 28. De-
zember, ab Rhein-Herne-Kanal von 0.80 RM.
am 2. Dezember auf 1.40 RM. ab 28. Dezem-
ber. Die Schleppschiffahrt wurde durch den
tagelang herrschenden Nebel besonders auf der
Strecke von Bingen aufwärts sehr behindert.
Teilweise kam sie an verschiedenen Tagen ins-
besondere am Oberrhein und im Rheingan
gänzlich zum Erliegen. Im Schleppgeschäft
konnten durch »ie erwähnten Umstände die
Notierungen ebenfalls etwas anziehen. In
Ruhrort hatte der durch den Nebel verur-
sachte Aufenthalt sogar eine Verknappung an
Schleppkraft zur Folge,' aufgelegte Schlepp-
boote sind jedoch, soweit festgestellt werden
konnte, noch nicht wieder in Fahrt gesetzt
worden. Der Schlcpplohn wurde bis 22. De-
zember wie bisher mit 0.90 NM. notiert, erst
am 23. stieg er auf 1 NM. je Tonne.
 
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